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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Joseph ii


1. Drama
2. Liebe

Das Bild dieses Herrschers schwankt zwischen höchstem Lob und tiefster Verdammung. Die Bauern sahen in ihm ihren Befreier, die Kirche verdammte ihn, weil er den Anschein hatte, ein Anhänger und sogar Nachfolger Martin Luthers zu werden.
Jede Reform machte Missvergnügen; natürlich gab es auch Menschen, die sich darüber freuten.
In der zehnjährigen Alleinregierung des Monarchen wurden mehr Neuerungen durchgeführt, als mancher Herrscher vor und nach ihm zustande gebracht hätte.
Vielleicht hatte er zuviel angestrebt; er hatte zwar vieles erreicht, doch für manche Reformen schien die Zeit noch nicht reif. Etliche mussten wieder rückgängig gemacht werden.


JUGEND & ERZIEHUNG:

Der Tod des Kaisers Karl VI im Jahre 1740 fand noch vor der Geburt eines Enkels statt. Erst fünf Monate nach dessen Ableben brachte seine Tochter Erzherzogin Maria Theresia (als Kaiserin wurde sie fälschlicherweise bezeichnet, nachdem ihr Mann Franz Stephan von Lothringen 1745 zum Kaiser gekrönt wurde) einen Knaben zur Welt.
Joseph II wurde als ältester Sohn des Kaisers Franz I und der Kaiserin Maria Theresia am 13. März 1741 in Wien geboren.
Aus dieser Ehe gingen insgesamt 16 Kinder hervor, neben Joseph II noch den späteren Kaiser Leopold I sowie die Königin von Frankreich Marie Antoinette.
Maria Theresia war als sehr fürsorgliche Mutter bekannt: Sie solle sich rührend um ihre Kinder gesorgt haben, ihnen aber gleichzeitig eine strenge Vorbereitung für ihr späteres Leben aufgezwungen haben. Selbst als ihre Kinder nach und nach das Elternhaus verließen, wurden ihnen Instruktionen gegeben, von denen die stolze Mutter erwartete, dass sie diese bedingungslos ausführten.
Joseph II war aber scheinbar einer, der sich wenig um das scherte, was seine Mutter von ihm verlangte (in späteren Zeiten sollte ihm dieses Verhalten sowohl Erfolge als auch Misserfolge einbringen). Nachdem die Erziehung durch seine Betreuerinnen, die ihn wohl mehr verzogen als erzogen hatten, sein Ende gefunden hatte, wurde der junge Kronprinz in die Obhut des Feldmarschalls Graf Karl Batthyány gegeben, dessen Aufgabe darin bestand Josephs militärische Interessen noch weiter auszufeilen. Natürlich wurde er auch auf die bevorstehenden Aufgaben als Regent vorbereitet.
Nach seiner Heirat mit Isabella von Parma im Jahre 1760 war diese Ausbildung zu Ende und ab dieser Zeit durfte Joseph langsam aber sicher an der Regierung seiner Mutter teilhaben. Mittels Ratssitzungen der Wiener Zentralbehörden, die periodisch abgehalten wurden, wurde er intensiv auf seine zukünftigen Aufgaben vorbereitet. Erst allmählich aber fühlte er sich diesen Aufgaben gewachsen - trotzdem galt es noch Erfahrungen zu sammeln.
