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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Inhalt des stücks


1. Drama
2. Liebe

Bevor die Handlung einsetzt, wird des Rezipient durch eine kurze Vorrede mit der Situation vertraut gemacht. Die Handlung dreht sich um einen Kriegsheimkehrer namens Beckmann, mit zerschossener Kniescheibe, vogelscheuchengleich, der, wie viele andere Männer auch nicht in die Welt der Nachkriegszeit passt, den keiner mehr sehen will, der \"draußen vor der Tür\" steht. Die Personen des Stücks sind neben Beckmann,
der BEERDIGUNGSUNTERNEHMER mit dem Schluckauf - der Tod
der alte MANN, an den keiner mehr glaubt - Gott
der ANDERE, den jeder kennt - Beckmanns lebensbejahendes, optimistisches Alter Ego
Beckmanns FRAU, die ihn vergaß

deren FREUND, der sie liebt
ein MÄDCHEN, dessen Mann auf einem Bein nach Hause kam
ihr MANN, der tausend Nächte von ihr träumte
ein OBERST, der sehr lustig ist
ein KABARETTDIREKTOR, der mutig sein möchte, aber dann doch lieber feige ist
FRAU KRAMER, die nichts als Frau Kramer ist, und gerade das ist so furchtbar

ein STRAßENFEGER, der gar keiner ist
und die ELBE
Das Stück beginnt mit einem Gespräch zwischen dem Tod, der als Beerdigungsunternehmer auftritt, und Gott, einem weinerlichen alten Mann, an den keiner mehr glaubt. Beide beobachten Beckmann, der gerade dabei ist, sich in die Elbe zu stürzen. Der Tod leidet unter Schluckauf und Rülpsanfällen. Als Grund dafür gibt er an, er hätte sich überfressen, in diesem Jahrhundert der Kriege. Im Gegensatz zum erfolgreichen Beerdigungsunternehmer steht Gott, der nur leise vor sich hinwimmert: \"Ich kann es nicht ändern. Meine Kinder.\"
Inzwischen ist Beckmann ins Wasser gegangen, in der Hoffnung, endlich von seinen Leiden erlöst zu werden. Doch er hat seine Rechnung nicht mit der Elbe gemacht. In einem Traum beginnt der Fluß, wie ein altes Fischweib auf Beckmann einzuschimpfen. Er sei mit seinen 25 Jahren noch zu grün hinter den Ohren, um sich schon umbringen zu dürfen, und seine Handvoll Leben sei ihr verdammt zu wenig. So spuckt die Elbe Beckmann bei Blankenese wieder an den Strand, wo dieser liegenbleibt, weil er aufgrund seines steifen Beines unfähig ist aufzustehen.
Mit einem monologischen Dialog zwischen Beckmann und seinem lebensbejahenden Ich, dem Anderen, setzt die eigentliche Handlung ein. Ab hier versucht der Heimkehrer, getrieben durch den Anderen, wieder im Leben, in der Heimat fußzufassen. Eine junge Frau kommt vorbei, während Beckmann noch dem Anderen all die Gründe für seine Lebensmüdigkeit aufzählt: Seine Frau liegt im Bett mit einem anderen, er humpelt, hat Hunger und kann vor Alpträumen nicht mehr schlafen. Sie hilft dem Liegenden auf und nimmt ihn mit zu sich nach Hause. Ihr Mann, erzählt sie, sei seit Stalingrad vermisst. Sie gibt Beckmann von seinen Kleidern, von seinem Essen, will ihm den Platz ihres Mannes geben. Doch plötzlich taucht dieser unter unheimlichem Tocken von Krücken auf und beschuldigt Beckmann, ihm die Frau gestohlen zu haben. Dazu kommt die Tatsache, dass der Mann in Russland unter Beckmanns Befehl stand und nur wegen ihm sein Bein verlor. Beckmann, der betrogene Betrüger und verkrüppelte Verkrüppler flieht unter Schreien und die Tür schlägt hinter ihm zu.
