- Wir finden kein typisches Rededuell und keine wohlgefügten hypotaktischen Redegebäude.
- Die einheitliche Sprache der Personen ist durchbrochen. Die Rede läuft nicht nach folgender Argumentation. Sie läuft nicht auf etwas hinaus. Vielmehr finden wir eine sprunghaft - assoziative Gedankenentwicklung.
- Parataktisch!
- Stilmittel: Reihungen, Anakoluth, Ellipse, Satzabbruch
- Spontanes, augenblickhaftes / -gebundenes Sprechen, und somit keine bewegte Rede.
- Gespräche führen nicht zu Handlungsschritten.
- Im "Woyzeck" gibt es keinen klassischen Dialog, in dem Standpunkte abgewogen, Entscheidungen getroffen oder andere Handlungsakte eingeleitet werden.
- Ein Dialog scheint nur vordergründig einer zu sein. Im Grunde ist es ein Monolog. (Ein Gespräch ist somit als Bemühen um Dialog zu sehen.)
- Liedeinlagen und wirklich offensichtliche Monologe lassen sich aus den Szenen "herauslösen".
- Sprechen allgemein dient im "Woyzeck" nicht primär der Kommunikation und der Überwindung der Isolation. Die Art und Weise des Sprechens macht die Isolation noch mal richtig deutlich.
- Verknappung der Sprache zeigt die Gehetztheit der Figuren.
- "Sein Schicksal verschlägt ihm die Sprache." (o-ton irgendein schlauer mensch!!)
- Keine Figur ist wirklich redefähig. Das Reden des Doktors und das Hauptmanns stellt sich schnell als Gerede heraus.
- Geschwätzigkeit nicht-mehr-sprechen-können
- Gestik und Mimik gewinnen an Aussagequalität.
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