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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Goethe: faust - der tragödie erster teil


1. Drama
2. Liebe

Vorspiel auf dem Theater Direktor

- viel Zuschauer, viel Geld

- grosse Bandbreite
- eher Quantität vor Qualität
- es geht im nicht um Kunst, nur um den wirtschaftlichen Aspekt
- legt Wert auf Äusserlichkeiten, Effekte, Glanz, Show, Glamour



Dichter


- Gegenspieler des Direktors
- Gefühl steht für ihn im Vordergrund
- will etwas für die Ewigkeit, nichts Oberflächliches, nicht für das Publikum
- hohes Selbstbewusstsein

- dem Ideal verpflichtet
- elitär (er spricht eine Elite an; schreibt nur für diejenigen, die es verstehen können)

- Gehalt, Tiefe, Ewigkeit
- Nicht: Effekt, Vordergrund, Zeit
- "Die Kunst ist lang, das Leben ist kurz."
- Der Dichter wird häufig von Faust gespielt



Lustige Person

- steht zwischen dem Direktor und dem Dichter
- eher näher beim Direktor, setzt sich aber von ihm dadurch ab, dass es ihm nicht ums Geld geht

- Unterhaltung, Phantasie, Witz
- will von allen gemocht werden

- will etwas für alle schreiben
- das Jetzt ist wichtig

- wird häufig von Mephisto gespielt


Prolog im Himmel

Die Handlung von Faust wird in einen Rahmen gestellt. Faust selber ist noch nicht aufgetreten.



Bibel

Gott wettet mit dem Teufel, dass er es nicht schafft, dass sich Hiob von ihm wendet. Hiob ist sehr glücklich und reicht und der Teufel meint, er sei nur deshalb gottesfürchtig. Gott schränkt die Wette dann aber insofern ein, dass der Teufel Hiob nicht anrühren darf. Er darf jedoch alle aus seiner Umgebung töten, ihn um seinen Reichtum bringen...


Mephisto

- nicht sehr böse, übergewaltig, gefährlich
- kann dem Positiven nicht gefährlich werden
- gehört irgendwie dazu, ist von Gott eingeplant

- gelangweilt
- sucht eine Aufgabe



Der Tragödie erster Teil


Faust

- ist ein Gelehrter, der hohe Anforderungen an sich selbst stellt
- will zu einem Überblick gelangen
- stösst überall an Grenzen, will diese mit Zauberei überspringen
- beschliesst sich, mit dem Teufel ein Bündnis zu machen

- historisch bekannte Person
- Schwarzkünstler, Alchemist



7 freie Künste


7 freie Künste Philosophie (Phil. Fakultät musste jeder durchlaufen) Magister


Theologie


Medizin
Jura

Doktor


7 freie Künste: Trivium: - Arithmantik
- Astronomie

- Geometrie
Quadrivium: - Rhetorik

- Grammatik
- Philosophie

- ?


Wagner

- sehr wissbegierig, Theoretiker, Stubengelehrter
- versucht sich in ein gutes Licht zu rücken
- wirkt unselbständig

- Schleimer, Schmeichler
- will alles mit dem Kopf und nichts mit dem Herzen machen (=> Standesmensch)
- Inbegriff des Akademikers: folgsam, brav, pedantisch
- sieht das Wesentliche nicht

- humorlos
- ängstlich
- trockener Gelehrter, der es zu nichts bringen wird



Fausts Stimmung nachdem Wagner gegangen ist

- ist verzweifelt (konnte den Geist zwar rufen, aber nicht festhalten)
- der ganze Wissenschaftsbetrieb ekelt ihn an
- Niedergeschlagenheit, Depression

- will sich das Leben nehmen


Warum spielt das Stück nicht im Herbst (Allerheiligen)?

