Wenn eine Privatperson an eine Behörde oder an ein Unternehmen schreibt, um ein persönliches anliegen zu klären, schreibt man einen privaten Geschäftsbrief. Im unterschied zum Schriftverkehr zwischen Firmen und Behörden werden Briefblätter ohne Vordruck verwendet. Für sie äußere Gestaltung sollten die schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung DIN 5008 angenommen werden.
1. Inhaltliche und sprachliche Anforderungen an einen Privaten Geschäftsbrief
erste Überlegung Inhaltliche Anforderung
welche Situation ist vorhanden? sachliche Richtigkeit
wem soll was und wie mitgeteilt werden? Infowahl
welche Absicht wird verfolgt? Klarheit
Textaufbau
- Aufgabe des Betreffs
- Anrede
- logische Gliederung des Textes
- Grußformel
- Unterschrift
- Anlagen
Betreffvermerk:
Das Wort Betreff wird in Briefen ohne Vordruck nicht mitgeschrieben. Der Betreff lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf das wesentliche.
2. Anrede und Grußformel
Anrede
Passende Grußformel
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mit freundlichen Grüßen
Sehr verehrter Herr Dr. Reichert
Mit besten Grüßen und Wünschen
Sehr geehrter Herr Professor Langner
Mit verbindlicher Empfehlung
Sehr geehrte Frau Schöbel
Mit aufrichtigen Wünschen für
Sehr geehrte Damen
Mit freundlichen Grüßen / Hochachtungsvoll
Liebe Frau Müller
Freundliche Grüße
Liebe Kollegen
Herzliche Grüße
Liebe Karin
Liebe Grüße
Hallo Fans
Euer / Eure
3. Allgemeine Ratschläge für einen halbprivaten Brief
1. Briefblatt A4 ohne Aufdruck verwenden, auf gute äußere Form achten (Briefkopf, Datum,
Empfängeradresse, Betreffangabe, Anrede, Grußformel)
2. Ausdrucksweiße soll sachlich, klar, so kurz wie möglich, jedoch nicht kurz angebunden sein
3. Schreiben sie an Behörden höflich aber nie unterwürfig, denn der Bürger ist nicht für die
Behörde da, sondern die Behörde soll dem Bürger raten und helfen.
4. Achten sie immer auf vollständige und korrekte Empfängeranschrift. Nennen sie nach
Möglichkeit auch die zuständige Abteilung oder den Sachbearbeiter.
5. Formulieren sie die Betreffsangabe so präzise wie möglich. Dies erleichtert dem Empfänger
die Postverteilung. Oft lässt sich die Betreffsangabe der Vorpool entnehmen.
6. Ihre Briefe werden von Menschen bearbeitet, diese wollen sich angesprochen fühlen. Denken
sie an sie passende Anrede. Im Allgemeinen empfiehlt sich: Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrte Frau.., Sehr geehrter Herr...
7. Ebenso darf der Gruß nicht fehlen. In der Regel ist: "Mit freundlichen Grüßen" vorzuziehen.
8. Denken sie an den Anlagevermerk. Hier werden entweder Kopien, Skizzen usw. beigefügt.
9. Fertigen sie von jedem wichtigen Brief eine Kopie für Ihre unterlagen.
10. Prüfen sie auch, ob sich die Angelegenheit besser telefonisch erledigen lässt. Fixieren sie
Ihre Unterlagen jede wichtige telefonische Vereinbarung in einer Telefonnotiz.
4. Zusammenfassung privater und halbprivater Brief
Privater Brief
Halbprivater Brief - Geschäftsbrief
1. Betreff muss nicht angegeben werden
Betreffmuss angegeben werden
2. Unterschrift erfolgt nur handschriftlich
Unterschrift sollte handschriftlich + vorgedruckt sein
3. Verwenden sie kurze Sätze und Gliedern sie
lange Sätze
Verwenden sie kurze Sätze und Gliedern sie
lange Sätze
4. kein formeller Aufbau notwendig
Formeller Aufbau
5. Im Normalfall gibt es keine Anlage
Anlagen immer benennen und auch mit verwenden.
6. es gibt keine regeln alles was gefällt ist
möglich
Regeln DIN 5008 anwenden
7. Ich kann beide Anredeformen verwenden
< Sie > < Du >
Brief sollte in der Höflichkeitsform mit < Sie > geschrieben werden
8. Ach nee eine Kopie brauch ich nicht
Ich muss mir immer eine Kopie des Schreibens anfertigen
9. Formulierung kann freundlich und salopp
sein
Formulierung sollte nicht kumpelhaft wirken
10. von Privatperson zu Privatperson
Von Privatperson zu Firmen, Ämter, Behörden, Geschäften.
11. Formulierung sollte positive Wirkung haben,
um den Leser freundlich zu stimmen
Formulierung sollte positive Wirkung haben, um den Leser freundlich zu stimmen
12. kann handschriftlich erfasst werden
Mit PC und Schreibmaschine verfasst werden
13. Briefbogen und karten, es sind keine
grenzen gesetzt.