Neben Batthyány unterstützen ihn noch zwei weitere Herren, nämlich der Freiherr Johann Christoph Bartenstein und der Oberstkämmerer Graf Johann Joseph Khevenhüller (war auch schon bei Maria Theresia als militärischer Berater tätig), die beide sehr stark in die kaiserliche Familie eingebunden waren und das Vertrauen derselbigen in höchstem Maße genossen, bei seiner Ausbildung zum Mitregenten.
Diese waren es auch, die versucht hatten Josephs Bildungsweg in geeignete Bahnen zu lenken, die für sein späteres Handeln von größerem Vorteil gewesen wären. Großes Augenmerk wurde hierbei besonders auf Wirtschaft, Gesellschaft, Religion und Verfassung gelegt. Auf Literatur und Kunst wurde größtenteils verzichtet, weil auch beim jungen Kronprinzen kein großes Interesse dafür bestand. Alle Fürstenkinder wurden in gleicher Weise unterrichtet, zumindest was die Bandbreite der Unterrichtsfächer betraf. Diese wurden nicht tiefgründig genug behandelt, man hatte also gerade die Chance auf ein limitiertes Allgemeinwissen. Joseph entsprach diesem Maßstab ganz und gar nicht. Was auch immer er für wichtig hielt, wurde von ihm eingehend behandelt - so konnte er seinen Horizont erweitern, obwohl man ihm immer vorschreiben wollte, was er zu lernen hatte. Er war jedem Tag einem strengen Plan unterlegen, der die Anzahl der Schulstunden täglich angab und ihn auch von kirchlichen Angelegenheiten, wie Gebet und heilige Messen nicht ausschloss. Zu dieser Zeit entwickelte sich langsam eine Abneigung gegen kirchliche Dinge.
Das Erlernte wurde von ihm in seiner späteren Tätigkeit so durchgeführt, als müsste er sich an ein bestimmtes System halten - sollte aber nicht unbedingt als negativ gewertet werden. Auf schöpferische Phantasie oder Einfühlsamkeit legte er keinen besonderen Wert.
Der Kaiser war seit jeher als Einzelgänger bekannt, wurde sogar als menschenscheu bezeichnet. Ausschließlich mit Leuten von höherem Rang soll er seine Gespräche geführt haben.
Man sagt ihm sogar nach, dass diese Verhaltensweise aber mehr den alten habsburgischen Hochmut durchschimmern lasse und von Hemmungen deswegen keine Rede sein konnte.
Maria Theresia war aber stets dahinter seinen Umgang mit anderen Leuten zu formen und sein schon in der Kindheit auftauchendes schlechtes Benehmen in Freundlichkeit umzuerziehen. Joseph hatte die Angewohnheit sich nicht nur über die Familie sondern auch über beliebige Leute lustig zu machen und mit ihnen seine Scherze zu treiben. Es machte ihm Spaß seine Widersacher zu erniedrigen (ein bisschen Sadismus spielte da wohl auch mit). Bei Joseph war alles vorauszusetzen, nur nicht Takt. Seine Mutter empfand dies als grässliche Unart und versuchte es ihm mit allen Mitteln abzugewöhnen.
Eigentlich wurde er als harter, gewalttätiger, hektischer aber auch ehrgeiziger Mann beschrieben, dem Lob von allen Seiten extrem wichtig war und ihm auch neuen Auftrieb in seine Arbeiten gab. Geschäfte, die er zu erledigen hatte wurden schnell vom Tisch gebracht; Widersprüche wurden nicht geduldet, niemand sollte sich in seine Angelegenheiten mischen. Joseph war von seinem Talent und seinen Fähigkeiten fest überzeugt, Fehler zu machen war seiner Meinung nach also ausgeschlossen.


