Am Anfang des Buches ist Sinclair ein junger, naiver, unerfahrener Knabe der in einer heilen Welt lebt. In seiner Entwicklung erleidet er einen ganz grossen Rückschlag als er in die Abhängigkeit von Kromer gerät. Als er mit Demian die Kain und Abel Geschichte bespricht, ist dies ein grosser Schritt in seiner Persönlichkeits-entwicklung. Demian wird zu seinem Lehrer. Sinclair ist sein wissensdurstiger Schüler. Sinclair entwickelt sich und lernt das Leben von verschiedenen Blickwinkeln aus zu sehen.
Als Sinclair die Schule wechselt, verlässt er die heile Welt und beginnt zu trinken. Seine Entwicklung steht am Abgrund, doch er braucht diese Grenzerfahrung um Gut und Böse zu vereinen. Das Bild von Beatrice zeigt ihm dann wie seine ideale Welt aussehen soll. Er denkt und träumt den ganzen Tag hindurch, jedoch kann er seine vielen Gedanken nicht weiterverarbeiten. Deshalb lässt er Pistorius in sein Leben eintreten. Dieser hilft ihm die vielen wichtigen Gedanken-gänge und Träume zu deuten.
Oft sehen die beiden stundenlang ins Feuer, um so zu meditieren. In der Zeit mit Pistorius findet Sinclair sein eigenes Ich. Als Pistorius ihm nichts mehr lernen kann, begibt er sich auf die Suche nach Demian. Er ist bereits sehr reif und stellt sich noch der letzten Persönlichkeitsprüfung. Demian und seine Mutter geben ihm den idealen Rahmen um in sich Selbst zu gehen und hochstehende Diskussionen zu führen. Als Demian und Sinclair einrücken und sie sich verletzt im Lazarett wiedertreffen, befreit ihn Demian durch den symbolischen Kuss.
Sinclair ist damit am Ende seiner Reifezeit und ist von der Notwendigkeit, sich in seiner Entwicklung von anderen helfen zu lassen, befreit. Von jetzt an ist er selbstständig.
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