Auf Rat des Anderen dreht Beckmann, der schon wieder auf dem Weg zur Elbe war, um: Er möchte seinen Obersten besuchen, um ihm die Verantwortung für elf Männer zurückzugeben, die ihm der Befehlshaber in Russland übertragen hat. So, meint er, könne er endlich wieder schlafen. Er findet die ganze Familie am Abendbrottisch vor und klagt sie an für ihr Spießbürgertum, das den Krieg schon längst wieder vergessen hat. Dann erzählt ihnen seinen immer wiederkehrenden Alptraum: Ein blutschwitzender fetter General spielt auf einem Xylophon aus Menschenknochen Kriegsmärsche und all die gefallenen Soldaten stehen aus ihren Gräbern auf. Als er dem Oberst nun die auf ihm lastende Verantwortung für die Toten zurückgeben will, lacht dieser nur. Nicht gemein, nicht gehässig, er glaubt wirklich, Beckmann habe einen Witz gemacht. Hinter Beckmann schlägt die Türe zu. Zuvor aber hat er eine Flasche Schnaps geklaut und besäuft sich nun.
Im Alkoholrausch kommt er auf die Idee, die Nummer, die der Oberst eben so witzig fand, am Theater zu präsentieren. Bei einem Kabarettdirektor spricht er vor. Doch sein sarkastische Variéténummer findet nicht den erhofften Anklang: Zu direkt, zu hart für das Publikum. Auf Beckmanns Ausruf, dass es sich aber doch um die Wahrheit handle, antwortet der Direktor schlicht: \"Wer will denn heute was von der Wahrheit wissen?\" Und wieder steht Beckmann draußen vor der zugeschlagenen Tür.
Noch einmal hält der Andere ihn davon ab, die Straße in Richtung Elbe einzuschlagen, und verweist ihn auf seine Eltern. Als Beckmann aber bei seinem alten zu Hause ankommt, hängt ein anderes Namensschild an der Tür. Frau Kramer, die auf sein Klingeln öffnet, erzählt ihm kurzangebunden vom Tod seiner Eltern. Die beiden, engagierte Nationalsozialisten, haben sich bei Kriegsende selbst in der Küche vergast, sozusagen selbst \"entnazifiziert\". Beckmann, seines letzten Auswegs beraubt, reagiert aggressiv und Frau Kramer schlägt die Türe vor ihm zu.
Draußen auf der Straße verliert Beckmann endgültig den Mut. Alle Beschwörung des Anderen, doch weiterzugehen auf der Straße seines Lebens, schlagen fehl: Beckmann verspürt nur den Wunsch, endlich zu pennen, seinem Leben zu entfliehen und er lamentiert mit großen Worten über den grausamen Unsinn des Daseins. Dann schläft er plötzlich ein und der Andere schafft es nicht, ihn wachzuhalten. Beckmann träumt nun, zu sterben. In einer Art Revueschau passierten jetzt noch einmal all die Personen des Dramas. Als erstes begenet ihm der alte, weinerliche Mann, der liebe Gott an den keiner mehr glaubt. Den schickt Beckmann aber sofort mit den Worten \"Gott ist tot\" wieder weg, wütend darüber, dass selbst Gott dem Schrecken auf der Erde zusieht. Danach tritt der Tod auf, diesmal in Gestalt eines Straßenfegers. Denn der Tod braucht nicht wählerisch zu sein - wenn soviele Tote auf der Straße liegen wie in der Nachkriegszeit, fegt er sie eben auf. Er versichert Beckmann, auch für ihn immer eine Tür offenzuhaben. Nun folgen nacheinander der Oberst, der Theaterdirektor, Frau Kramer, seine Frau und ihr neuer Freund und das Mädchen. Ihnen allen wirft Beckmann vor, ihn mit ihrer Unmenschlichkeit ermordet zu haben. Als dann jedoch der einbeinige Mann des Mädchens, bessergesagt des Geist desselben auftaucht, wird Beckmann aus seinem Selbstmitleid und seiner Egozentrik gerissen: Der Krüppel hat sich in die Elbe gestürtzt und kommt nun, um Beckmann als seinen Mörder anzuklagen. Beckmann, der sich immer als Opfer sah, tritt so auch in die Täterrolle ein, versteht, dass in Zeiten wie diesen jeder mordet und jeder stirbt, dass sein Schicksal keine Ausnahme ist und er so in die einzige Tür, die ihm offensteht, nicht eintreten darf: In die Tür des Todes. Ratlos steht er nun vor seinem weiteren Leben, die Stimmen Gottes und des Anderen sind verstummt und Beckmann bleibt nichts übrig, als in den leeren Raum die Frage zu schreien: \"Gibt denn keiner Antwort\".

 
 

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