Der Beginn des ersten Akts zeigt Danton mit seiner Frau Julie in einem Spielsalon. Am Spieltisch beklagen einige Deputierte des Nationalkongresses den Revolutionsterror und beschwören ihr Ideal einer freien Republik. Danton äußert seine politische Resignation: »die Statue der Freiheit ist noch nicht gegossen, der Ofen glüht, wir alle können uns noch die Finger dabei verbrennen.« In der zweiten Szene wird das Elend des Volkes illustriert: Simon schlägt seine Frau, weil sie zuläßt, daß ihre Tochter die Familie durch Prostitution ernährt. Bürger beobachten die Szene und lenken den Volkszorn auf die Aristokraten: »Totgeschlagen, wer kein Loch im Rock hat! . . . Totgeschlagen, wer lesen und schreiben kann!« Robespierre tritt auf und präsentiert die Jakobiner als Anwalt des Volkes. Ihre >Solidarität< besteht in der Ermordung der Volksfeinde. Die folgende Szene spielt im Jakobinerklub und hat ihren Höhepunkt in Robespierres Plädoyer für die Fortsetzung der Gewalt: »Die Waffe der Republik ist der Schrecken«. Eine Zwischenszene zeigt das Klima des Terrors und der Angst im Gespräch der Nationalkonventsdeputierten Legendre und Lacroix. Im Kontrast dazu erscheint in der fünften Szene Danton fern vom politischen Geschehen, in Leidenschaft versetzt durch die Prostituierte Marion. Sein Freund und Anhänger Lacroix kommt und warnt ihn vor dem Wiederaufleben des Terrors. Danton fühlt sich unangreifbar, beschließt aber dennoch, das Gespräch mit Robespierre zu suchen. Der erste Akt findet seinen Höhepunkt und Abschluß in der Auseinandersetzung zwischen Robespierre und Danton: Danton spricht sich gegen die Fortsetzung des Terrors aus und wirft Robespierre eine scheinheilige Moralität vor, deren Zweck die Ausschaltung seiner Gegner ist: »Robespierre, du bist empörend rechtschaffen.« Nach Dantons Abgang beschließt Robespierre, ihn und seine Anhänger zu beseitigen; seine Rolle sieht er als die eines Erlösers unter umgekehrten Vorzeichen: »Jawohl, Blutmessias, der opfert und nicht geopfert wird.«Zu Beginn des zweiten Akts erscheinen Dantons Anhänger, um ihn vergeblich zur Flucht zu drängen. In der zweiten Szene wird eine Alltagssituation als Straßenpanorama entworfen: kurioser Revolutionsenthusiasmus, Männer, die um Frauen werben (unter ihnen als lustvoller Beobachter Danton), und naiver Fortschrittsoptimismus stehen nebeneinander. In der folgenden Szene eröffnet Danton dem Ehepaar Lucile und Camille, daß seine Verhaftung beschlossen wurde. Dennoch trifft er keine Anstalten zur Flucht: »Ich bin nicht träg, aber müde.« Die vierte Szene auf freiem Feld ist ein Reflexionsmonolog, der Dantons spielerische Todessehnsucht zum Ausdruck bringt: »Ich kokettiere mit dem Tod.« Die folgende Szene zeigt Danton mit Julie. Danton ist von einem Alptraum erwacht; verzweifelt sieht er die Menschen als Spielbälle ihrer inneren Gewalttätigkeit. In der nächsten Szene erscheinen Bürgersoldaten zur Verhaftung Dantons. Der zweite Akt endet mit einer Szenen im Nationalkonvent, wo Robespierre und St. Just diese Verhaftung rechtfertigen und Legendres Antrag auf Anhörung Dantons abzuschmettern versuchen. Die Szene endet im Absingen der Marseillaise.
