Historiker wie J.B. Russel und von der Ethnologie beeinflusste Forscher wie Keith Thomas betrachten die Hexenverfolgung vornehmlich als Ergebnis des Zusammenbruchs traditioneller Ideologien und des Heraufkommens neuer Formen religiösen u. politischen Handelns. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass die Hexenverfolgung tatsächlich oft in denjenigen Gebieten Europas am brutalsten betrieben wurde, die auch einen rapiden sozialen Wandel durchmachten: Norditalien mit seinen freien Reichsstädten, das zentralistische Frankreich, die durch Kolonien zu ungeheurem Reichtum gelangten Niederlande sowie die Handelszentren des Rheinlandes und Südwestdeutschlands.
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