In "William Wilson", einer der wohl berühmtesten Geschichten Poes, geht es um den gleichnamigen Titelhelden, der von einem Doppelgänger verfolgt wird.
William Wilson stammt aus einer wohlhabenden Familie. Den Namen, William Wilson, benutzt er als Pseudonym, da er seinen ursprünglichen Namen aus Scham vor seiner Familie nicht verwenden möchte.
Der Titelheld, gleichzeitig der Erzähler dieser Kurzgeschichte, berichtet von seinem Leben.
Er wird eingeschult und mit ihm ein Namensvetter, dessen Nachname sonderlicherweise Wilson lautet.
Nur sein Doppelgänger leistet wagt es als einziger mit ihm in allen Dingen zu wetteifern und sich des Titelheldens Herrschsucht zu widersetzen.
Der Erzähler, William Wilson, stellt immer mehr Ähnlichkeiten zu seinem gleich-namigen Schulkameraden fest: Sie haben nicht nur den gleichen Namen, sondern auch das gleiche Geburtsdatum.
Der Namensvetter beginnt ihn immer mehr nachzuahmen, in seiner Sprache, Gestik, Aussehen und Kleidung. So wird er praktisch zu Williams Doppelgänger. Dieses stellt jedoch nur der Titelheld selbst fest.
William geht nach seiner Schulzeit in Eton studieren und vergißt diesen Doppelgänger fast gänzlich.
Hierzu führt Edgar Allan Poe (Edgar Allan Poe"William Wilson" aus"Der Untergang des Hauses Usher" 1999,S.120) aus:
Während seines Studiums führt William ein ausgelassenes Studentenleben.
"Drei Jahre waren ohne geistigen Gewinn verpraßt und hatten mir nichts gebracht als lasterhafte Gewohnheiten, die meine körperlichen Entwicklung allerdings sonderbarerweise vorteilhaft gewesen waren."
Als sein Titelheld zu einem "geheimen Zechgelage" (vgl. Edgar Allan Poe "William Wilson" aus "Der Untergang des Hauses Usher" 1999, S.121) auf sein Zimmer lädt, werden er und seine Gäste durch das Eintreten eines Fremden gestört, der William in den Arm nimmt und ihm "William Wilson" ins Ohr flüstert.
In dem Tonfall dieser Worte erkennt er seinen Doppelgänger wieder, der aber schon wieder auf mysteriöse Weise verschwunden ist.
Der Erzähler wechselt daraufhin seinen Studienort nach Oxford. Seine reichen Eltern machen ihm dieses und seine Verschwendungssucht möglich.
In Oxford versucht er durch Kartenspielen sein hohes Einkommen noch zu erhöhen. Wieder erscheint ein Fremder und sorgt für großes Aufsehen, als er den William als Betrüger entlarvt.
William Wilson beginnt vergebens vor seinem Doppelgänger zu fliehen.
Als sie sich auf einem Maskenball, natürlich sind sie gleich gekleidet, begegnen, flüstert sein Doppelgänger ihm wieder die vermeintlichen Worte "William Wilson" ins Ohr.
Dieser gerät in Wut. Er packt ihn beim Kragen und fordert ihn heraus.
Es kommt zu einem Zweikampf, den der Doppelgänger verliert und letztendlich sterben beiden.
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