Am 11. Januar 1936, auf dem 43. Geburtstag des Fliegergenerals, tritt der Protagonist des Buches, Hendrik Höfgen zum ersten Mal für den Leser in Erscheinung.
Hendrik ist der Intendant des Berliner Staatstheaters und am Höhepunkt seiner Karriere angelangt: Er gehört zur obersten Schicht des Hitlerregimes.
Früher war Hendrik Höfgen an der Kammerspielbühne in Frankfurt am Main als Schauspieler engagiert, doch jetzt ist er der "Star" indem nicht gut besuchten Hamburger Theater.
Zur Zeit gastiert auch Dora Martin am Hamburger Theater. Sie ist eine begnadete Schauspielerin, die in Berlin Karriere gemacht hat.
Nach der Theatervorstellung treffen sich die meisten Schauspieler im "H.K.", das die Kantine des Theaters ist.
Hendrik begeistert (wie üblich) seine Schauspielkollegen und andere Anwesenden mit seinen Anekdoten, unter diesen auch sein Vorbild und seine Konkurrentin Dora Martin dabei ist.
Ein Projekt von Hendrik Höfgen und seinen kommunistischen Freund Otto Ulrichs wird angesprochen, nämlich das geplante kommunistische revolutionäre Theater. Ein revolutionäres Theater, ist ein Theater als Instrument kommunistischer Propaganda. Dieses wird allerdings nie eröffnet.
Bei den ersten Proben für das revolutionäre Theater geht Hendrik sehr streng mit seinen Darstellern um.
Während der Probe fällt ihm ein, dass er noch ein Rendezvous mit Juliette hat. Juliette ist seine dunkelhäutige Geliebte, bei der er auch noch Tanzen lernt. Allerdings darf aufgrund seines guten Rufs niemand etwas von diesen Verhältnis erfahren.
Am Theater wird ein neues Stück mit Namen "Knorke" geprobt. Es ist das Werk eines sehr eingebildeten, sich für das" Gewissen der Welt" haltenden Schriftsteller und Weltkritiker mit Namen Theophil Marder.
Hendrik spielt mit Nicoletta von Niebuhr, eine Schauspielerin, die ihm sehr gut gefällt, zusammen.
Nach der Premiere von "Knorke" hält Theophil Marder Hendrik für einen sehr begabten Schauspieler und er will ihn weiterempfehlen.
Die Begeisterung von Theophil ist ein erster Schritt zu einer großen Karriere für Hendrik.
Zur Premiere von "Knorke" treffen auch Nicolettas beste Freundin Barbara und deren Vater der Geheimrat von Bruckner ein.
Während eines gemeinsamen Abendessens verliebt sich Hendrik zusehends mehr in Barbara und macht ihr schon nach einer kurzen "Kennen lern" Phase einen Heiratsantrag.
Barbara hatte eigentlich nicht die Absicht Hendrik zu heiraten, aber als er ihr schmeichelt, dass nur sie das "Gute" in ihm hervorbringen könnte, meint Barbara, dass man es einmal zusammen versuchen könnte.
Die Hochzeit soll im Hause von Geheimrat Bruckner abgehalten werden. Ein Geheimrat ist ein nichtakademischer Titel, der Bruckner verliehen wurde. Hendrik versteht sich gut mit Barbaras Vater und durch ihn bekommt er langsam Zugang zu den "höheren Kreisen".
Nach der Hochzeitsfeier, der auch Hendriks Mutter Bella und seine Schwester Josy beiwohnten, geht es mit Nicoletta auf Hochzeitsreise nach Bayern.
Wenn Hendrik mit Barbara unzufrieden ist, geht er immer wieder zu Juliette zurück.
Barbara kommt manchmal zu Hendrik ins Theater und lernt dort den nationalsozialistischen Hans Miklas kennen. Hendrik lässt Hans Miklas wegen seiner Eifersucht und seinen nationalsozialistischen Äußerungen raus schmeißen.
Nicoletta tritt auch wieder im Hamburger Theater auf, bis sie nach einer erfolgreichen Premiere in einem Telegramm von Theophil aufgefordert wird, mit dem Theaterspielen aufzuhören und nur ihm zu gehören. Nicoletta reist sofort ab und heiratet Theophil.
Theophil Marder und der Geheimrat Bruckner machen ihren Einfluss beim "Professor", den "Chef" des Theaters in Wien, geltend und so bekommt Hendrik eine Stelle am Theater in Wien. Obwohl Hendrik in Wien schlecht schauspielert, bekommt er durch die Hilfe seiner einflussreichen Freunde, ein Engagement in Berlin, die Traumstadt eines jeden Schauspielers.