1. EHE:

Diese Ehe war zweifellos eine politische Abmachung zwischen Österreich und Frankreich.
Die Häuser Bourbon und Habsburg sollten auf eine festere Grundlage gestellt, die Beziehung somit gefestigt werden.
Die Zeremonie fand am 6. Oktober 1760 in der Wiener Augustinerkirche statt - Joseph war gerade 19 Jahre alt. Er sowie viele andere waren von Isabellas Charme begeistert. Isabella hingegen fühlte sich in ihrer neuen Umgebung nicht wohl. Unter diesen schrecklichen Umständen brachte sie eine Tochter zur Welt, ein zweites Mal erlitt sie eine Fehlgeburt. Sie war erst 22 Jahre alt, als sie den Kampf mit den Blattern verloren hatte. Ihr Mann war in der ersten Zeit sehr verbittert und sich genau deshalb eines fortdauernden Lebens in Unglück gewiss.
Vier Monate nach Isabellas Tod wurde er in Frankfurt am Main zum König gekrönt.

DIE KÖNIGSKRÖNUNG:

Trotz seiner bleibenden Verbitterung über seiner Gattin Verlust, schilderte er diese Krönung als sehr glanzvoll. Viele Ordensträger und Adelige wohnten dieser Festivität, die am 3. April 1764 statt gefunden hatte, bei und verliehen ihr mit ihrer Anwesenheit besonderen Glanz.
Der junge römische König beklagte sich nur über das immense Gewicht, das er mit den Königsgewändern plus Krone zu schleppen hatte.
Seine weitere Aufgabe bestand nun darin das habsburgische Adelsgeschlecht fortbestehen zu lassen. Maria Theresia nahm in der Zwischenzeit schon etliche Angebote heiratsfähiger Frauen aller Lande entgegen, die an einer Vermählung mit dem Thronfolger Interesse zeigten.
Entweder Joseph selbst oder der Graf von Kaunitz (Ratgeber in außenpolitischen Angelegenheiten Maria Theresias) wählten die in Frage Kommenden aus oder erteilten sofort eine Absage, sowohl aus politischen Gründen als auch bei Abneigung von seiten Josephs. Seine Zukünftige sollte seiner ersten Frau so ähnlich wie möglich sein.


2. EHE:

Am 23. Jänner 1765 feierte er seine zweite Vermählung mit Maria Josepha, die Tochter Karls VII und eine Frau,
die Josephs Vorstellungen ganz und gar nicht entsprach. Aber die Habsburger-Dynastie sollte ja aufrecht erhalten bleiben - so wollte es zumindest die Familie.
Maria Josepha war mehr ein Gegenstand der Verachtung für Joseph und als auch sie zwei Jahre nach der Eheschließung von den Blattern dahin gerafft wurde, schien er sogar erleichtert. Dieser Abschnitt in seinem Leben war nun abgehakt, alle Energie, die der angehende Kaiser sichtlich lieber in eine Familie gesteckt hätte, flossen nun in seine Arbeit.
Die Schicksalsschläge, die ihn nacheinander getroffen hatten, hatten die Person Joseph II entscheidend verändert.

DIE MITREGENTSCHAFT:

Der erste Schritt dazu war ja bereits mit der Königskrönung von 1764 gesetzt worden. Ein Jahr später sollte er seinem Vater auf den Kaiserthron nachfolgen und als"Kaiser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation"wirken.
Die Jahre zuvor gingen an dem jungen Erzherzog spurlos vorüber: der Umsturz des außenpolitischen Systems durch Kaunitz, der dritte schlesische Krieg, der sieben Jahre andauerte sowie das Wirken des Staatsreformers Haugwitz - diese Ereignisse geschahen noch lange vor seiner Zeit.
Seinen ersten Schritt in die Politik tätigte er mit einer sogenannten Denkschrift, die er dem Staatsrat einreichte und die seine Ziele und Vorhaben enthielten:

· Herrscherverantwortlichkeit,
· Machtzentralisation des Staates,

· absolute Rechte der Kronen,
· Beseitigung der Sonderrechte,
· Ausgleich der Stände und dass der Herrscher als erster Diener des Staates agiere, waren seine Absichten. Es handelte sich hierbei um ein Programm des aufgeklärten Absolutismus.
Nach Franz' Tod am 18. August 1765 bestimmte Maria Theresia ihren Sohn zu ihrem Mitregenten in den Erblanden; die letzte Entscheidungsbefugnis sollte jedoch bei ihr bleiben. Ihr verstorbener Gatte hatte auch lediglich eine repräsentative und mitberatende Funktion innegehabt. Einzig und allein die Wirtschafts- und Finanzpolitik waren die Bereiche, die er verwalten durfte.
Den Wünschen ihres von der Aufklärung geprägten Sohnes nach weitgehenden inneren Reformen widersetzte sie sich teilweise; nur die Reichsgeschäfte, die zuvor Franz I erledigt hatte, wurden ihm und dem Staatskanzler Kaunitz uneingeschränkt übertragen. Beide strebten dieselbe Richtung an, Meinungsverschiedenheiten mit der Kaiserin waren also nicht auszuschließen.
Im Inneren wurde vorerst dafür gesorgt die Zinsen der Staatsschulden mittels Verordnungen über strikte Einsparungen zu senken. Alle unnötigen Geldausgaben bei Hofe wurden vorläufig gestrichen.
Schwerpunkt bei seiner Tätigkeit lag natürlich in der Reichspolitik. In den habsburgischen Erblanden regierte er zwar zusammen mit seiner Mutter, diese ließ ihm jedoch bei seinen Reformvorhaben im Inneren kaum freie Hand. Von ihr wurde er kritische gesehen.
Joseph hatte sich vorgenommen die Macht der Habsburger zu erhöhen - sei es durch Kampf oder Aussöhnung.
Selbst zum "alten Fritz"(Friedrich II von Preußen), der dem Reich schon zur Zeit Maria Theresias Alleinregierung mit Nicht - Anerkennung der pragmatischen Sanktion und dem Kampf um Schlesien Probleme gemacht hatte, versuchte er seinen Friedensweg zu bahnen.

