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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Judentum


1. Drama
2. Liebe

Bezeichnung für die Religion des >Volkes Israel< sowie für die Gesamtheit derer, die ihr als ethnische und religiöse Gemeinschaft angehören.



Grundlehren
Der jüdische Glaube ist die älteste monotheistische Religion und Mutterreligion von Christentum und Islam. Religiöse Autorität beanspruchen allein die Thora und die Halacha (umfaßt die Gebote und Verbote der mündlichen und schriftlichen Überlieferung. Im Laufe ihrer Geschichte war sie stetem Wandel unterworfen). Dogmen (verbindliche, genau formulierte Aussagen) kennt das Judentum nicht; jedoch können bestimmte Kriterien der Rechtgläubigkeit angegeben werden: das Bekenntnis zu Jahwe, die Anerkennung der Thora und die thoragemäße Verwirklichung des Gotteswillens (Orthopraxie). Die religiöse Tradition erhebt den Anspruch, dass der einzige wahre Gott und Schöpfer der Welt (Jahwe), der sich in der Bibel geoffenbart hat, in Abraham das Volk Israel dazu auserwählt hat, den Glauben an den einen Gott in der Welt zu bekennen. Zeichen dieses >Abraham-Bundes< ist die Beschneidung. Die Offenbarung des Gotteswillens durch Moses am Berg Horeb/Sinai in der Thora verpflichtete als konstitutiver Erwählungsakt das (Gottes)Volk kollektiv zu religiöser und sozialer Solidarität. Um diesen Erwählungs- und Sendungsauftrag zu erfüllen, muss der Offenbarungsinhalt >rein< bewahrt werden. Die deshalb nötige und für das Judentum schicksalhafte Abgrenzung wird durch zahlreiche Vorschriften und Bräuche (v.a. Speisevorschriften, Beschneidung, Sabbatfeier) garantiert. Im Zentrum der Religiosität steht also weniger das persönliche Heil des einzelnen als die Erfüllung des kollektiven Erwählungsauftrags bzw. die Verwirklichung der Gottesherrschaft.




Religiöses Leben
Nach rabbinischer Tradition ist Jude, wer von einer jüdischen Mutter abstammt oder nach orthodoxer Norm (>rite<) zur jüdischen Religion übergetreten ist. Ort gottesdienstlichen Handelns sind häuslicher Kreis und die Synagoge. Im Mittelpunkt des synagogalen Gottesdienstes steht die Lesung der Thora im jährlichen Zyklus, die durch eine Prophetenlesung ergänzt wird. Die ältesten und wichtigsten Gebete sind das Schema Israel und das Schemone Esre. Zu einem Gottesdienst sind zehn religionsgesetzliche volljährige (nach abgeschlossenem 13. Lebensjahr) männliche Gemeindemitglieder nötig. Der Gottesdienst wird durch den Vorbeter (Chazzan) geleitet. Dem Rabbiner, dem Gesetzesgelehrten, sind keine bes. Funktionen im Gottesdienst vorbehalten; seine vornehmste Aufgabe ist es, in seiner Gemeinde religionsgesetzliche Fragen zu entscheiden. Der Gemeinde obliegt die Sorge für Gottesdienst und Religionsunterricht, Sozialfürsorge und die Aufgabe, dass denjenigen, die die Speisegesetze halten wollen, hierzu die Möglichkeit gegeben wird. Orthodoxe Gemeinden unterhalten das rituelle Bad (Mikwe) zur Befolgung der Reinheitsgebote. Höhepunkte des religiösen Lebens sind die Feste. Passah erinnert an den Auszug aus Ägypten, Schawuot an die Sinaioffenbarung, das Laubhüttenfest an den Aufbruch aus Ägypten, Chanukka an die Wiedereinweihung des Tempels und das Purimfest an die Rettung der persischen Juden. Jom Kippur ist als >Versöhnungstag< Buße und Gebet gewidmet.

 
 

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