Er dreht seine ersten Filme und feiert den größten Erfolg als der Teufel Mephistopheles aus Goethes "Faust I".
Durch die Arbeit an seiner Karriere bemerkt er nicht die Veränderungen in Deutschland. Er ist fest davon überzeugt, dass die Nationalsozialisten und ihr "Führer" nie an die Macht kommen werden.
Als Hitler in Deutschland Reichskanzler wird, realisiert Hendrik sofort, dass man sich nicht zu schlecht über die Nazis äußern darf , wenn man seine Zukunft nicht gefährden will. Schließlich war er in Hamburger Theater Zeiten eindeutig kommunistisch gesinnt gewesen.
Hendrik geht nach Paris, wo er schon über eine neue Karriere als Stepptänzer nachdenkt, als ihn ein Brief von Lotte Lindenthal, der zukünftigen Gattin des Ministerpräsidenten, erreicht.
Lotte Lindenthal hatte von Hendriks Problematik von seiner alten Kollegin Angelika Siebert erfahren.
In den Brief steht, dass sie ein gutes Wort für Hendrik bei ihren Mann eingelegt hätte.
Hendrik geht den "Pakt mit dem Teufel" ein und kehrt ins nationalsozialistische Deutschland zurück.
Er spielt am Berliner Theater erneut den "Mephisto" aus Goethes "Faust I".
Bei der Premiere von "Faust I" ist auch der Ministerpräsident persönlich anwesend. Die Premiere ist ein großer Erfolg und der Fliegergeneral beglückwünscht Hendrik zu seiner Leistung als Mephisto.
Nun da sich der Fliegergeneral in das Schauspiel von Hendrik vernarrt hat, stehen Hendrik alle Türen nach oben offen und er kann sich vieles leisten.
Hendrik muss jedoch seine bolschewistische Vergangenheit seinem Protektor beichten, dieser sieht aber darüber hinweg.
Hendrik sagt Juliette, dass er sie nicht mehr sehen möchte, doch diese belästigt ihn und so erzählt er dem Ministerpräsident von ihr. Dieser lässt sie verhaften und in eine Einzelzelle einsperren.
Als Hendrik Juliette nach einer langen Zeit besucht, ist sie so eingeschüchtert, dass sie ihm gehorcht und nach Paris emigriert.
Um nicht aufzufallen, lässt sich Hendrik von Barbara, die eine antinationalsozialistische Zeitschrift in Paris herausgibt, scheiden.
Für seinen gefangen genommen kommunistischen Freund Otto Ulrichs legt er ein gutes Wort beim Fliegergeneral ein und Otto wird frei gelassen. Er erhält ein Engagement am Berliner Staatstheater, führt seine kommunistischen Geschäfte jedoch weiter.
Hans Miklas wird am Ende dieses Kapitels von uniformierten Männern abgeholt, in einen Wald gefahren und erschossen. Ob wohl er ein überzeugter Nationalsozialist gewesen war, konnte er sich nicht mit den immer radikaleren Methoden des Führers übereinbringen und stellte sich gegen den Nationalsozialismus.
Hendriks frühere Freunden, die sich nicht dem Nationalsozialismus ergeben haben, leben nun in vielen verschiedenen Städten.
Barbara und ihr Jugendfreund Sebastian, der sie vor der Hochzeit mit Hendrik warnte, leben in Paris und geben eine kleine Zeitschrift heraus, in der sie über die Missstände in Deutschland informieren.
Sein erster Förderer Theophil Marder und Nicoletta leben an der französischen Mittelmeerküste.
Theophil hält sich immer noch für das Gewissen der Welt und leidet unter den Zuständen in Deutschland, weil er glaubt, alle Schuld des Volkes auf sich nehmen zu müssen.
Darunter leidet seine jüngere Frau Nicoletta sehr. Juliette ist als exotische Tänzerin in Paris beschäftigt.
Nicoletta hält es letztendlich nicht mehr mit Theophil aus und lässt sich von ihm scheiden, um wieder Schauspielerin zu werden.
Sie spielt wieder zusammen mit Hendrik und als sie einen Gastauftritt in ihren alten Hamburger Theater haben, merken sie, dass sich vieles verändert hat: Alle bolschewistischen Schauspieler wurden entfernt.
Hendrik wird trotz der Einwänden des Propagandaministers zum Intendanten des Berliner Staatstheaters ernannt. Er steigt auf der Karriereleiter immer schneller und höher nach oben.
Der Ex-Intendant, der mit Hendrik als neuer Intendant, nicht einverstanden ist, verbreitet die Geschichte von Hendriks Beziehung zu Juliette in der Öffentlichkeit.
Der Führer, der jetzt auf den neunen Intendanten aufmerksam geworden ist, möchte nun persönlich mit Hendrik sprechen.
