Siddhartha, ein junger Inder, wächst zusammen mit seinem Freund Govinda in einer recht gesicherten Umgebung auf. Seine Eltern und er sind Brahmanen, d.h. Angehörige des höchsten Standes der Hindus. Doch als Siddhartha anfängt, nach einem Sinn in seinem Leben zu suchen, merkt er, dass er diesen bei den Brahmanen nicht finden kann und beschließt, von seinen Eltern wegzugehen. Seine Sinnsuche lässt sich in folgende 4 Abschnitte einteilen:
1. Bei den Samanas: Siddhartha geht mit Govinda zu den asketischen Samanas. Diese leben in ärmlichsten Verhältnissen, um sich allein dem Geist und der Vernunft zu widmen.
2. Bei Buddha: Sie ziehen weiter und vernehmen die Lehre Gotamas, des Buddha. Govinda nimmt diese an, Siddhartha jedoch weiß, dass der wahrhaft Suchende keine Lehre annehmen darf und zieht weiter.
3. Bei den "Kindermenschen": Siddhartha kommt zu einer schönen Frau, von der er das Geheimnis der Liebe erfahren möchte. Da er jedoch als Samana völlig mittellos ist, schickt sie ihn zu einem reichen Kaufmann, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Im Laufe der Jahre häuft er immer größeren Reichtum an und beginnt, seine Suche nach dem Ich zu vergessen und sich von dem Reichtum benebeln zu lassen.
4. Am Fluss: Als er merkt, dass er in all den Jahren in Reichtum eher von seinem Ziel weggerückt ist, als sich ihm zu nähern, zieht Siddhartha weiter. Er kommt an einen Fluss, wo er einen Fährmann trifft. Mit diesem wohnt er viele Jahre zusammen in dessen Hütte und lernt, dem Flusse zu lauschen. So findet er schließlich seinen Frieden, wird eins mit dem Strom, eins mit sich selbst.
Über den geschichtlichen Hintergrund:
Der einzige, den Siddhartha auf seiner Reise trifft, von dem er glaubt, dass er den Sinn gefunden hat, ist Gotama, der Buddha. Faktum ist jedoch, dass Siddhartha in Wirklichkeit selbst Buddha ist. Nahezu alle im Buch vorkommenden Namen deuten auf eine der Bezeichnungen Buddhas oder eines anderen indischen Gottes hin. Es scheint daher, als hätte Hesse die verschiedenen Eigenschaften Buddhas personifiziert und jeder einen anderen Namen gegeben. Also handelt das Buch an und für sich nur von Buddha, der aber, konform mit den indischen Sagen und Mythen, in verschiedenen Erscheinungsformen auftritt.
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