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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Heinrich böll - ansichten eines clowns


1. Drama
2. Liebe

1) Sein Leben r / - geboren am 21. Dezember 1917 in Köln

· Vater Schreiner Viktor Böll

· Mutter Hebamme Marie Böll

- sechstes Kind seiner Eltern

- kleinbürgerliche Familie mit römisch-katholischen Glauben -> Ablehnung des

Nationalsozialismus

- von 1924 bist 1928 katholische Volksschule, danach das staatlich humanistische Kaiser-

Wilhelm Gymnasium (mit Abitur)

- 1937 Lehre zum Buchhändler in Bonn, brach aber nach kurzer Zeit wieder ab

- erste schriftstellerische Versuche

sagte: „Schreiben wollte ich immer, versuchte es schon früh, fand die Worte

aber erst später.“

- 1938 Böll wurde zum Reichsarbeitsdienst einbezogen

- Sommer 1939 Universität Köln: Germanistik und klassische Philosophie, Böll wurde aber

schon im Spätsommer zur Wehrmacht einberufen

- blieb im Krieg bis April1945, wo er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet, aus der

er im September wieder freikam

- 1942 Heirat mit Annemarie Çech (während eines Fronturlaubes)

- erster Sohn Christoph starb noch im Geburtsjahr 1945

- Söhne: Raimund 1947, René 1948 und Vincent 1950

- im Krieg hauptsächlich Briefe

- nach dem Krieg belletristisches Schreiben, während seine Frau als Lehrerin arbeitete

- 1.Kurzegeschichten erschienen 1947 (=bezeichnet als Nachkriegsliteratur)

- Jahre nach 1950 = schöpferische Phase von Heinrich Böll

„Wo Warst du Adam“ (1951)

„Und sagte kein einziges Wort“ (1953)

„Haus ohne Hüter“ (1954)

„Irisches Tagebuch“ (1957)

„Doktor Murkes gesammeltes Schweigen und andere Satiren“ (1958)

„Billard um halb zehn“ (1959)

„Ansichten eines Clowns“ (1953)

„Ende der Dienstfahrt“ (1966)

-> zentrale Themen: - Erfahrungen aus dem Krieg

- gesellschaftliche Fehlentwicklungen der Nachkriegszeit in Deutsch-

land

- 1951 Literaturpreis der „Gruppe 47“ für „Die Schwarzen Schafe“

- 1967 Georg-Büchner-Preis für das schriftstellerische Gesamtwerk

- 1970 wird er zum Präsidenten des PEN-Clubs Deutschland ernannt (bis 1972)

- 1971 internationaler Präsident der PEN-Club (bis 1974)

- 1972 Nobelpreis für Literatur

- 1972 innenpolitischer Skandal

· Böll veröffentlicht ein Essay im Spiegel mir dem Titel: „Will Ulrike Meinhof Gnade oder freies Geleit“ für den menschlichen Umgang mit den Terroristen der RAF und in dem er starke Kritik an der Berichterstattung der Springerpresse übt

-> Hausdurchsuchung bei Böll

- deswegen in konservativen Kreisen wird er als „geistiger Sympathisant der Terroristen“

bezeichnet

- Böll litt sehr unter dem Rufmordkampagnen der konservativen Kräften in der BRD

- 1974 Carl-von-Ossietzky Medaille

- 1974 wohl bekannteste Werk „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (in 30 Sprachen

übersetzt)

-> wieder Kritik an der Springerpresse

- in den folgenden Jahren mehr politisches Engagement

-> die politischen Probleme seines und anderer Länder, wie Polen und die SU und

setzt sich mit denen kritisch auseinander

+ Konflikte in Südamerika wozu er dorthin reiste

- als er in Ecuador war, bekam er eine Gefäßerkrankung am rechten Bein

-> wurde in Ecuador und später auch in Deutschland operiert

- setzt sich dann mit der röm.-kath. Kirche auseinander und tritt 1970 aus

- unterstützt die Friedensbewegung und nahm an der Blockade des Raketenstützpunktes