Pragmatische Sanktion: Ein Erlass des Kaisers Karl VI, der besagt, dass es auch in Zukunft auch weibliche Erbfolge geben soll. Karl VI war eine männliche Nachkommenschaft leider ausgeblieben. 1713 wurde diese Schrift veröffentlicht, die überdies auch noch besagt, dass eine Teilung des Habsburgerreiches verhindert werden soll. Beinahe sein ganzes Leben lang arbeitete er an der Zustimmung der anderen europäischen Großmächte zu diesem Erlass.
Als Maria Theresia 1740 ihre Regierung antrat, brachen viele Mächte ihr Versprechen und standen der (erstmals weiblichen) Herrscherin als Feinde gegenüber. Zu den großen Gegenspielern Maria Theresias zählte auch Friedrich II aus Preußen. Wegen ihm kommt es zum Österreichischen Erbfolgekrieg: Er hatte es verstanden sich in beiden schlesischen Kriegen durchzusetzen und Schlesien seinem Reich trotz Maria Theresias Widerstand einzuverleiben. Für die Habsburger war trotz Unterstützung anderer europäischer Mächte Schlesien endgültig verloren.

Anders als bei dem Versuch Preußen an sein Reich anzunähern, gelang es ihm die Wiener für sich zu gewinnen und sich bei ihnen beliebt zu machen. Der Kaiser liebte den regen Kontakt mit den niedrigen Volksschichten, sollte sogar die Vorliebe gehabt haben, sich unters Volk zu mischen und auch sexuelle Abenteuer nicht auszuschlagen. In einem damalig sehr verrufenem Lokal soll er einmal unsanft vor die Tür gesetzt worden sein, woran auch noch heute eine Aufschrift im Türbogen erinnert:
"Durch diese Thür in Bogen ist Kaiser Joseph II geflogen".
Nicht nur wenn es um seine Belustigung ging, sondern auch um die des Volkes, hatte er immer ein offenes Ohr:
Am 7. April 1766 übergab er den Prater der allgemeinen Benützung. 1775 wurde auch der Augarten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seine Einstellung zum Umgang mit Grünflächen hielt er in einer Inschrift über dem Eingang des Augartens fest:
"Allen Menschen gewidmeter Erlustigungsort von ihrem Schätzer". Teile dieser Gebiet blieben aber nach wie vor Jagdgebiete und somit der Bevölkerung verschlossen. Auf der anderen Seite bildete sich das, was man heute als "Wurtslprater" bezeichnet. Buden und Wirtshäuser wurden aufgestellt, um für Erfrischungen für die Spaziergänger zu sorgen. Im Jahre 1770 ordnete er an, dass im Bereich des Glacis Fußwege und Fahrstraßen angelegt werden sollen. Nachdem dieses Areal begrünt wurde, konnte es sich zum dritten Erholungszentrum entwickeln, das unter Joseph II gegründet wurde.
Obwohl er -wie schon erwähnt- für Kunst und Literatur nichts übrig hatte, unterstützte er den aufstrebenden Wolfgang Amadeus Mozart und entschloss sich sogar das Burgtheater selbst zu übernehmen und als "Nationaltheater nächst der Burg" zu führen.

