Themen:
- Alltagsflucht, Eintönigkeit, Monotonie, Träume und Hoffnungen, Ehegeschichte und Partnerschaft (Gewohnheit), Gefühlskälte, mangelnde Kommunikation, Alltagspflichten, Traum/Realität, fehlender Mut
Peter Bichsals Kurzgeschichte \"San Salvador\" beschreibt den erfolglosen Versuch des Familienvaters Paul, der Eintönigkeit seiner familiären Umgebung zu entfliehen.
Mit dem neu gekauften Füller schreibt er seine Gedanken auf: er will nach Südamerika ziehen. Seine Frau Hildegard ist bei der Chorprobe und wird in einer halben Stunde zurückkehren. Er vertrödelt diese ihm verbleibende Zeit mit sinnlosem Tun. Er kennt sie so genau, dass er ihr Verhalten im Falle seiner Flucht genau vorhersagen kann. Er schafft es nicht, seine Träume zu realisieren.
Was kann man an dem Text untersuchen:
- Gliederung/Aufbau
- Personencharakteristik
- Handlung
- Erzählperspektive
- Sprachstil
- Stilmittel
- Bilder, Schlüsselwörter
- Textart: sachlich - gefühlsbetont
- Inhalt/Thema - Zeitbezug, biografischer Bezug
- Überschrift mit Bezug zum Text
- Aussage des Textes
- Zeitstruktur
- Handlungsort/-raum ( Atmosphäre)
Satzbau: - Para- und Hypotaxe wechseln sich ab
Hin- und Herschwanken in Pauls Gedanken
Planloses Tun Pauls
Aufzählungen: Routine, Alltag
Erzählperspektive: - personaler Erzählbericht (3. Sg.)
Identifikation mit der Person Paul
Redeform: - Erlebte Rede
- Innerer Monolog
- \"Der Löwen ist Mittwochs geschlossen\"
Wiederholungen: - \"Löwen\"
- Verhalten von Hildegard
- \"Mir ist es hier zu kalt\"
- dann
Zeitstruktur: - Ez > eZ Zeitraffung
Tempus der Verben: - Plpf., Präteritum, Präsens
Modus der Verben: - Konjunktiv II (irrealis)
Sein Gehen ist sehr unwahrscheinlich, das Scheitern
vorherbestimmt
Symbole: - Palmen - Wärme
Durch häufige Wiederholungen unterstützt Bichsel die Atmosphäre der Eintönigkeit, die Pauls Leben bestimmt. Das Verhalten seiner Frau Hildegard weiß er vorherzusagen, ebenso wie den weiteren Verlauf des Abends - all das Ergebnis jahrelanger Gewöhnung aneinander. Paul ist es nicht nur physikalisch zu kalt, auch die Gefühlskälte, von der die Beziehung mit seiner Frau geprägt ist, stößt ihn ab und lässt ihn von einer anderen, in beiderlei Beziehung wärmeren Umgebung träumen. Nahezu die gesamte Geschichte, größtenteils als Innerer Monolog gehalten, beschäftigt sich mit seinen Gedanken, die seiner Verzweiflung entspringen.
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