- Oster: erneutes Leben (symbolisch) => Faust ist vom Selbstmord abgekommen

- Natur, Frühling => Leben


Fremdbild von Faust

- Leute verehren ihn, er ist hochgeschätzt, angesehen
- vergleichen ihn mit seinem Vater (ein hochgeschätzter Arzt)


Verhalten des Pudels

- er stört Faust (knurrt, bellt...)
- will ihn von dem schönen Gefühl abbringen


Pakt mit dem Teufel

Verbindet sich mit der Wette im Prolog im Himmel.

Teufelspakt verbunden mit einer Wette.


Wette
Es geht um eine dritte Person, einen Gegenstand... Die beiden selber müssen also nichts leisten. Einer von beiden hat am Ende Recht. Es gibt einen Gewinnmoment

Pakt
Beide bieten etwas, müssen etwas leisten. Es gibt keinen Gewinnmoment.


Bedingung des Paktes

Faust glaubt nicht, dass ihm der Teufel einen Ort zeigen kann, wo er glücklich ist. Faust geht davon aus, dass es sowieso nie so weit kommen wird. Er glaubt, dass Mephisto ihm nur Oberflächliches bieten wird, was ihm sowieso nicht gefällt.



Schüler

- ging nicht aus eigenem Antrieb, muss die Erwartungen der Eltern (Mutter) erfüllen
- will von Faust lernen

- hat hohe Erwartungen
- Verehrung, Angst, Respekt

- ängstlich, eingeschüchtert, unsicher
- brav, unerfahren, naiv, leichtgläubig

- eher geringes Selbstbewusstsein
- intelligent

- begeisterungsfähig, motiviert
- Umgebung ist ihm nicht geheuer, wünscht sich Leben
 Man sieht ein bisschen den Wissensdurst von Wagner gespiegelt
 Er ist Faust sehr ähnlich, da er auch die Natur... liebt.






Strukturskizze: Geschichte des Faust-Stoffes/Quellen zu Goethes Faust



1480 - 1540



1587/88/99, 1674, 1725


3.



etwa ab 1608





zweite Hälfte des 18. Jh.s



1759



1.


um 1770


5.
2.



1771/72

Rettungs- 4.
gedanke





1772/75



1806


1832







Faust ist ca. 35 - 40 Jahre alt => ziemlich alt für die damaligen Verhältnisse. => Er muss verjüngt werden.


Selbstdarstellung von Mephisto

- Vers 1335:
Er will das Böse, schafft aber trotzdem das Gut => Ironie.
Er schätzt seine Fähigkeiten nicht so hoch ein.
Er erreicht nicht das, was er will. (Dies könnte am Menschen, an ihm selber oder an Gott liegen.)
Das Negative stachelt das Positive an.

- Vers 1338:
Er will immer das Negative. Er ist also zerstörend, negativ.

- Vers 1349:
Er war am Anfang ein Teil Gottes, Schöpfung war zuerst eine Einheit und erst später kam die Dualität (hell - dunkel, gut - böse) dazu. => Das Böse kommt vom Guten.

- Vers 1362 - 1368:
Er kann sich der Schöpfung nicht entgegenstellen.
"Nicht" => Der Teufel ist ein Nihilist, Materialist.


Rolle des Mephisto

- Gegenpol zum Denken des Zuschauers => Er bringt die Zuschauer zum Nachdenken.

- bringt die Geschichte in Gang
- stellt das Negative dar

- hinterhältig
- will seine Pflicht erfüllen
- reagiert absolut menschlich, hat menschliche Eigenschaften (er flucht zwischendurch...)
- wirkt überhaupt nicht souverän, nicht wirklich böse

- er ist ein armer Schufter
- sympathisch
- unterhaltend, selbstironisch, witzig => lustige Person (mal freiwillig, mal unfreiwillig)
- Salz im Stück



Biographie Goethes


1749: Geburt
1773: Goethe macht Freunde der Szene mit der ersten Fassung des Faust bekannt.

