In diesem Text möchte ich mich mit dem Gedicht "Morgendämmerung" von Joseph Freiherr von Eichendorff beschäftigen. Dabei gehe ich auf die formalen und inhaltlichen Eigenheiten ein, um ein besseres Verständnis über das Gedicht zu erzielen.
Das Gedicht das interpretiert wird, stellt wie andere Eichendorff-Werke, einen Höhepunkt in der deutschen Spätromantik dar. Der deutsche Lyriker schrieb sein Gedicht "Morgendämmerung" im Jahre 1837 in der Form eines Sonetts.
Ein Sonett stellt ein Klinggedicht dar, das streng gebaut ist. Joseph Freiherr von Eichendorff hat sein Gedicht dem angepaßt und hat die typische Form des Sonetts eingehalten. Sein Gedicht besteht aus 4 Strophen, das in 2 Vierzeiler und in 2 Dreizeiler eingeteilt ist. Die beiden ersten Vierzeiler haben eine kennzeichnende abba/abba Reimform für ein Sonett, dabei handelt es sich um umarmende Reime. Die beiden Terzette haben ebenfalls eine eigentümliche cde/cde Form.
Durch die Reimform spiegelt sich allerdings der charakteristische inhaltliche Schnitt im Sonett, jener liegt zwischen dem letzten Quartett und dem ersten Terzett. Das Sonett "Morgendämmerung", sowie alle anderen Sonette der Romantik, waren in Deutschland aufgrund der inhaltlichen Aussage sehr beliebt. Die romantische Auffassung das Musik und Poesie eine Einheit bilden wird auch in diesem Eichendorff Sonett erkennbar.
Der Lyriker und Erzähler Eichendorff benutzt unverkennbare Hauptmotive der Romantik, unter anderem ist die Dämmerung in dem Namen des Gedichtes gleich anführbar. Das Wandermotiv, welches im ersten Terzett vorkommt, stellt ebenfalls ein mustergültiges Romantikmotiv dar. Die Motive die er in sein Sonett eingebracht hat, bilden ein bedeutungstragendes Element. Die Motive des Lichts lassen zum Beispiel das Verlangen zum Aufgang der Sonne erkennen wie es im ersten Terzett folgendermaßen erkennbar ist: "... will nicht die zeit versäumen,...eh`s noch beginnt zu tagen, Im ersten Strahl ... Das lyrische Gedicht kennzeichnet jedoch nicht, daß die Romantiker sich viel wohler in der Nacht befinden als am Tag bei grellem Licht. Mann erkennt im Eichendorff-Sonett das sich die Romantiker nicht nur in Träumen wiegen wollen. Die 4 Vers der ersten Strophe sollte hierbei angeführt werden: "Die Schmerzen all` und Wonne, halb in Träume". Bei diesem Vers ist erkennbar das mit Tagesanbruch die Natur aus ihren zärtlichen Träumen gerissen wird und in Schmerz verfällt. Diese Aussage wird jedoch in den Terzetten zu nichte gemacht. Die Antithese tritt in Kraft, ein Problem für das Textverständnis. In der letzten Strophe spricht Joseph Freiherr von Eichendorff von seinem frühzeitigen "Verlangen" aufs "frohe Licht". Das bedeutet, daß Joseph Freiherr von Eichendorff schon bevor die Natur erwacht, sich aufmacht um der Morgendämmerung entgegenzugehen. Joseph Freiherr von Eichendorff hat eine positive Einstellung zum Tag, diese wird in der Synthese der Terzette erkennbar. Weiterhin wird die Antithetik erkennbar in den Alexandriner. Diese Zäsur nach der dritten Hebung ist zum Beispiel in der 3. und 4. Zeile im ersten Quartett vorhanden. Diese Verwendung in der Gedankenlyrik eignete sich besonders in der Sonettform.
Das Eichendorff-Gedicht stellt für mich mit seinen Eigenheiten ein unverkennbares Sonett dar, welches alle kennzeichnenden Stilmittel für ein Sonett beinhaltet.
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