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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Machiavelli


1. Drama
2. Liebe

Am 3. Mai 1469 wird Niccolò Machiavelli als Sohn eines Rechtsgelehrten in Florenz geboren.
Über seine Kindheit ist wenig bekannt, nur dass er am 5. März 1477, also mit knapp 8 Jahren in die Schule des Ser B. Poppi, in der Kirche von San Benedetto eingewiesen wird.

Am 29. Juni 1486, er ist mittlerweile 17 Jahre alt, trägt er im Auftrag des Notars ein Buch zum Handwerker der Nachbarpfarre. Es sind die drei ersten Bücher des Titus Livius. Dies sind diese 3 Bücher, die Machiavelli zwanzig Jahre später in seiner Discorsi erläutern wird.

Im Jahre 1498, er ist nun 29 Jahre alt, geht Machiavelli in die Politik. Er wird Staatssekretär für Außen- und Verteidigungspolitik. Dieses Amt wird ihn so schnell nicht mehr loslassen. Gleichzeitig ist er Kanzler dieses Rates der Zehn, der einst von Lorenzo de Medici, genannt "Il Magnifico" (Der Prächtige) ins Leben gerufen wurde.
1499 beginnt die Belagerung von Pisa, die für ihn später noch eine Rolle spielen wird. Im selben Jahr tritt Machiavelli seine erste Gesandtschaft an: nach Forli zu Caterina Sforza, dem Mitglied eines Adelsgeschlecht, dass von 1450 bis 1535 über Mailand herrscht.
Ein Jahr später, also 1500 ist er als Gesandter am französischen Hof.
1502 folgt dann das private Glück. Er heiratet Marietta. Mit ihr wird er 6 Kinder haben. Im selben Jahr begibt er sich das erste mal zu Cesare Borgia, der zu dieser Zeit Herzog von Romagna war. Er gilt als Prototyp für Machiavellis Staatsidee, dem Machiavellismus, auf den ich später noch eingehe.
1503 tritt er 2 Gesandtschaften an: wieder zu Cesare Borgia und zu seinem Vater, Papst Alexander VI., der im August des selben Jahres stirbt. Sein Nachfolger wird Papst Julius II. Er ist ein erklärter Gegner der Borgia und lässt Cesare Borgia absetzen und einsperren. Dieser flieht nach einiger Zeit nach Neapel, fällt aber schließlich 1506 in der Schlacht bei Viana in Navarra.
1504 versucht Machiavelli den Arno, der Fluss der durch Florenz fließt abzuleiten, da dieser schon mehrmals größere Schäden verursacht hat. Er soll nicht der letzte sein, der die versucht. Im selben Jahr erscheint sein erstes Werk: die Dezennalen I. Sie umfassen die Jahre 1494 bis 1504.
1506 wird eine Miliz gegründet, deren Sekretariat Machiavelli übernimmt. Dieses Herr sollte die Verteidigung von Florenz sicherstellen. Es war etwas außergewöhnliches zu dieser Zeit. Der Normalfall waren Söldnerheere.
Ebenfalls 1506 tritt er seine erste Gesandtschaft zu Papst Julius II. an.
1507 begibt sich Machiavelli als Gesandter zu Kaiser Maximilian.
1509 ist die Belagerung von Pisa schließlich beendet. Die Stadt fällt nach 15 Jahren Selbstverwaltung wieder an Florenz. Machiavelli wird umjubelt.
Im selben Jahr beginnt Machiavelli mit seiner Arbeit an den Dezennalen II.
Hier kann man sagen endet der erste große Abschnitt von Machiavellis Leben, in dem er der florentinischen Politik dient.

