Konfusion ist die Folge gescheiteter Kommunikation und hinterläßt den Empfänger in einem Zustand der Ungewißheit oder eines Mißverständnisses.
Konfusion ist ein recht alltägliches Ereignis, sie ist unerwünscht und daher zu vermeiden.
Konfusion ist das Spiegelbild "guter" Kommunikation.
Es gibt Formen sprachlicher Konfusion die sich aus der unterschiedlichen Bedeutung gleicher oder ähnlicher Worte ergeben.
z.B.: BURRO = spanisch: Esel
= italienisch: Butter
BILLION = USA/Frankreich: 10
= England: 10
Eine sprachliche Konfusion besteht ebenfalls bei den österreichischen und italienischen Bienen bei der Beschreibung der Entfernung der Futterquelle.
RUNDTANZ: wenn sich der gefundene Nektar in unmittelbarer Nähe des Stocks befindet.
SICHELTANZ: Futter befindet sich in mittlerer Entfernung vom Stock.
SCHWÄNZELTANZ: Futter ist weit vom Stock entfernt.
Diese Bienenarten kreuzen sich, leben friedlich zusammen, sprechen aber unterschiedliche DIALEKTE, das heißt, die erwähnten Entfernungsangaben haben für sie verschiedene Bedeutung.
Die italienische Biene verwendet den Schwänzeltanz zur Angabe von Entfernungen über 40 Meter, während für die österreichische dasselbe Signal eine Entfernung von mindestens 90 Metern bedeutet.
Es gibt unzählige Verhaltensformen, die allen Mitgliedern einer bestimmten Kultur zur Vermittlung AVERBALER KOMMUNIKATION dienen.
Diese Verhaltensweisen sind das Resultat des Aufwachsens und der Sozialisierung in einer bestimmten Kulturform, Familientradition usw. und werden dadurch sozusagen in uns hineinprogrammiert.
Die Ethnologen verweisen darauf, daß es in verschiedenen Kulturen buchstäblich Hunderte von Formen der Begrüßung, des Ausdrucks von Freude oder Trauer, des Sitzens, Stehens, Gehens, Lachens usw. gibt.
In jeder Kultur gibt es eine Regel über den richtigen Abstand, den man einem Fremden gegenüber z.B.: bei der Begrüßung einzunehmen hat.
Bei Nordamerikanern und Westeuropäern ist der Abstand wesentlich größer als bei Lateinamerianern. Solange die Kommunikationsteilnehmer denselben Abstand einhalten, kann zwischen diesen kein Konflikt entstehen. Wenn sich nun aber ein Nordamerikaner und ein Südamerikaner in dieser Situation befinden, werden beide das Gefühl haben, daß sich der andere "falsch" benimmt und beide werden versuchen, die Situation zu korrigieren.
Der Nordamerikaner wird die Situation als unangenehm empfinden und durch Zurücktreten die für ihn "richtige" Distanz herstellen, der Südamerikaner hat aber dann das Gefühl, daß etwas nicht stimmt, und wird aufrücken.
Weiteres Beispiel: Ehezwist/ Flitterwochen (verschiedene Interpretationen vom Zweck und der Bedeutung der Flitterwochen S.18)
In beiden Fällen bräuchte man einen "Übersetzer", der mehr als nur Sprachen kennen muß.
Wichtig ist auch die Tatsache, daß eine Sprache nicht nur INFORMATION übermittelt, sondern auch Ausdruck einer ganz bestimmten WIRKLICHKEITSAUFFASSUNG ist.
Verschiedene Sprachen sind nicht ebensoviele Bezeichnungen einer Sache, es sind verschiedene Ansichten derselben.
Diese Eigenschaft aller Sprachen fällt besonders in internationalen Konferenzen ins Gewicht, wo es zum Zusammenprall von Ideologien kommt.
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