Jo(h)ann Christoph Friedrich Schiller wurde den 10.November 1759 als Sohn von Caspar Schiller (1723-1796) in Marbach am Nekkar geboren. Dieser hatte Wundarzt gelernt, leistete später Dienste als württembergischer Feldscher (Furier-) und Werbeoffizier (sowie auch im Siebenjährigen Krieg) und wurde schliesslich im Range eines Majors Intendant der herzoglichen Hofgärtnerei und Reorganisator der zugehörigen Baumschulen (Militärpflanzschulen). In seinen dortigen Funktionen brachte er einige Schriften heraus und widmete sich der Landschaftsgestaltung, die er mittels Obstgehölzpflanzungen in ganz Württemberg betrieb. Die Folgen sind zum Teil noch heute zu sehen.
Die Mutter Elisabeth Dorothea, geborene Kodweiss (1732 - 1802), war die Tochter eines Bäckers und Gastwirts.
Nach Königs Erläuterungen seien die Bildungsatmosphäre der Familie von frommer Religiosität bestimmt gewesen. Sowohl der Vater als auch die Mutter hätten mit den Kindern in der Bibel gelesen, zudem habe der Vater Familienandachten abgehalten.
Die Jugend verbrachte Friedrich in Marbach und Lorch, wo er auch seine ersten "folgenschweren Bekanntschaften" machte. So mit dem Sohn des Ortspfarrers Moser, wodurch er auf diese Weise mit in den Lateinunterricht kam, den der Pfarrer für seinen Sohn abhielt. Es ist überliefert, dass der Knabe Schiller seinen religiösen Vorbildern nacheiferte und häufig "durchaus verständige" Predigten nachspielte.
Im Jahre 1766 zogen die Schillers nach Ludwigsburg, welches zeitweilig die Residenz des Herzogs von Württemberg war. Dort besuchte Friedrich 1767 die Lateinschule und wollte nach dem Bestehen der Prüfung an der Klosterschule die Wissenschaft der Theologie erlernen. Doch sein Wunsch wurde ihm durch den Herzog vereitelt, der seinen Vater Caspar aufforderte, ihn - seinen Sohn - doch auf die neuerrichtete Militärakademie bei seiner Sommerresidenz, der Solitude zu schicken. Nach dem Wunsche des Herzogs sollte der junge Schiller dort Jurisprudenz (Rechtswissenschaft) studieren, um später in den Verwaltungsdienst des Landes einzutreten. Dies waren keine erfreulichen Aussichten für Friedrich, der hier in Ludwigsburg seine erste Bekanntschaft mit dem Theater gemacht hatte. Offiziere hatten nämlich am herzöglichen Theater freien Eintritt, und der "alte" Schiller nahm bisweilen seine Kinder (wieviele er hatte war nicht herauszukriegen) mit zu den Vorstellungen. Friedrich war von dieser Art Kunst so angetan, dass er mit seinen Spielkameraden, als auch mit Puppen Theaterversuche unternahm.
Die Militärakademie besuchte Friedrich Schiller als Sohn eines bürgerlichen Landesbeamten weitgehend kostenfrei ab 1773 bis 1780 auf der Karlsakademie in Karlsruhe. Dort studierte er hauptsächlich Rechtswissenschaft und Medizin und wurde 1780 nach dem Abschluss (Dissertation: " Versuch über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen") Regimentsmedikus in Stuttgart.
Obwohl neuere literarische Texte offiziell verboten waren, kann man davon ausgehen, dass sie stillschweigend geduldet wurden. Indessen waren schon 1776 und 1777 im "Schwäbischen Magazin von gelehrten Sachen" seine ersten Gedichte erschienen. Unter dem Einfluss des Sturm und Drang entstand aus leidenschaftlichem Freiheitswillen sein Drama "Die Räuber", welches 1782 in Mannheim mit grossem Erfolg uraufgeführt wurde.
Die ungenierte und oftmals ungehobelte Schaffensart Schillers veranlasste Herzog Karl Eugen nicht nur aus politischem Erwägen ihn mit Verweis und vierzehntägigem Arrest und dem "Verbot, Komödien zu schreiben" zu bestrafen. Schiller hatte auch während der Aufführungszeit der "Räuber" zweimal ohne Erlaubnis Stuttgart und sein Regiment verlassen . So floh er darauf 1782 nach Mannheim, in die Stadt, die ihm freundlicher gesinnt war. Nach einem Aufenthalt auf dem Landgut der Frau von Wolzogen in Bauerbach bei Meiningen wurde er 1783 nach Mannheim ans Nationaltheater als Theaterdichter verpflichtet. Differenzen mit dem Intendanten von Dalberg liessen jedoch hieraus keine festere Bindung werden. Schiller genoss dann längere Zeit die Gastfreundschaft des Konsistorialrats Christoph G.Körner, zunächst in Leipzig, dann in Dresden. 1784 ernannte ihn Herzog Karl August zum Weimarischen Rat.
Von 1788 an datiert die erste Begegnung mit Goethe in Rudolstadt, die ihm 1789 durch Goethes Vermittlung eine Professur an der Universität Jena eintrug. Eine tiefe Freundschaft, die mit seinem Umgang 1799 zur Übersiedelung Schillers von Jena nach Weimar führte. Schiller vertrat Goethe gelegentlich auch in der Direktion des Weimarer Hoftheaters, dessen Blütezeit um die Jahrhundertwende eng mit dem Zusammenwirken der beiden Dichter verbunden ist. Er schloss Freundschaft mit Wilhelm Freiherrn von Humboldt (Gelehrter und Staatsmann) und konnte 1790 die jüngere Tochter Charlotte (*22.11.1766 Rudolstadt, t 09.07.1826 Bonn), der ihm seit längerem befreundeten Familie von Lengefeld heiraten. Auf der Höhe seines dichterischen Schaffens, seit 1791 an einer Lungenkrankheit leidend und nur durch eine Ehrenpension finanziell abgesichert, starb Schiller am 09.Mai 1805 in Weimar im Alter von 46 Jahren.
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