Im Jahre 1512 wird die republikanische Partei in Florenz gestürzt. Die Medici kehren zurück und übernehmen noch fast 20 Jahren Abwesenheit wieder die Macht. Lorenzo (1492 - 1519), Sohn von Pierro dem Unglücklichen (1472 - 1503) und Enkel von Lorenzo dem Prächtigen (1449 - 1492) steht an der Spitze. Machiavelli wird wegen angeblicher Verschwörung gegen die Medici seiner Ämter enthoben und kurzzeitig eingesperrt. Danach zieht dieser sich ins Privatleben auf ein Gut in der Nähe von Florenz zurück. Dort findet der zweite große Abschnitt seines Lebens statt, in dem er vor allem Schriftsteller ist.
So schreibt er 1513 an seinen 2 bekanntesten Werken: dem Fürsten und den Discorsi.
Der Fürst beschreibt die nach ihm benannte Staatsform des Machiavellismus. Dies bedeutet, dass ein Herrscher keine ethischen Normen beachtet sondern vor allem nach Macht strebt. Dabei wäre keine Einschränkung an Mitteln zu sehen, um diese Macht zu erlangen. Wie oben bereits erwähnt, gilt Cesare Borgia als Prototyp eines machiavellistischen Herrschers.
Die Discorsi umfassen die ersten 10 Bücher des Titus Livus. Er schreibt also einen Kommentar zur Geschichte Roms des römischen Geschichtsschreibers Livius. In dieser Studie entfernt sich Machiavelli insofern von der mittelalterlichen theokratischen Geschichtsauffassung, als er historische Ereignisse auf die Bedürfnisse, die der Natur des Menschen entspringen und auf den Zufall zurückführt.
1517 entsteht Machiavellis Lustspiel Mendragora, das 1520 in Florenz erstaufgeführt wird. 1520 schreibt Machiavelli auch noch seine Kriegskunst.
Ebenfalls 1520 erhält Machiavelli einen Auftrag von Giulio de Medici, dem späteren Papst Klemens VII. Er soll eine Florentinische Geschichte verfassen.
1522 verfasst Machiavelli seine Denkschrift über die Reform des florentinischen Staates.

1524 schreibt er sein Stück Clizia.
1525 besucht Machiavellis Papst Klemens VII. Im Rahmen dieses Besuches überreicht er ihm seine Florentinische Geschichte.



1527 dann, werden die Medici abermals aus Florenz vertrieben, was diesmal allerdings nur für 3 Jahre anhält. Machiavelli wird danach beschuldigt, er stände auf der Seite der Medici. Noch im selben Jahr, am 21. Juni stirbt Machiavelli in Florenz.
1531 erscheint sein Werk die Discorsi, und 1532 schließlich erscheint sein berühmtestes Werk: der Fürst.

Von 1512 an hatte Machiavelli versucht die Gunst der regierenden Medici zu erlangen, um seine ehemaligen Ämter wieder besetzen zu können. Doch es gelang ihm nicht. Im nachhinein hatte dies sogar schlechte Folgen, da er nach der Vertreibung der Medici 1527 verdächtigt wurde, auf ihrer Seite zu stehen.

Der gegen Ende des 15. Jahrhunderts von Machiavellis Kritikern geprägte Begriff des Machiavellismus wird auch heute noch häufig als abwertendes Schlagwort zur Brandmarkung einer gewissenlosen und einzig auf den Machterwerb bzw. Machterhalt gerichteten Politik gebraucht. Entzündet hat sich die Empörung, in deren Folge Machiavellis Name zum Synonym der politischen Skrupellosigkeit wurde, an seiner Schrift Il principe (1532; Der Fürst, deutsche Ausgabe 1714). Darin beschreibt der Autor Techniken und Strategien, mit denen politische Macht zu erwerben, auszubauen und zu erhalten sei. Bei besserer Kenntnis dieses Buches, ist dieser Verdacht allerdings unberechtigt.
Die politiktheoretische Literatur hatte sich bis dahin an dem orientiert, was der Mensch nach den Gesetzen von Ethik und Moral sein und tun solle. Und genau hier vollzieht Machiavelli einen radikalen Perspektivenwechsel und begründet dies im 15. Kapitel des Fürsten damit, dass es ihm gemäß seiner Absicht "etwas Nützliches" zu schreiben, zweckmäßiger erschienen sei, "der Wirklichkeit der Dinge nachzugehen, als den bloßen Vorstellungen über sie". Und weil ein Mensch, der bedingungslos gut sein wolle in einer Welt, in der er umgeben ist von Menschen, die nicht gut seien, zugrunde ginge, müsse ein "Fürst, wenn er sich behaupten will, die Fähigkeit erlernen, nicht gut zu sein, und diese anwenden, je nach dem Gebot der Notwendigkeit".

Machiavelli gilt als ein großer Staatsdenker. Er ist sehr kennzeichnend für die Renaissance, die das Streben der Menschen nach Veränderung und Verbesserung jeglicher Art, also auch der politischen Situationen verdeutlicht.

 
 

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