Hendrik ist sehr schüchtern bei der Audienz mit der "Macht", aber genau das gefällt dem "Messias aller Germanen" und so gewinnt er einen guten Eindruck von Hendrik.
Hendrik gewinnt immer mehr falsche als richtige Freunde, weil man glaubt, dass er seine schützende Hand auch über seine Freunde legt.
Hendrik steht noch in Kontakt mit seinen kommunistischen Freund Otto Ulrichs, aber er "darf" nichts von Ottos Geschäften wissen, um nicht aufzufallen.
Hendrik beschließt Nicoletta zu heiraten, um alle Gerüchte über ihn und Juliette zu zerstreuen.
Die Hochzeit wird mit einen riesigen Ball in Hendriks Villa gefeiert.
Nach einer "Säuberungsaktion" bei der der Führer alle inneren Widerstandskämpfer entfernen lässt, wird Hendrik zum Senator für alle kulturellen Angelegenheiten im Reich befördert.
Bei der "Säuberungsaktion" wird auch Otto Ulrichs verhaftet und Hendrik bittet um Gnade für ihn beim Ministerpräsidenten. Dieser rät Hendrik, sich nicht in Angelegenheiten einzumischen, die seiner Karriere schaden könnten.
Otto Ulrichs wird von der SS zu Tode gequält bei dem Versuch aus ihm Informationen über die Kommunisten in Deutschland zu erhalten.
Hendrik, der wieder eine monumentale Rolle spielen möchte, versucht es mit Hamlet, aber ihm misslingt die Rolle, weil es sich nicht um einen "klassischen" Bösewicht handelt.
Er wird trotzdem von der Presse bejubelt, weil ja alle wissen, dass er eine gute Beziehung zum Ministerpräsidenten hat.
Als Hendrik nach der Hamlet Premiere in seine Villa zurückkehrt, erwartet ihn in seinen Zimmer ein kommunistischer Widerstandskämpfer. Er überbringt die letzten Grüße von seinem verstorbenen Freund Otto Ulrichs.
Die harten, aber wahren Worte dieses Widerstandskämpfers treffen Hendrik sehr. Nachdem der Unbekannte verschwunden ist, ist Hendrik geschockt und von den Worten traurig gestimmt. Er verfällt in Selbstmitleid und weint sich bei seiner Mutter aus.
3.) Personen in Mephisto :
Die Personen im Buch weisen teilweise starke Parallelen mit Persönlichkeiten der Zeit und aus Klaus Manns Umgebung auf.
Genau aus diesen Grund musste Klaus Mann den Zusatz verfassen "Alle Personen dieses Buches stellen Typen dar, nicht Porträts". Es sollte gegen den direkten Vergleich von Personen im 3. Reich und in der Realität wirken.
Person im Buch
Person in Wirklichkeit
Stellung
Hendrik Höfgen
Gustav Gründgens
Intendant des Berliner Staatstheaters
Ministerpräsident bzw. Fliegergeneral
Hermann Göring
Preußischer Ministerpräsident, Reichsluftfahrtminister und zweitwichtigster Mann im Staat
Propagandaminister bzw. der Hinkende oder Reklamezwerg
Joseph Goebbels
Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda
Theophil Marder
Carl Sternheim
Schriftsteller mit bedeutenden Einträgen zur deutschen Literatur vor dem 1. Weltkrieg
Dora Martin
Elisabeth Bergner
Österreichische Schauspielerin mit großen Erfolgen in den Zwanzigern
Nicoletta von Niebuhr
- Pamela Wedekind
- Ehemalige Verlobte von Klaus Mann, die später Carl Sternheim heiratete
Barbara Bruckner
Erika Mann
Schriftstellerin und Schwester von Klaus Mann
Otto Ulrichs
Hans Otto
Ein Schauspieler, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde
Lotte Lindenthal
Emmy Sonnemann Göring
Eine Schauspielerin, die Hermann Göring heiratete
"Der Professor"
Max Reinhardt
Berliner Theater Direktor bis er 1937 in die USA auswanderte.
1928 hatte Gründgens einen Vertrag mit seinen Theater
Der Führer bzw. "Messias aller Germanen"
Adolf Hitler
Diktator des deutschen Reiches
Sebastian
Klaus Mann
Schriftsteller und als Bruder gleichzeitig ein guter Freund von Erika Mann. Er warnte sie, genau wie Sebastian Barbara vor einer Heirat mit Gustav Gründgens bzw. Hendrik Höfgen
Geheimrat Bruckner
Thomas Mann
Wie der Geheimrat sah Thomas Mann die Gefahr für die Demokratie durch den Nationalsozialismus und ging wie er ins Exil
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