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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Zeitungsartikel


1. Drama
2. Liebe

Eigentlich habe ich ja kein Geld mehr, aber wenn die anderen alle nach Kassel ins Kino fahren, dann will ich da schon mit. Auch wenn ich mir das Geld dann wieder bei irgendwem leihen muss, aber spätestens nächsten Monat kann ich die Schulden ja zurückzahlen.

Das sind dann die Momente, wo ich die Kasseler Jugendlichen beneide. Sie müssen wenigstens nicht noch die Zugfahrkarte bezahlen und damit wird der Kinobesuch um einiges billiger. Andererseits sind der Konsumterror und die Verlockungen in Städten noch um einiges größer als in Dörfern und Kleinstädten und damit ist es für uns billiger.

Verzichten, mich nicht noch mehr verschulden? Nein, was soll ich denn dann den ganzen Abend zu Hause machen? Dann doch lieber die Freunde und Eltern anpumpen und die nervige Frage über sich ergehen lassen: "Was hast du denn mit deinem Taschengeld gemacht?" Und eigentlich weiß man gar keine Antwort darauf. Denn es ist so für dies und das draufgegangen, mal ein Cappuccino, mal eine Zeitschrift, mal eine neue DVD. Kleinigkeiten die man eigentlich nicht braucht, das Geld, was man dafür ausgeben hat, fehlt dann aber, wenn man es braucht.



Wie weit kann die Schuldenfalle bei Jugendlichen zuschnappen? Dies hängt wohl auch immer von den Eltern ab. Diese sind aber im Geldumgang nicht immer die besten Berater, immerhin ist jeder vierte deutsche Haushalt verschuldet. Bei Girokonten zum Beispiel kann man nicht überziehen, dies ist zwar kein Grund keine Schulden zu machen, aber wenigstens kennt man, zumindest normalerweise, die Personen, denen man Geld schuldet. Denselben Vorteil haben Handykarten, man kann nicht überziehen. Andererseits ist ein Vertrag in gewissen Fällen bestimmt billiger und damit angebrachter.

Manche Eltern geben ihren Kindern soviel Geld, dass sie sich mit ihrem Taschengeld auch Anziehsachen und Schulsachen kaufen müssen. Auf den ersten Blick erscheint dies eine gute Übung zu sein, dass Kinder lernen, besser mit Geld umzugehen, auf den zweiten erscheinen die Gegenargumente sinnvoll, zum Beispiel, dass am Ende des Monats kein Geld mehr für Schulsachen da ist, weil das Taschengeld schon ausgegeben ist. Das aber hängt von den Jugendlichen ab.



Jugendliche, die ich befragte, waren größtenteils der Meinung, dass diejenigen, die sich verschulden daran selber Schuld sind. Die Erfahrung der meisten ist, dass man sich zwar mal kleinere Beträge leiht, aber nicht in die Schuldenfalle tappt. Unter anderem helfen aber auch die Eltern Schulden zu begleichen. Was dann wieder eine Frage der finanziellen Situation der Eltern wäre.



Wo aber liegen die Gründe dieser Verschuldung? Einer davon ist sicher der Konsumterror und die Jugendlichen noch fehlende Kritik, mit der sie konsumieren. Dies macht sich die Industrie zunutze. Über Schulden, gerade der Eltern, ist für viele ein Tabuthema. Helfen gegen die Schuldenfalle könnten sicher auch mehr Aufklärung über Schulden und dessen Konsequenzen, zum Beispiel in der Schule oder mit den Eltern.

Eine dieser Konequenzen ist der Streit mit Freunden und Eltern, wenn man das Geld dann doch nicht zurückgeben kann und wieder um Taschwengeldvorschuss beten muss.

 
 

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