Briefblatt A4 ohne Aufdruck verwenden
Funktionen von Texten
Unter einem Text versteht man eine relativ abgeschlossene mündliche oder schriftliche Äußerung, die in der Regel aus einer Zusammenhängenden ( kohärentes ) Folgen von Sätzen besteht, von einem Textproduzenten ( Hörer / Leser ) verfasst worden ist und von diesem auch als Text erkannt und akzeptiert wird.
Texttypen
Textfunktion
Typische Sprachhandlungen
Bsp. für Textsorten
Informierende Texte
- Übermittlung von
Kenntnissen, Wissen und
Eindrücken
- kann sachlich nüchtern oder
Gefühlsbetont
wiedergegeben werden
Berichten
Erzählen
Schildern
Bericht
Mitteilung
Referat
Kommentierende Texte
- sachliche Erläuterung oder
Stellungnahme
- subjektiv wertende
Beurteilung von Ereignissen
oder Sachverhalten
Erläutern
Erörtern
Begründen
Leitartikel
Kritik
Zeitungskommentar
Rezension (Beurteilung)
Appellierende Texte
- sind auf Herausbildungen von
Einstellungen,
Verhaltensweisen
ausgerichtet
Bitten
Anweis
Frage
Anfrage
Antrag
Gesuch
Normierende Texte
- Einhaltung von Normen
( Gesetze )
- besonderer Wort auf:
- Eindeutigkeit
- Sachlichkeit
Definieren
Fordern
Erlauben
Gesetz
Vertrag
Verordnung
Sachtexte und literarische Texte
Sachtexte: pragmatische Texte
literarische Texte: fiktionale Texte
Sachtexte
Literarische Texte
- Im Allgemeinen wird ein Ausschnitt aus der
Wirklichkeit sachlich und wahrheitsgetreu
dargestellt.
- Das Anliegen des Autors sollte möglichst
klar und eindeutig zu erklären sein
(informierend, kommentierend, appelierent,
oder normierend).
- Orthografische, grammatische Textgestal-
tungen werden eingehalten.
- Meist wird eine vorgestellte (fiktive)
Welt gefühlsbetont dargestellt.
- Der Autor baut eine eigene Textwelt auf, die
nicht mit den Erfahrungen in der realen Welt
übereinstimmen muss (vgl. Märchen,
fantastische Erzählungen, Science Fiktion).
- Der Autor verfolgt nicht vordergründig
eine bestimmte Kommunikationsabsicht,
sondern mit dem Text wird dem Leser ein
Interpretationsangebot gemacht, das
vielfältige Möglichkeiten für das Verstehen
einschließt.
- Oft werden sprachlich - kommunikative
Normen bewusst verletzt um eine
Bestimmte Wirkung zu erzielen (z.B.:
Kleinschreibung, fehlende Zeichensetzung,
Verletzung semantischer Normen, Abwant-
lung von Textmustern.
Aufgabe 4 vom Arbeitsblatt
Sachtext
Literarischer Text
. befähigt sie zum Fliegen
Durch die Luft schnellen
Ultraschalltöne
Schreien sie laut, aber ihr schrei wird nur von ihres gleichen gehört
. hängen sie . in alten Gebäuden, Felsen- und Baumhölen
Baumkronen, Scheunen, verfallende Lichttürme werfen ein echo zurück
Nahrung
Was sonst sie vertilgen
Die auf Insekten bestehen
Das Ungeziefer
Einführung in die Benutzung von Nachschlagewerken
Bsp.: Com / pu / ter [. ´ pju ´ .] der. -s, - < engl. > (programmgesteuert, elektronische
Rechenanlage, Rechner)
Neben der Richtigen Schreibung können sie aus der Eintragung noch folgende Infos ablesen:
1. Die Senkrechten Striche im Stichwort geben die Worttrennung an. "Com-pu-ter".
2. In der eckigen Klammer wir bei Fremdwörtern die Aussprache wiedergegeben.
3. Bei Substantiven folgt die Angabe der Artikels. "der"
4. Der Waagerechte Strich ersetzt das Stichwort Computer. Der folgende Buchstabe gibt den
Genitiv - Singular (Wesfall der Einzahl) an: -s des Computers
5. Nach dem Genitiv - Singular wird bei Substantiven stets der Nominativ - Plural (Werfall der
Mehrzahl) angegeben. Da er in diesem Fall identisch ist, erscheint nun der waagerechte Strich.
6. In der Winkelklammer steht die Herkunft des Wortes - englisch.
7. In runder Klammer erscheint die Erklärung des Strichwortes elektronische Rechenanlage.
Manche Wörter sind mit einem Pfeil verstehen: z.B. R46
Der Pfeil verweist Regeln zur Rechtschreibung, Zeichensetzung und Formenlehre, sie sich im Duden vor dem Wörterverzeichnis befinden.
Kurzübersicht der Zeichen:
l Silbentrennung
· betonte silbe
- lange betonte silbe
. Auslassungszeichen
( ) Erklärung und Hinweis
[ ] Aussprachezeichen, Zusatzerklärung
R Richtlinie zur Rechtschreibung
< > Herkunft des Stichwortes
|