Maria Stuart:
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Maria stellt in Schillers Drama eine schöne, junge, attraktive Frau dar. Sie hat königliches Auftreten, ist selbstbewusst und hat Würde. Bis zur Hinrichtung wird sie nicht von ihrer Hoheit und edle Fassung. Maria ist die Ohnmächtige, die Gedemütigte, die Leidenschaft erweckende. Gleich im ersten Auftritt demonstriert sie ihre hohe moralische Haltung: \"Man kann uns niedrig / Behandeln, nicht erniedrigen.\" Sie ist sich sehr wohl über ihre Rechte bewusst und fechtet deshalb auch das ganze Stück lang das Todesurteil an und versucht Leute für sich zu gewinnen die ihr helfen.
Elisabeth:
Schiller charakterisiert sie selbst als \"königliche Heuchlerin\", was in den meisten Szenen sehr gut paßt. Elisabeth klagt des öfteren, daß sie im Gegensatz zu Maria Stuart ihr Leben nicht auskosten konnte und daß sie ganz und gar verzichten muß, ein Weib zu sein. Sie wird des öfteren von der katholischen Front in England und im Ausland bedroht. Das Gefühl des Zuschauers soll gegen Elisabeth gerichtet sein. Schon im 1. Akt, als Burleigh Paulet zum Giftmord an Maria anstiften will und man es Elisabeth auf die Rechnung setzt, beginnt die negative Darstellung. Elisabeth ist in mehreren Szenen unentschlossen und sucht Rat bei verschiedenen Personen. Sie schiebt immer wieder die Verantwortung weiter, wie sie ebenfalls die Verantwortung der Begegnung mit Maria auf Leicester abschiebt. Elisabeth will die Hinrichtung, aber fürchtet die Konsequenzen. Indem sie sich mal wieder aus derVerantwortung zieht und dem jungen Davison das Todesurteil übergibt, ohne ihm zu sagen, ob Maria jetzt getötet wird oder nicht, und mit ihm ein grausames Spiel spielt.
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