1775: Goethe übersiedelt nach Weimar.
1805: Tod Schillers

1806: Faust I vollendet
1832: Faust II und Tod Goethes



Gretchens Charakter

- naiv (im Positiven Sinn), unerfahren, unverdorben, ursprünglich
- brav, gottesfürchtig
- fleissig, reinlich (auch von Innen her)
- Familiensinn

- unschuldiges Kind, behütet
- Aber: Das Mädchenhafte endet, das Erotische beginnt.



Frau Marthe

- zwiespältig: Sie tut, als ob sie ihren Mann immer noch liebe, ist aber trotzdem enttäusch, als es nichts zu erben gibt und auf ein Abenteuer scharf.
- will noch einmal jung sein

- nett, sympathisch
- treu, nicht nachtragend

- lüsterne Person
- will selber wieder ein Abenteuer beginnen
- neidisch auf Gretchen, weil sie einen Liebhaber hat
- wird selbst noch einmal jung durch Gretchens Liebe

- nicht sehr gottesfürchtig
- weltoffen

- Gretchen sieht in ihr ein Vorbild
- moralisch freier
- Strohwitwe (wäre aber froh, wenn sie Witwe ist)
- geschwätzig

- neugierig
- inkonsequent

- leicht komische Haltung
- raffiniert

- kupplerisch
- naiv



Wald und Höhle

- Faust vermisst Gretchen, er liebt sie, aber ermöchte sie nicht verderben und will sie also auch nicht mehr sehen
- Er will sich von Mephisto losreissen
- Er kann nicht auf Gretchen verzichten und geht zurück.
- Er ist schon abhängig von Mephisto, so dass er nach seinem Willen handelt, er tut Sachen, die er gar nicht möchte.


Fausts Schuld an Gretchen


- Tod der Mutter durch den Trank
- Tod des Bruders

- Schwangerschaft
- Er lässt Gretchen sitzen, verlässt sie
- Gretchen tötet in Verzweiflung ihr uneheliches Kind (Faust ist schuld am Kindsmord), wodurch sie in den Kerker kommt und wahnsinnig wird.

 Faust folgt nicht der Stimme seines moralischen Leitsatzes. Er folgt Mephisto.


Walpurgisnacht

Gretchen erscheint Faust in trauriger Gestalt (zusammengebundene Füsse, Schnitt am Hals). Er sieht sie also schon als Verurteilte.
Er will nun zurückgehen, kommt aber zu spät.




Trüber Tag - Feld


- Parallelszene zu Wald und Höhle
- Faust verlang von Mephisto, dass er Gretchen rettet.



Kerker

Gretchen sitzt als Kindsmörderin im Kerker. Sie ist dadurch wahnsinnig geworden.


Anmerkungen im Buch

Vorspiel auf dem Theater

- Grundsätzliches über das Theater
- Direktor: Abfällige, sehr nüchterne Betrachtung des Publikums
- Dichter: Hat eine hohe Meinung von sich. "Er mag sogar die Götter darzustellen."
- Die Bretter, das Theater, die die Welt bedeuten.


Prolog im Himmel

- Lobgesang auf Gott, die Schöpfung (auch der Mensch)  absolute Harmonie
- Schöpfung unter musikalischem Gesichtspunkt (Sphärenharmonie)
- Mephisto: Abgefallener Engel, stört die Harmonie, Gegenpart  Schwarz - Weiss - Polarität



Nacht

- Faust brachte es wirtschaftlich nicht auf einen grünen Zweig.
- Faust hofft, dass das Zauberbuch ihn aus diesem Elend herausbringen kann.
- Alles ist überladen mit Büchern und Apparaten.
- Faust ist trotzig gegenüber dem Erdgeist.
- Erdgeist = Lebensenergie, Naturgewalten, Schöpfungskraft
- Der Erdgeist ist sichtbar in seinen Taten. Er repräsentiert die Erscheinung Gottes auf der Erde.
- Faust ist etwas Niedriges. Sein Horizont ist zu klein.
- Faust hat aber irgendetwas doch begriffen, da er den Geist sonst gar nicht hätte beschwören können.
- Faust ist erschrocken, deprimiert, zurückgeworfen, verzweifelt.
- Wagner ist ein trockener Schleicher, der sogar nachts noch profitieren will.
- Schale (Becher, Pokal): vererbt, wurde an Festen gebraucht.
- Faust braucht die Schale, um das Gift hineinzutun.
- Früh morgens: Erste Bekanntmachung des Osterfestes.
- Faust fühlt sich an die Kindheit (Geborgenheit, Schönheit, Glauben) erinnert. Das Herz geht ihm wieder auf.  Dieses Kindererlebnis hält ihn vom Selbstmord ab.