Der dritte Akt behandelt den Prozeß gegen Danton. Er beginnt im Palais Luxembourg, das als Gefängnis umfunktioniert ist. Dort sitzen die Revolutionäre Chaumette, Payne, Mercier und Hérault Séchelles und diskutieren atheistische und materialistische Philosophien. Danton und seine Anhänger werden eingeliefert. Camille äußert seine Enttäuschung über ihr politisches Scheitern. Die folgende Szene zeigt, wie der öffentliche Ankläger FouquierTinville und Herman, ein Präsident des Revolutionstribunals, die Geschworenenauswahl für Dantons Prozeß manipulieren. In der dritten Szene, in der Conciergerie, beklagt sich Danton über das von ihm geschaffene Revolutionstribunal: gegründet, um Unschuldige zu retten, ist es nun ein Instrument des Justizmords. Vor diesem Revolutionstribunal spielt die nächste Szene: Danton wird der revolutionsfeindlichen Konspiration beschuldigt. Er fordert ein Verhör vor den Ausschüssen und rechtfertigt seine Verteidigung wirkungsvoll als »Nationalkühnheit«. Die Versammlung beklatscht seinen Patriotismus, so daß der Vorsitzende die Sitzung nur mit fadenscheinigen Gründen aufheben kann. Die >Verschwörung< eines inhaftierten betrunkenen Generals zur Befreiung Dantons in der fünften Szene wird in der anschließenden Szene von St. Just als brauchbares Mittel gegen Danton bewertet. Die siebte Szene, wieder in der Conciergerie, zeigt Danton erneut in Lethargie: er sucht Ruhe, aber nicht in Gott, wie Philippeau vermutet, sondern im »Nichts«. Die nächste Kurzszene bringt die Übermittlung der Denunziation. In der neunten Szene gelingt es Danton vorläufig, die Sitzung vor dem Revolutionstribunal für sich zu nutzen: »ich werde mit der Kanone der Wahrheit hervorbrechen und meine Feinde zermalmen.« Die Stimmung in der Versammlung scheint günstig: »Es lebe Danton, nieder mit den Dezemvirn!« Doch in der letzten Szene des dritten Akts, vor dem Justizpalast, genügt das >Argument< eines Bürgers, Danton sei ein wohlhabender Fresser, Säufer und Lustmolch, um den Volkshaufen für Robespierre zu gewinnen. Der vierte Akt eröffnet mit Julie, die Danton über einen Knaben eine Locke von sich schickt. In der zweiten Szene rechtfertigt Dumas, wie Herman ein Präsident des Revolutionstribunals, gegenüber einem Bürger das bevorstehende Todesurteil als Opfer für das Vaterland. Die Opfer werden in der folgenden Szene, in der Conciergerie, gezeigt. Vor der Hinrichtung greift Camille zu einer Erbauungsschrift als Trostmittel, Danton dagegen zu Voltaires Spottwerk über die heilige Jungfrau von Orléans. In der nächsten Szene, auf dem Platz vor der Conciergerie, erscheint Camilles Frau Lucile, vor Entsetzen in geistige Verwirrung versetzt, vor dem Fenster der Gefangenen. In der Conciergerie, in der fünften Szene, nehmen die Dantonisten Abschied voneinander. In der sechsten Szene begeht Julie Selbstmord. Der Rest des Dramas gehört der Hinrichtung: in der siebten Szene werden die Gefangenen auf den Revolutionsplatz geführt. Für das Volk ist die Hinrichtung eine Ablenkung von existentiellen Sorgen; eine Frau sagt: »Die Kinder schreien, sie haben Hunger. Ich muß sie zusehen machen, daß sie still sind.« Die letzten beiden Szenen zeigen Lucile, die durch die Straßen irrt und von der vollzogenen Hinrichtung hört. Zugleich muß sie sehen, wie der Alltag über diese Katastrophe hinweggeht. Am Revolutionsplatz schließlich verurteilt sie sich selbst zum Tod, indem sie den König hochleben läßt: Am Ende wird sie abgeführt ein Bürger ruft: »Im Namen der Republik!«
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