Mitlang teil

- letztes Werk („Frauen vor Flusslandschaft“) entstand und erschien 1985

- Anfang Juli 1985 wieder ins Krankenhaus wegen erneuter Operation, danach am

15. Juli wieder nach Hause -> starb am Morgen der 16. Juli in seinem Haus in Langenbroich

- 3 Tage später beerdigt in Bornheim-Merten in der Nähe von Köln

-> anwesend: - viele Kollegen und Politiker

- damaliger Bundespräsident Richard von Weizäcker

-> Zeichen des enorm großen öffentl. Interesse an Böll

- weitere Auszeichnungen: - Ehrenbürgerschaft der Stadt Köln

- Professorentitel des Landes Nordrhein-Westfalen







2) Heinrich-Böll-Stiftung und Heinrich-Böll-Preis



- Heinrich-Böll-Stiftung e.V. wurde 1987 gegründet

- Aufgaben: - Förderung von Bildungs- und Forschungsprojekten, die im Sinne von Böll

gewesen wären, mit hauptsächlich den Themen Demokratie, Geschlechter-

gleichheit und die Umwelt

- Mitwirken bei der Sammlung, Edition (= Herausgeben) und Veröffentlichung

von Bölls Werken

- seit 1985 anfangs jährlich, später alle 2 Jahre wird der Heinrich-Böll-Preis verliehen

· von der Stadt Köln gestiftet und mit 20.000€ dotiert

· für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur, auch an unbekannte Autoren













3) Ansichten eines Clowns



1. Inhalt:



- geht um Hans Schnier, dessen Beziehung und Liebe zu einer Frau, zu Marie und am Ende

auch er selbst an der Nachkriegsgesellschaft der fünfziger und der sechziger Jahre zer-

richt

- hat sich ganz bewusst gegen eine Karriere als Politiker oder Unternehmer entschieden,

auch wenn das gegen seine Familie ist

-> Familie wurde durch das Wirtschaftswunder geprägt

- wurde stattdessen wurde er Clown „offiziell Komiker“

- Hans hat hohe Moral Vorstellungen und ist kein Katholik

- früh Beziehung zu einem streng katholischen Mädchen

- sechse Jahre glückliche Beziehung

- als sie heiraten wollen -> Diskussionen über die Art der Trauung und die Erziehung

eventueller Kinder

- Hans willigt in allen Punkten ein, aber das Band, was die beiden vorher verbunden hat, hatte

Schade erlitten

- nächsten Tag -> er findet einen Zettel von seiner Frau, auf dem steht „Ich muss den Weg

gehen, den ich gehen muss.“

- von da an, geht es mit dem recht erfolgreichem Clown bergab

-> Alkohol

- Hans beginnt alte Bekannt anzurufen, auch seine Eltern und einige Katholiken, die mit

seiner Frau befreundet sind -> wird nirgendwo verstanden

- spricht über seine Eltern

- seine Mutter, vorher vom Nationalsozialismus überzeugt, arbeitet nun in einem

Zentralkomitee zur Versöhnung rassischer Gegensätze

- Vater, selbstgerechter Unternehmer, der seinen eigen Sohn nie unterstützen konnte

- spricht über alte Lehrer und über einen Schriftsteller

-> alle hatten eine Vergangenheit mit den Nationalsozialisten

- spricht über Marie, das einzige Mädchen, abgesehen von seiner Schwester, die aber im

Krieg verschollen war, das er je geliebt hat

- mehr und mehr Kritik an den Wertewechseln der Deutschen im Überganz von 3.Reich

zur Bundesrepublik und an der Katholischen Kirche

- Hans kann die Vorstellungen seiner katholischen Frau nicht verstehen, würde sie aber

respektieren

- Marie erkennt das und verlässt ihn

- Hans Schniers Karriere bergab

- trinkt vor den Auftritten -> peinliche Situationen -> Gage reduziert sich auf ein Viertel

- muss sich entscheiden: weitermachen -> mit dreißig in der Gosse

aufraffen -> bis 50 gut bezahlt über Wasser

- Antrieb fehlt: Wo ist das Motiv?

