Gottfried Keller wurde 1819 in Zürich geboren. Sein Vater starb bereits als Keller fünf Jahre alt war. Keller ging nach München um Landschaftsmaler zu werden, doch bald schon stellte sich heraus, dass ihm dazu die Begabung fehlte, so beschloss er Schriftsteller zu werden, bekam zunächst ein Stipendium in Heidelberg und ging später nach Berlin. Dort entstand die Erzählung Romeo und Julia auf dem Dorfe. Keller hat zuvor in der Züricher Freitagszeitung vom 3.9.1847 folgenden Artikel gelesen:
"Im Dorfe Altsellerhausen bei Leipzig liebten sich ein Jüngling von neunzehn Jahren und ein Mädchen von siebzehn Jahren, beide Kinder armer Leute, die aber in einer tödlichen Feindschaft lebten und nicht in eine Vereinigung des Paares willigen wollten. Am 15. August begaben sich die Verliebten in eine Wirtschaft, wo sich arme Leute vergnügen, tanzten da selbst bis nachts ein Uhr und entfernten sich hierauf. Am Morgen fand man ihre Leichen beider Liebenden auf dem Felde liegen; sie hatten sich durch den Kopf geschossen."
Keller kritisiert die gesellschaftlichen Prinzipien der Ordnung. Diese Gesellschaft verhindert das Sali und Vrenchen die Erfüllung ihres Glücks finden. Diese Gesellschaft drückt er auch durch den schwarzen Geiger aus, der ihnen ihren Abstieg vergönnt und sie auch noch weiter mitreißen will.
Stoff
Der Stoff dieser Novelle ist wohlbekannt und mehrmals bearbeitet worden. Die bekannteste literarische Bearbeitung dieses Stoffes ist Shakespeares Drama Romeo and Juliet, das fast 350 Jahre vor Kellers Novelle erschien (1594). Durch jenen Titel erkennt der Leser gleich das Hauptmotiv der Novelle: Die Liebe und der Tod der Kinder zweier verfeindeter Familien. Eine Zeitungsnotiz in Züricher Freitagszeitung vom 3. September 1847 ist aber das entscheidende Motivationsmoment für das Schreiben von Kellers Version.
Thema
Ist die verbotene Liebe:
Zwei ehemals gut befreundete Bauern bestrafen sich selbst mit ihrer Fehde
Autor hat Sympathie für die verliebten Kinder der Bauern
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