Stefan Zweig ging nach dem Ende des 2. Weltkriegs zurück in das zerstörte und demoralisierte Österreich. In seinem Heimatland wollte er Menschen zu einen europäischen und friedlichen Neuanfang bewegen. Schon während des Krieges kaufte er sich mit seiner Frau Frederike ein Schlösschen am Kapuzinerberg. In dieses Schlösschen zogen sie jetzt. Hier lebte er, wie seine Ideale und konnte in Ruhe schreiben.
Zu dieser Zeit wurde er von vielen wichtigen, europäischen Intellektuellen und Musikern besucht. Stefan Zweig förderte junge Leute und unbekannte Künstler und half ihnen einen Verlag zu finden. Walter Bauer sagte über Zweig: "Er war ein Mann im Ruhm, aber er war frei und unfeierlich geblieben, der Erfolg hatte ihn nicht verdorben. Er erwartete, dass man bestimmte Grenzen achtet, die er unaufdringlich zog; er aber selbst ging über diese Grenzen hinweg und streckte seine Hand dem jungen Menschen hin, der aus der Luft einer Arbeiterküche kam. Es wurde einem wohl in seiner Gegenwart." Im Jahr 1920 schloss er die Ehe mit seiner Frau Frederike von Winternitz in Wien.
Zu dieser Zeit gab er viele Erzählungen heraus, wie zum Beispiel "Angst", "Der Zwang" und "Der Flüchtling". 1924 veröffentlichte er gesammelte Gedichte. Zwei Jahre später starb sein Vater und er machte eine Vortragsreise durch Deutschland. Stefan Zweig war ein mitreißender Redner. Seine Auftritte in großen Sälen waren meist ausgebucht. Im Jahr 1928 veröffentlichte er seine erste Biografie und machte eine Reise durch die Sowjetunion.
Drei Jahre machte er auch eine große Reise durch Italien. Stefan Zweig mied Veranstaltungen, welche nichts mit Literatur zu tunen haben. Mit 50 Jahren war er auf dem Höhepunkt seines Weltruhmes. Trotz dieses Weltruhmes blieb er immer bescheiden. Zu seinem Geburtstag sagte er: "Eigentlich hätte man jetzt genug vom Leben. Was noch kommen kann ist nichts als Abstieg.
" Dieses Zitat zeigt, dass Stefan Zweig die Macht des Nationalsozialismus ahnte. Er äußerte auch große Besorgnis über den aufkommenden Faschismus. Bei der großen Bücherverbrennung im Jahr 1933 wurden seine Werke verbrannt und er verlor seinen Verlag. Stefan Zweig befürchtete, dass Österreich nicht lange seine Unabhängigkeit behält. 1934 wurde seine Wohnung ohne Grund durchsucht. Aus diesem Grund wollte er nicht länger in Österreich bleiben und ging ohne seine Frau nach London.
Diese blieb in Österreich zurück, weil sie seinen politischen Pessimismus nicht teilte und ihre Heimat nicht verlassen wollte.
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