Klassik (1785-1830)
Dramenaufbau>
I. Exposition (bis zum sogenannten erregenden Moment)
II. steigende Handlung
III. Höhepunkt
IV. Peripetie (Umkehrung der Handlung)
V. fallende Handlung
VI. Katastrophe
Werke und Autoren
Johann Wolfgang Goethe "Iphigenie" (1787)
(Pantheist) "Die Bürgschaft" (1797)
"Faust I+II" (1808-1832)
Schiller "Wallenstein-Trilogie"
"Wilhelm Tell"
Shakespeare "Hamlet"
Sophokles "Antigone"
Euripides "Iphigenie"
Formmerkmale
Streben nach dem Ideal Harmonie - der Einzelne soll nach harmonischer Individualität streben- gesellschaftliche Ordnung wird anerkannt- Verbindung von harmonischer Individualist und harmonischen Zusammenleben- Harmonie von Vernunft und Sinnlichkeit- der Mensch muß freiwillig Maß und Grenzen anerkennen
Erreichen der Humanität - wird erreicht durch Streben nach doppelter Harmonie
Bildung und Natur - Bildung zum humanen, wahren Menschen- finden der wahren menschlichen Natur: Harmonie von Vernunft und Sinnlichkeit- die Natur muß kultiviert werden
Orientierung an der Antike - wird verehrt als Epoche der naturgegebenen Harmonie
Ästhetische Erziehung - Kunst und Dichtung haben erzieherische Aufgabe- Läuterung durch Sturz eines Großen (Hybris)
Verurteilung der Französischen Revolution - ästhetische Erziehung hat gesellschaftliche, aber nicht unbedingt politische Aufgabe
Realismus
Merkmale eines offenen Dramas
- keine Exposition
- Versetzbarkeit und Selbständigkeit der Einzelszenen
- nur bedingte Handlungskontinuität
- keine formal bedingte Handlungseinteilung
- Ort wird häufig gewechselt
- Zeit ist unbestimmt
- oft unterbrochen und punktuell
- Drama zentriert sich um eine Person (Protagonist)
- Vielfalt von Handlung, Ort und Zeit; Vielfalt der Personen
Junges Deutschland (1820-1830)
- bekämpft Aristokratie
- legen Aufgabe der Literatur fest, sich am Freiheitskampf der Gesellschaft zu beteiligen
- Trennung von Kunst und Leben wird aufgehoben
- Literatur wird in ihren Arrangement für gesellschaftliche Ziele gerechtfertigt und daran gemessen, welche Position sie einnimmt
- Verwendung von verstärkt publizistischen Formen (Reiseliteratur, Romane, Flugschriften)
Vormärz (1815-1848)
- stark an Junges Deutschland angelehnt
- treten revolutionärer und progressiver auf
- bereiten Revolution von 1848 geistig vor
- schrieben meist aus der Ferne
- Vertreter: Heinrich Heine ("Die Harzreise"), Georg Büchner ("Woyzeck" - soziales Drama)
Biedermeier (1830-1848)
- Literatur des Kleinbürgertums
- Rückzug in die Häuslichkeit als Inhalt
- zum Teil Rückkehr zu aufklärerischen Themen
- Ordnung und Vernunft soll zum Ausdruck gebracht werden
- Dinggedicht
- das Wesentliche befreit von Zufälligkeiten soll zum Ausdruck gebracht werden
- Vertreter: Annette von Droste-Hülshoff, Eduard Mörike
poetischer Realismus (1860-1880/90)
- keine rein mechanische Widerspiegelung der Wirklichkeit, sondern durch eine künstlerische Erfassung und Deutung
- Streben nach Objektivität
- Harmonisierung der Wirklichkeit Þ keine Aufhebung der Widersprüche, aber eine Entschärfung
- Aufnahme von neuen Themen (Industrialisierung, soziale Frage)
- Vertreter: Theodor Fontane ("Effi Briest" - Gesellschaftsroman), Theodor Storm ("Schimmelreiter" - Novelle), Gottfried Keller ("Kleider machen Leute" - Bildungsroman)
Expressionismus (1910-1925)
Expressionismus ist der Protest gegen herrschende Normen, Konventionen und Leitvorstellungen in Form einer literarischen Revolution.
Themen und Motive
- Großstadt
- Bordelle
- der Ich-Zerfall
- Wahnsinn und Selbstmord
- Schreckliches und Häßliches
- Krankenhaus und Leichenhalle
- Verfall und Untergang
- Weltende
- Krieg
- Natur, Landschaft, Tages- und Jahreszeiten
- Liebe, Eros, Sexus
- Vater und Sohn
- Gott
- Revolution als Aufbruch der Jugend
Formen, Sprache, Stil
- Satzfetzen
- unverbundene Reihungen ohne erkennbaren logischen Zusammenhang (Reihenstil)
- Montagen aus verschiedenen Sprachbereichen
- Verwendung von vielen Metaphern
- Zeilenstil ® groteske Verfremdung und Verzerrung, ironische Distanz
- Vorliebe für traditionellen Vers-, Strophen- und Reimaufbau
- Entpoetisierung des Reims "Tuberkulose - Fensterrose"
- Verfremdung ins Negative "goldener Kriegsschrei"
- Verwendung vieler französischer und lateinischer Wörter
- Verwendung von biblischen Motiven und solchen der griechischen Mythologie
Vertreter und Werke
Lyrik Else Lasker SchülerGeorg Haim
Dramatik Georg Kaiser
Epik Alfred DöblinFranz Kafka "Berlin Alexanderplatz""Das Urteil"
- Dichter haßt und verachtet die Welt (Kapital und Imperialismus)
- stammen aus Bürgertum
- sind antibürgerlich
- philosophisches Vorbild: Friedrich Nietzsche (Nihilismus)
Literatur nach 1945
Werke und Autoren
Exilliteratur Berthold Brecht (1945) "Leben des Galilei"
Trümmerliteratur W. Bochert (1947) "Draußen vor der Tür"
Literatur der BRD Gottfried Benn (1951) "Probleme der Lyrik"
Erich Fried "und Vietnam und"
Franz Joseph Degenhardt "Spiel nicht mit Schmuddelkindern"
Lothar Günther Buchheim "Das Boot"
Literatur der DDR Erwin Strittmatter "Ole Bienenkopf"
Christa Wolf "Der geteilte Himmel"
Ulrich Plensdorf "Die neuen Leiden des jungen W."
Literatur nach 1970
- in der DDR Phase der Postrevolutionären Zweifler
- in der BRD neue "Subjektivität und Innerlichkeit" zuvor hermetische Lyrik; Gesellschaftskritik
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