Vor dem Tor

- Die Natur erscheint Wagner als roh.  Er ist ein Theoretiker, ein Stubengelehrter. Feststimmung braucht er nicht.
- Fausts Vater war ein Alchemist.
- Faust stört es nicht, wenn ein Geisterwesen käme ( Hund).
Studierzimmer I

- Faust ist am Beten, in einer frommen, beschaulichen Stimmung.
- Faust will das Original der Bibel (griechisch) übersetzen.
- Wort = logos

- Wort: zu trocken, zu theoretisch
- Sinn: umfassender als Wort, trotzdem noch relativ nahe
- Kraft: Der Erdgeist ist die Grundlage von allem.
- Tat: Schöpfung
- Typisch: Faust kann erst aufhören, wenn er etwas erreicht hat.
- Die Geister gehören zum Umkreis des Teufels.
- Der Teufel bat diesen Geistern schon einiges.
- Spruch der Viere: 4 Elemente: Feuer (Salamander), Wasser (Undene), Luft (Sylphe), Erde (Kobold)
- Zeile 1335: 1. Definition, die Mephisto von sich selber gibt.
- Mythos: Zuerst war alles eine Einheit und erst später trennten sich Licht und Finsternis. Ein Engel ist abgefallen.
- Licht = etwas göttliches, übernatürliches
- Der Teufel ist frustriert. Er spricht mehr von einem Misserfolg.
- Es ist dem Teufel peinlich, dass er das Studierzimmer nicht verlassen kann.
- Lied der Geister: war zu Goethes Zeit sehr revolutionär, äusserst modern

- Wiederholung des Erdgeisterlebnis?


Studierzimmer II

- Mephisto bietet Faust an, ihn in die Welt zu führen, ihm alles Schöne zu zeigen.
- Mephisto weiss von der Selbstmordszene.
- Zeile 1635: Prometheus - Sage
- Der Mensch muss dem Teufel die Seele versprechen.
- Faust will, dass der Teufel etwas Gutes tun soll. Er will ihn damit abschrecken.
- Der Teufel will sich versichern, damit Faust ihn nicht betrügt.
- Mephisto gibt sich gegenüber dem Schüler als Faust aus.



Hexenküche

- Lotto: Anspielung auf die damalige Zeit. Lotto war gerade in Mode gekommen.
- Waden: Anspielung auf die damalige Zeit. Die Männer stopften ihre Socken aus, damit es aussah, als ob sie mehr Wadenmuskeln hätten.



Strasse

- Diese Begegnung lässt beide nicht unberührt
- Faust: Liebe auf den ersten Blick.
- Gretchen: denkt auch über Faust und die Begegnung nach.
- Zurückhaltende Begegnung, man geht nicht zu weit.



Abend


- Vorstufe von Liebe (Interesse).
- Sie hofft auf eine Wiederbegegnung.
- Gretchen will sich mit dem Lied ablenken. Sie hat Angst.
- Das Lied zeigt die potentielle Liebesbereitschaft, die Sehnsucht nach einer treuen Liebe.
- Symbolisierung der Treue der Ehepartner über den Tod hinaus.
- Volkslied: Es wird damit der soziale Stand von Gretchen gezeigt.



Der Nachbarin Haus

- Marthes Mann ist abgehauen, aber sie hat ihn immer noch gern.

 
 

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