KUBISMUS: ist eine Richtung der modernen Kunst, die sich auf die Äußerungen Cézannes beziehen. Dieser vertrat die Auffassung, dass sich die sichtbare Wirklichkeit auf die Formen Kubus, Kegel und Kugel reduzieren lässt. Die zwei wichtigsten Vertreter, die in enger Wechselwirkung zueinander standen, waren Braque und Picasso.
Diesem Ansatz folgen begann der Kubismus Raum, Körper und Gegenstände systematisch zu zerlegen, das Ziel war die ganzheitliche Erfassung des Raumes und die gleichzeitige Mehransicht ein- und desselben Bildgegenstandes, die durch die Aufgabe der Zentralperspektive möglich wurde. Einzelne Formen wurden aufgebrochen, vom Künstler aus dem Bildsinn abgeleitet, geordnet und wieder zusammengefügt. Man unterscheidet:
Den Analytischen Kubismus (1908-1912) Die zu der Zeit entstandenen Werke beschränken sich ausschließlich auf die Verwendung geometrischer, räumlicher Formen (Juan Gris "Portrait Picassos", Fernand Léger "Akte im Wald"). An Stelle der rein subjektiven Ansicht aus einem Blickwinkel war nun das genaue Studium, die Einbeziehung und Darstellung mehrerer Ansichten im Mittelpunkt. Die Kubisten umschritten während ihrer Arbeit den Gegenstand, um dessen Körperhaftigkeit in seiner Gesamtheit wahrzunehmen und die verschiedenen Einzelansichten in einer einzigen Darstellung zusammenzufassen. So wurde das Wissen über den Gegenstand (Analyse) mit dem Sehen des Gegenstandes verbunden.
Den Synthetischen Kubismus (ab 1912) Es wurde kein Versuch mehr unternommen, eine räumliche Wirkung zu erzeugen, der Aufbau basierte vielmehr auf klar umrissene Farbflächen, deren gegenseitige Überschichtungen Abbildungen neuer Gegenstände erzeugen. Geometrische Elemente wurden wieder durch realistische ersetzt und die strenge Objektivität der vorhergehenden kubistischen Werken wurde durch einen Zug Ironie aufgelockert. (Georges Braque "Papiers Collés") Die Künstler verwenden hierbei Dinge aus dem Alltag, um die Grenzen zwischen Realität und bildhafter Illusion verschwimmen zu lassen und erweitern das Spektrum des möglichen Kunstcharakters. Außerdem konnte man dadurch eine Beziehung zum dargestellten Naturvorbild deutlich verstärken (Pablo Picasso "Gitarre")
Pablo Picasso wurde am 25.10.1881 in Málaga geboren. Mit 15 Jahren besuchte er die Kunstschule in Barcelona, kurze Zeit auch die Academia San Fernando in Madrid. Da ihn Paris immer schon inspirierte, zog er 1904 endgültig dorthin. Bilder von H. Toulouse-Lautrec, H. Daumier, E. Degas und Th. Steinlein beeinflussten ihn. Von 1901 bis 1904 hatte Picasso seine "Blaue Phase" (schwermütige Figuren in diversen Blautönen), 1905 folgten Zirkusthemen, 1906 die "Rose Periode". Es entstanden die ersten Plastiken. Für die Stilwende 1907 waren afrik. Masken und die Auseinadersetzung mit Cézanne wichtig, die zeitgleich mit Braque zum analyt. Kubismus führten. Anfangs bezog P. in seine auf Zweidimensionalität abgestimmte Ästhetik Collagen ein, dann ging er zum synth. Kubismus über. Später wand er sich dem Surrealismus zu, der trotdem immer den Kubismus als Grundlage hatte. Picasso strab am 8.4.1973 in Mougins.
Georges Braque wurde am 13.5.1882 in Argenteuil geboren. Er kam 1903 nach Paris und schloss sich zuerst den Fauves an. Um 1908 malte er Landschaften in geometrisierten Formen und entwickelte gleichzeitig mit Picasso den Kubismus. Er entdeckte mit deinen "Papiers Collés" die Technik, die zur Collage und Assemblage wurde. Nach 1918 wurden seine Bilder wieder gegenständlicher. Seitdem bestand sein Schaffen vorwiegend aus Stilleben Interieurs, aber auch Akten und Figuren im Raum, in einer schönen, auf wenige Töne beschränkte Farbigkeit. Er starb am 31.8.1963 in Paris.
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