Madame Raquin, eine alte Kurzwarenhändlerin aus der Provinz, zog ihren Sohn Camille und mit ihrer Nichte Thérèse auf. Auf Wunsch der alten Frau, heiratete Thérèse ihren kränklichen Vetter. Um ihrem Sohn Camille einen Gefallen zu tun, veranlasste Madame Raquin einen Umzug in eine dunkle Passage in Paris. Dort bewohnt die Familie eine bescheidene Wohnung oberhalb des Ladens.
Eines Abends bringt Camille einen alten Freund mit nach Hause. Laurent nutzt die Gastfreundschaft der Familie Raquin so weit aus, dass der gescheiterte Maler jeden Abend im Hause der Raquins verbringt. Er beschließt die Vorteile der Raquins noch weiter auszunutzen, indem er Thérèse zu seiner Geliebten nimmt. Während Madame Raquin im Laden der Arbeit nach kommt, betreiben Thérèse und Laurent leidenschaftlich Ehebruch im Schlafzimmer. Durch diese neu gewonnene Leidenschaft beginnt Thérèse ihren Mann Camille zu hassen. Nachdem Laurent aus beruflichen Gründen nicht mehr zu den verabredeten Treffen kommen kann, beginnt in ihnen ein Plan zur Ermordung Camilles zu reifen. Bei einem gemeinsamen Ausflug an der Seine wird die Tat vollzogen: Laurent ertränkt Camille im Fluss und lässt es dabei wie einen Unfall aussehen.
Laurent beginnt nun, das Vertrauen von Madame Raquin zu gewinnen. Jedoch verfallen die beiden Täter in eine Nervenkrise und vermeiden es daraufhin, sich zu sehen. Nächtliche Visionen und Alpträume verfolgen sie.
Nach 15 Monaten beginnt die Liebe zwischen Laurent und Thérère allmählich wieder zu entflammen und um ihren schrecklichen Träumen ein Ende zu machen, beschließen die beiden zu heiraten. Jedoch bewirkt diese Heirat genau das Gegenteil des Erwünschten: Thérère und Laurent verfremden sich zunehmend. Auch in der Folgezeit verbringen sie die Nächte nur mit Alpträumen an den ermordeten Camille. Die Nächte werden für das Ehepaar zur Qual. Lediglich die Gesellschaft mit der alten Madame Raquin bringt ihnen noch Ruhe. Doch der Gesundheitszustand des Kurzwarenhändlerin verschlechtert sich zunehmend, bis sie ganz gelähmt ist und nicht mehr sprechen kann. Laurent verfällt eines Abends in Halluzinationen und dabei verrät er die Mordtat. Diese Erkenntnis stürzt Madame Raquin in tiefe seelische Qualen. Sie beginnt die Mörder ihres Sohnes zu hassen und ihr Leid verstärkt Thérèse noch, indem sie der alten Frau täglich Reuegeständnisse abgibt, um sich selbst von ihren Gewissensbissen zu erleichtern. Die Krise zwischen den Eheleuten wird immer stärker: Hass, Verbitterung und Misstrauen steigt in den Ehepartner auf. Thérèse und Laurent kommen beide gleichzeitig auf den Gedanken, sich ihrer Ängste zu befreien, indem sie den Ehepartner umbringen. Jedoch erwischen sie sich gegenseitig bei der Vorbereitung zum Mord. In diesem Moment überkommt sie Erlösung in dem Gedanken an den Tod, beide trinken zusammen von dem vergifteten Wasser und sterben vor den Augen von Madame Raquin.
|