ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Heroin gehört grob gesehen zu den Opiaten. Es wird aus Morphinbase und Essigsäureanhydrid chemisch hergestellt.
Das Produkt (Heroin) ist nun ein weißes bis gelblich-braunes Pulver, was durch die chemische Reaktion nach Essig riecht.
Durch verschiedene chemische Prozesse können unterschiedliche Heroinarten hergestellt werden. Die in Deutschland am
weitesten verbreitete Art ist das Heroin 2 (beigebraune Farbe), das wasserunlöslich ist. Daher wird es vor dem Konsum mit
einer Säure wie Zitronensäure oder Ascorbinsäure vermischt und anschließend erhitzt.
Der benötigte Stoff befindet sich in Pflanzen, die im Nahen, Mittleren und Fernen Osten angebaut
werden. Bekannte Länder sind u.a. Afghanistan, Pakistan oder Thailand.
Andere Namen für Heroin sind u.a. Braunes, Brown Sugar, Schnee, Dope, Shore, Speedball oder auch einfach nur Stoff.
Kurz zu den wichtigsten Punkte in der Geschichte des Heroins:
- Schon im 7. Jahrhundert vor Chr. wurde der Stoff aus den Pflanzen getrunken oder gegessen und diente als Schmerzmittel.
- Anfang des 19. Jahrhunderts belief sich die Zahl der Opiumkonsumenten nach Schätzungen auf mehrere hundert Millionen
Menschen weltweit.
- 1898 brachte die Firma Bayer das damals erst kommende Heroin unter demselbigen Handelsnamen Heroin als
Beruhigungsmittel auf den Markt. Außerdem sollte es Morphinsüchtige von ihrer Abhängigkeit heilen.
- 1925 wurde Heroin weltweit durch Verbote illegalisiert.
- Heutzutage sind im Gegensatz zu früher vor allem Jugendliche betroffen. Die Zahl der Heroin-Konsumenten wird weltweit
auf etwa 6 Millionen Menschen geschätzt, die mehr oder weniger regelmäßig die Droge zu sich nehmen.
Die illegale Jahresproduktion kann mit 300 bis 500 t nur grob geschätzt werden. Der Preis liegt durchschnittlich zwischen 30
und 340 Euro.
ANWENDUNG/AUFNAME
Heroin wird in gelöster Form direkt in die Vene gespritzt oder es wird geschnupft, geraucht oder inhaliert. Bei der Inhalation
wird das Heroin erhitzt und die dadurch entstehenden Dämpfe eingeatmet. Geraucht wird es eher selten.
WIRKUNG
Die Wirkung kann schon wenige Sekunden nach der Aufnahme beginnen und setzt spätestens nach einer Stunde ein.
Wird Heroin gespritzt, wirkt es am schnellsten, da es direkt in den Blutkreislauf gelangt.
Ebenso hat die Dosierung etwas mit der Stärke der Wirkung zu tun. Niedrig dosiert hebt Heroin Unlustgefühle, Hunger und
Müdigkeit auf. Höher dosiert wirkt es Schlaf anregend, beruhigend und schaltet unangenehme Außenreize ab.
Die Wirkung hält ca. 4-6 Stunden an. Anfangs sind 20 mg wirksam, aber um den euphorischen Zustand wieder zu erreichen
wird eine größere Menge benötigt. 60-100 mg können bei Nichtgewöhnung tödlich sein, da Atemlähmung und Herzstillstand
die Folge sein können.
ABBAU
Abgebaut wird Heroin über die Leber. Fast 100% werden anschließend über den Harn ausgeschieden und nur weniger als
10% über den Darm.
NACHWEIS
Heroin ist bei einem Blut- und Urintest 2-4 Tage nachweisbar, bei einer Haaranalyse bis zu 90 Tage lang. Allerdings kann man
bei beiden Testverfahren nicht genau definieren, ob der Konsument Heroin oder artverwandte Stoffe wie Opium oder Morphin
genommen hat.
RISIKEN
Heroin kann bei Überdosierung zu Bewusstlosigkeit oder auch zu Atem- und Herzlähmungen mit Todesfolge führen.
Außerdem wird die Herzfrequenz vermindert, und auch Übelkeit, Muskellähmungen und Verstopfung sind weitere Folgen.
Bei einer Vergiftung sind die Pupillen auf Stecknadelgröße verengt und die Atemfrequenz sinkt auf nur 2-3 Atemzüge pro
Minute.
FOLGEN
Langzeitfolgen sind u.a. Abmagerung, Verminderung der Hirnleistungsfähigkeit und des Gedächtnis, Zittern der Hände,
Lähmungen, Anfälligkeit für Infektionen z.b. durch nicht sterile Spritzen, was AIDS oder Hepatitis mit sich zieht. Außerdem
führt Heroin zu Impotenz bzw. Menstruationsstörungen und Unfruchtbarkeit.
SUCHT
Heroin ist ein starkes Suchtgift, das schnell zu physischer und psychischer (also körperlicher und seelischer) Abhängigkeit
führen kann. Schon nach der ersten Injektion besteht akute Suchtgefahr! Entzugserscheinungen sind vor allem
Schweißausbrüche, Muskelkrämpfe, Schüttelfrost, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
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