Für die Nobelschuhfirma I. Miller arbeitete in den fünfziger Jahren ein Art-Direktor, Peter Palazzo, der einen neuen unverwechselbaren Stil in die Werbung einzuführen bemüht war. Einmal pro Woche sollte eine pro Woche sollte eine Anzeige mit einer Zeichnung von Warhol in der "New York Times" erscheinen. Sowohl die Zeichnungen, die Schuhe aus verschiedenen Blickwinkeln auf hellem Hintergrund zeigten, als auch das Format der Anzeigen waren oft ungewöhnlich. Die Zeichnung eines einzelnen Schuhs füllte eine Doppelseite der Zeitung, es war kein bloßes Abbild eines bestimmten Modells, sondern eine fast zeitlose Stilisierung. Die Zeichnungen entsetzten die Verkaufsmanager, die um ihren Umsatz fürchteten, denn Warhol hatte auf die realistische Darstellung des Produkts verzichtet und damit die geltenden Regeln der Werbegraphik und die Sehgewohnheiten des Kaufpublikums gleichermaßen verletzt. Da diese Anzeigen jedoch die Aufmerksamkeit der Werbebranche erregten und das Publikum sich vom Kaufen der Schuhe nicht abbringen ließ konnte die Firma die Kampagne als Erfolg verbuchen.
Warhols künstlerische Idee ist es, nicht nur das Triviale, Vulgäre, wie die Werbung, zur Kunst zu machen, sondern die Kunst selbst trivial, vulgär werden zu lassen. Nicht nur Massenprodukte und massenmediale Informationen werden in Kunst übertragen, sondern die Kunst selbst wird konsequenterweise als massenhaftes Produkt hergestellt. Warhol kehrt das Unterste zuoberst und umgekehrt: Die elitäre "hohe Kunst" die Niederungen des Alltäglichen, während subkulturelle Phänomene "hoffähig" werden.
Warhol näherte die Kunst thematisch dem Alltag ,den sozialen Gewohnheiten an. Doch für das Medienzeitalter der sechziger Jahre, galt für Warhol : Das Alltägliche, Unbedeutende fordert die Kunst heraus.
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