Wie sicher sind deutsche Atomkraftwerke? Das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) fordert, dass 5 ältere Atom¬kraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden müssen, da diese terro¬ristischen Anschlägen, wie denen am 11.Sepmtember, nicht standhalten werden. Darunter betroffen sind die Kernkraftwerke Philippsburg 1, Isar 1, Brunsbüttel, Biblis A und Obrigheim. Der Sprecher des BfS, Herr König, schlägt vor, wie es auch im Atomausstiegsgesetz vorgesehen ist, die restliche Laufzeit der 5 Kernkraftwerke, auf die übrigen 13 AKWs zu übertragen. Zudem kritisiert König den Versuch die Atomkraft¬werke durch Einnebelung vor Angriffen zu schützen, da dieser Vor¬schlag gar nicht funktionieren kann, weil man sich zwar dann mit dem bloßen Auge nicht mehr genug orientieren kann, um einen gezielten Anschlag auszu¬üben, doch für ein Flugzug mit Radarsystem, bleibt die Anlage dennoch sichtbar und ist somit auch nicht für Attentaten ausreichend geschützt. Doch der Kernkraftswerksbetreiber Energie Baden-Württemberg(EnBW), der die Kernkraftwerke Philippsburg und Obrigheim betreibt, kann Königs Vorschläge bzw.
Aufforderungen nicht nachvollziehen. Der Spre¬cher der EnBW Dirk Ommeln äußert sich dazu und meint, dass dies nicht die Aufgabe der EnBW sei, sondern die des Staates, denn schließlich sei der Staat an der Abwehr von Terroranschlägen interessiert. Natürlich lässt das Bundesinnenministerium solche Anschuldigungen nicht auf sich sitzen und vereidigt sich mit der Andeutung auf die GRS-Studie, die bereits vor einem Jahr der Länderatomaufsicht übergeben wurde, diese aber noch nicht der Bitte nachgekommen seine Untersuchen der Atomkraftwerke auszuführen. Zudem hätten die Ergebnisse der GRS-Studie nichts darüber auszusagen, wie es um die Sicherheit der Atom¬kraftwerke bestellt sei. Nach der Auffassung des BUND-Sprechers Klaus Traube, sei die Still¬legung der 5 Atomkraftwerke in Deutschland sinnvoll, doch nicht mehr als eine "hilflose Geste". Denn momentan sei keines der 18 deutschen Atom-Kraftwerke akut von einem Anschlug bedroht.
Wenn dies, trotz der laufenden Diskussionen und zunehmender Sicherheitsmaßnahmen, doch passieren würde, hätte der Anschlag die gleichen Ausmaße wie damals in Tschernobyl. Die Gesellschaft für Reaktorensicherheit hat im Auftrag von Bundesumweltminister Jürgen Trittin die deutschen Atomkraftwerke untersucht und hat dann Ende Januar 2003 die Ergebnisse, die als vertraulich galten, den Bundesländern übergeben, die Atomkraftwerke besitzen. Medienberichten zufolge würde bei einem ähnlichen Anschlag wie am 11.Septtember 6 AKWs nicht standhalten können. Die Folgen wären dann schwerste Personen- und Menschenschäden sowie Freisetzung von Radioaktivität. Dies wiederum hätte die Folge, dass man dann in eine wirtschaftliche Krise käme.
Dabei wurden die AKWs in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen genannt sowie das Kernkraftwerk in Stade bei Hamburg, das mittlerweile stillgelegt wurde.
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