Um nicht ausschließlich anstrengende, bald sich im Kreise drehende konfrontative Diskussionen in der Großgruppe zu führen, habe ich Formen eines eher produktionsorientierten Literaturunterrichts vorgeschlagen, bei dem die Studierenden zwischen vielfältigen Formen der Annäherung an bzw. Auseinandersetzung mit dem Roman wählen konnten: z.B. Schreiben einer Rezension, aber auch im engeren Sinne \'literarische\' Beiträge wie z.B. Entwickeln einer anderen Antwort des Richters auf die Frage Hannas, wie er sich denn in ihrer Situation damals verhalten hätte, oder Schreiben eines inneren Monologs Hannas bei der Urteilsverkündung.
Wir haben auch die szenische Darstellung zentraler Textpassagen (oder alternativer Handlungsmöglichkeiten) mit verteilten Rollen versucht. Diese Versuche und das Sprechen darüber im Unterricht haben sicherlich nicht die verschiedenen Grundpositionen verschwinden lassen, sie haben aber eventuell ermöglicht, dass sie nicht ganz so abstrakt und rigoros stehen geblieben sind.
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