Aber nicht immer wurde er als gütiger Mensch beschrieben. Goethe soll sogar schriftlich niedergelegt haben, dass es dem Herrscher am Herzen fehlte. Joseph galt also als sehr aggressiv und egoistisch. Auch hier ist auffällig, dass sich Joseph im Vergleich zu seiner Mutter wie Himmel zu Hölle verhielt, da sie als äußerst warmherzig und geduldig galt und sich deshalb seine Hektik und sein Ehrgeiz ("Von allem was ich unternehme, will ich auch gleich die Wirkung empfinden") nicht mit ihren Ansichten vereinbaren ließen. Diese Gründe trugen sicherlich auch zu einer gesundheitlichen Verfassung bei, die rapide schlechter wurde.

Joseph unternahm auch viele Reisen innerhalb seiner Erbländer. Seine erste Reise führte ihn 1765 nach Ungarn, wo er im Gegensatz zu seiner Mutter widerspruchslos als Reichsherrscher anerkannt wurde. Bei diesen vielen Fahrten bemühte er sich ein selbständiges Urteil über die verschiedensten Gebiete zu gewinnen. Dies geschah allerdings sehr lückenhaft, weil er sich nur wenig Zeit dazu nahm, was ihm bei seiner Mitregentin wieder einen Minuspunkt einhandelte. Die Meinungen der beiden waren einfach zu unterschiedlich:
Die Prinzipien seines Gedankengutes, dieses "Josephinismus" in Staat und Kirche bezogen sich auf straffe Zentralisation nicht nur innerhalb der habsburgischen Erbländer, auf die Bildung eines Einheitsstaates inklusive Ungarn, den Niederlanden sowie einigen anderen Gebiete, weitere Umgestaltung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche, wobei Kirche weitgehend der Staatsaufsicht unterworfen werden sollte, sowie auf die Duldung aller Religionsbekenntnisse.
Als "Josephinismus" versteht man zusammenfassend die durch Kaiser Joseph II (zusammen mit seinem Staatskanzler Graf Kaunitz) im Habsburgerreich im Sinne des aufgeklärten Absolutismus betriebenen Reformen.

Auch in der Außenpolitik geriet er mit Maria Theresia in Konflikt, als er gegen ihren Willen (wieder gemeinsam mit Kaunitz) den Machtbereich der Habsburger erweiterte, indem er Galizien und Lodomerien von Polen durch dessen Teilung (1772) und die Bukowina (Buchenland) vom osmanischen Reich (1775) erwarb. Bukowina war das Verbindungsglied zwischen Österreich und Siebenbürgen.
Die Vereinigung mit Galizien fand dann im Jahre 1786 statt.
Diese erste Teilung Polens war zweifellos eine der übelsten Akte der Großmachtpolitik. Joseph wollte aber Länder erwerben. Da auch bei Rußland und Preußen dieses Interesse bestand, insbesondere für Polen, musste eine Teilung vollzogen werden.
Sein Versuch, nach dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher (Kurfürst Maximillian III Joseph von Bayern war der Letzte dieser Sorte) bayerisches Territorium zu gewinnen, wurde von Friedrich II vereitelt; lediglich das Innviertel ging in den Besitz der Habsburger über(1778/89).
Der bayerische Erbfolgekrieg (Beginn: 5. Juli 1778) wird auch des Öfteren "Kartoffelkrieg" genannt, weil die Soldaten sich ausschließlich von Kartoffeln ernährt hatten. Er fand mit dem Frieden von Teschen seinen Abschluss.
Zu einem weiteren Zusammentreffen zwischen Friedrich II und Joseph II kam es nicht mehr. Sein nächstes Ziel war die Schwächung und Isolierung Preußens, die er durch ein Bündnis mit der russischen Zarin Katharina II, von deren Eigenschaften er begeistert war, erreichen wollte.
Der Gesundheitszustand der Herrscherin Maria Theresia verschlechterte sich zu dieser Zeit zunehmend. Sie starb am 29. November 1780. Vier Tage später wurde sie beigesetzt - Joseph wurde die Alleinherrschaft übertragen.

 
 

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