Wegen der bestehenden und sich rasch verschärfenden Differenzen zwischen den Siegermächten erwies sich der Alliierte Kontrollrat auf die Dauer als nicht arbeitsfähig. Die von der Potsdamer Konferenz vorgesehenen deutschen Zentralverwaltungen kamen nicht zustande. Das Schwergewicht der Entwicklung verlagerte sich in die einzelnen Zonen. Während die Wiederherstellung des politischen und wirtschaftlichen Lebens in den drei westlichen Zonen nur langsam in Gang kam, betrieb die UdSSR in ihrer Zone konsequent eine Politik der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umgestaltung im Sinne ihrer eigenen Gesellschaftsordnung.
Durch erzwungene Vereinigung der SPD mit der KPD wurde die Sozialistische Einheitspartei Deutsch¬lands (SED) gegründet, die fortan - nach der Besatzungsmacht - die bestimmende politische Kraft war. Die Wirtschaft der sowjetischen Zone wurde zur Leistung von Reparationen nicht nur - wie im Westen - durch Demontagen, sondern auch aus der laufenden Produktion herangezogen. Dadurch waren hier die Chancen eine neue funktionierende Wirtschaft aufzubauen noch wesentlich geringer als im Westen.
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