- Elisabeth wie Effi besitzen Liebe zum Unkonventionellen, zur Natürlichkeit und Lebendigkeit und werden dafür von der "guten Gesellschaft" kritisch beäugt.
- Die Eheleute Ardennen sind sich ähnlicher als Effi und Instetten; beide genossen als Kunstliebhaber das Leben in einem Künstlerkreis. Effi und Elisabeth waren freilich bildungsmäßig ihren Männern unterlegen. Daß Elisabeth unter Langeweile oder Gefühlskälte ihres Mannes gelitten hätte, ist nicht überliefert. Allerdings war auch sie phasenweise Leidtragende der Dienstpflichten ihres dann recht zerstreuten, karrieregierigen Mannes.
- Hartwich, kein Damenmann war bei beiden Eheleuten gern gesehen, war wie -Crampas unglücklich verheiratet.
-Sozialer Rahmen ist - mehr als bei Effi Briest - das Militär; Ardenne zweifelte nicht am Sinn von Duellen.
- Als das Verhältnis bekannt wurde, bestand es noch, während das von Effi und Crampas Jahre zurücklag; Elisabeth und Hartwich wollten zudem heiraten. Effi aber ist froh über das Ende ihres Abenteuers und auch Crampas bewertete es nur als Affäre. Diese Veränderung waren zur Realisierung der Botschaft Fontanes besonders wichtig.
- Ardenne und Instetten wurde nach nur kurzer Festungshaft vom Kaiser begnadigt und setzen ihre Karriere fort.
- Else von Ardennen resignierte im Gegensatz zu Effi Briest nicht, sondern baute sich eine eigene, neue Zukunft auf.
- Effi und Elisabeth dürfen nach der Scheidung ihre Kinder nicht mehr sehen und leiden darunter sehr und beide leben fortan im sozialen Abseits; Effi stirbt freilich schon früh, Elisabeth aber erst 1952 im Alter von 99 Jahre.
Fontane verarbeitete in "Effi Briest" noch weitere persönliche Einflüsse z.B. eine Scheidungsaffäre in England, bei der die Frau Effi hieß. Sowie seine eigene erste Liebe Minna, die sich von ihm abwandte, um einen Adeligen in sicherer Stellung zu heiraten.
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