Im Laufe seines Lebens wurde ihm alles genommen, was er hatte.

Er ist ein Außenseiter, der jetzt auch nicht mehr geliebt wird.

All das, was ihm den Weg gewiesen hatte und ihn trotz seiner vollkommenen Hilflosigkeit einer Linie folgen ließ, ist fort.

- am Ende: - sitzt in Bonn auf der Treppe vom Bahnhof, spielt Gitarre und wartet auf die Rückkehr seiner Geliebten, die jetzt mit einem Katholiken zusammen ist. Aber als ein Mann Geld in seinen Hut wirft, wird klar, dass die Leute ihn für einen Bettler halten



2. Interpretation

Im Mittelpunkt steht der Clown Hans Schnier. Er wird was typisch für einen Clowns ist als Außenseiter dargestellt. Er wird von seinen Mitmenschen nicht verstanden und versteht auch diese nicht. Er geht daran zu Grunde, dass keiner ihn versteht.



Ich glaube, es gibt niemanden auf der Welt, der einen Clown versteht, nicht einmal ein Clown versteht den anderen, da ist immer Neid oder Mißgunst im Spiel. Marie war nah daran, mich zu verstehen, ganz verstand sie mich nie. Sie meinte immer, ich müßte als »schöpferischer Mensch« ein »brennendes Interesse« daran haben, soviel Kultur wie möglich aufzunehmen. Ein Irrtum. Ich würde natürlich sofort ein Taxi nehmen, wenn ich abends frei hätte und erführe, daß irgendwo Beckett gespielt wird, und ich gehe auch hin und wieder ins Kino, wenn ich genau überlege, sogar oft, und immer nur in Filme, die auch für Sechsjährige zugelassen sind. [...] Was ein Clown braucht, ist Ruhe, die Vortäuschung von dem, was andere Leute Feierabend nennen. Aber diese anderen Leute begreifen eben nicht, daß die Vortäuschung von Feierabend für einen Clown darin besteht, seine Arbeit zu vergessen, sie begreifen es nicht, weil sie sich, was für sie wieder vollkommen natürlich ist, erst an IHREM Feierabend mit sogenannter Kunst beschäftigen. Ein Problem für sich sind die künstlerischen Menschen, die an nichts anderes als Kunst denken, aber keinen Feierabend brauchen, weil sie nicht arbeiten. Wenn dann einer anfängt, einen künstlerischen Menschen zum Künstler zu ernennen, entstehen die peinlichsten Mißverständnisse.



Böll verwendet eine subjektive Erzählform, die von den Monologen, Erinnerungen und Telefonaten des Ich – Erzählers Schnier bestimmt wird. Er zeigt wenige Stunden einer Existenzkrise.



3. Charakterisierung der Personen

Hans: Er neigt zu Selbstmitleid und sieht die Welt oft mit den Augen eines Kindes. Er schwankt zwischen Aggression und Resignation, spricht über seine Distanzierung von der Gesellschaft und der Ehe, Familie und Kirche. Nach einem Berufsunfall kann er seinen Beruf nicht mehr länger ausüben. Er ist deprimiert weil ihm seine Lebensgefährtin nach sechs Jahren verließ. Ein Grund war dafür das er sich weigerte sie zu heiraten. Er weigert sich auch seine Kinder katholisch zu erziehen. Er unterscheidet scharf zwischen öffentlicher und privater, seiner, Moral.

Seine Mutter: Böll beschreibt sie als dumme Frau die ihre Tochter für ihre Einstellung opfert. Nach dem Krieg jedoch macht sie eine hundertachtzig Grad Drehung durch.

Sein Vater: Ihm ist das Geld wichtiger als sein Sohn.

Marie: Sie trifft sich ständig mit Prälaten und Priestern, und wird somit von ihnen beeinflußt. Sie fühlte sich schon wegen ihrer Erziehung immer schon den Katholizismus sehr verbunden. Deswegen gibt sie auch Hans auf und heiratet einen Katholiken. Sie verkennt die Liebe Hans zu ihr.

 
 

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