4.1. Zitat von Albert Camus
Albert Camus:
\"Wir werden hier an die Grenzen des menschlichen Denkens versetzt. Ja, an diesem Werk ist im wahren Sinne des Wortes alles wesentlich. Jedenfalls stellt es das Problem des Absurden in seiner Gesamtheit dar ... Es ist das Schicksal und vielleicht auch die Größe dieses Werkes, daß es alle Möglichkeiten darbietet und keine bestätigt.\"
4.2. Zitat von Alfred Döblin
Alfred Döblin:
\"Es sind Berichte von völliger Wahrheit, ganz und gar nicht wie erfunden, zwar sonderbar durcheinander gemischt, aber von einem völlig, wahren, sehr realen Zentrum geordnet... Es haben einige von Kafkas Romanen gesagt: sie hatten die Art von Träumen - und man kann dem zustimmen. Aber was ist denn die Art der Träume? Ihr ungezwungener, uns jederzeit ganz einleuchtender, transparenter Ablauf, unser Gefühl und Wissen um die tiefe Richtigkeit dieser ablaufenden Dinge, und das Gefühl, daß diese Dinge uns sehr viel angeht.\"
4.3. Zitat von Milena Jesenska
- Kafka hatte Briefkontakt mit ihr
- vertraute ihr so sehr, daß er ihr seine Werke gab, damit sie sie ins Tschechische übersetzt
- war eine der wenigen, die Kafka genau kannte und verstanden hat.
- schreibt über seine Person:
determiniert: vorbestimmt, nichts mehr zu ändern, Askese: enthaltsame Lebensweise, unheroisch: nicht heldenhaft, Heroismus: Heldentum
\"Gewiß steht die Sache so, daß wir alle den Augenschein nach fähig sind zu leben, weil wir irgendeinmal zur Lüge geflohen sind, zur Blindheit, zur Begeisterung, zum Optimismus, zu einer Überzeugung, zum Pessimismus oder zu sonst etwas. Aber er ist nie in ein schützendes Asyl geflohen, in keines. Er ist absolut unfähig zu lügen, so wie er unfähig ist, sich zu betrinken. Er ist ohne die geringste Zuflucht, ohne Obdach. Darum ist er allem ausgesetzt, wovor wir geschützt sind. Er ist wie ein Nackter unter Angekleideten. Es ist solch ein determiniertes Sein an und für sich, von allen Zutaten entledigt, die ihm helfen konnten, das Leben zu verzeichnen - in Schönheit oder in Elend einerlei. Und seine Askese ist durchaus unheroisch ... Jeder Heroismus ist Lüge und Feigheit. Das ist kein Mensch, der sich seine Askese als Mittel zu einem Ziel konstruiert, das ist ein Mensch, der durch seine schreckliche Hellsichtigkeit, Reinheit und Unfähigkeit zum Kompromiß zur Askese gezwungen ist ... Ich weiß, daß er sich nicht gegen das Leben wehrt, sondern nur gegen diese Art von Leben, da wehrt er sich.\"
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