Charakterisierung: Polly Peachum
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Polly Peachum ist die Tochter von Jonathan Jeremiah Peachum, der sich als Kaufmann bezeichnet und Chef einer großen Bettlerplatte ist. Ihr Mutter Celia arbeitet zusammen mit ihrem Mann in deren Firma. (S.17, Z.1: "unser Drecksladen")
Ihre Eltern wissen, dass Polly einen Verehrer hat, in den sie verliebt ist, dies findet ihre Mutter auch nicht schlimm (S.16, Z.28: "Sei nicht so misstrauisch, Jonathan, es gibt keinen feineren Gentleman."), da sie den Captn für einen Gentleman hält. Als Celia jedoch ihrem Mann von dem Verehrer erzählt, erkennt dieser anhand der Beschreibung, dass es sich um den Macheath handelt, der auch Mackie Messer genannt wird und der stadtgrößte Verbrecher Londons ist. Die Eltern sind erschrocken darüber.
Polly hat diese Reaktion erwartet und heiratet Mackie deshalb heimlich in einem alten, gestohlenen Pferdestall in Soho. Am Anfang ist Polly enttäuscht darüber (S.20, Z. 9 "Aber das ist doch ein Pferdestall!"), denn sie hat große Erwartungen an diesem besonderen Tag (S.20, Z. 21ff: "Aber hier kannst du doch nicht unsere hochzeit feiern wollen? Das ist doch ein ganz gewöhnlicher Pferdestall [.]Das ist doch der schönste Tag unseres Lebens"). Außerdem ist es Polly unangenehm den Pfarrer an so einen Ort zu bestellen (S.20, Z. 23: "Hier kannst du doch den Pfarrer nicht herbitten") Für ihre Zukunft mit Mackie hat Polly gute Vorsätze(S.20, Z.24 "Wir sollten wirklich nicht mit einem Einbruch unser neues Leben beginnen, Mac.") , zunächst ist sie auch gegen den Beruf von Mackie, da sie mitleid mit den Leuten hat, denen die Räuber zum Beispiel das Mobiliar für die Hochzeit gestohlen haben. (S.21, Z.19 "Polly(weint): Die vielen armen Leute, wegen der paar Möbel.") Sie ist ehrlich und sagt direkt was sie denkt, wie zum Beispiel dass sie wegen der ganzen gestohlenen Dinge unglücklich ist (S.21, Z. 27: Ach, Mac! Ich bin ganz unglücklich."). Sie hat auch Angst, dass der Sheriff sie mit all den gestohlenen Möbeln antreffen könnte (S.23, Z.12f "Ich möchte wissen, was du machst, wenn es an die Tür klopft und der Scherriff kommt herein) Allerdings lässt sie sich schnell wieder von den Geschenken der Gäste, die nur aus Räubern von Macheath bestehen, aufheitern (S. 25, Z.8: "Ach, ein Hochzeitsgeschenk. Das ist aber nett von ihnen").
Dies zeigt, dass sie bescheiden ist und auch keine Geschenke erwartet hat. Deshalb findet sie es auch nicht schlimm, dass Jakob kein Geschenk für das Brautpaar hat, denn materielle Güter sind nicht von großer Bedeutung für Polly. Dies sieht man später bei dem Lied, welches sie ihren Eltern vorsingt, um die Hochzeit mit Mackie Messer anzudeuten: (S.38 Z.24ff) "Und wenn er Geld hat(...) Dann sag ich ihm Nein.".
Nach ihrer Hochzeit ist Polly fest davon entschlossen aus ihrem Elternhaus auszuziehen (S.38, Z.6ff Unter der Tür steht Polly in Mantel und Hut, ihre Reisetasche in der Hand). Sie liebt Mackie sehr und Liebe ist für sie sehr wichtig (S.42, Z.33: "Die Liebe ist aber doch das Höchste auf der Welt."). Peachum ist entsetzt über die Hochzeit seiner Tochter und verlangt, dass sie sich wieder scheiden lässt. Doch Polly lässt sich nicht beirren, auch nicht davon, dass ihre Mutter in Ohnmacht fällt. Sie denkt nur an ihre Liebe und ist glücklich (S.41, Z.18ff: Sie hat während der ganzen Szene ein sehr glückliches Aussehen) um ihren Eltern dies klar zu machen, ist sie sogar frech zu ihrer Mutter (S.42, Z.25ff: "Ja, das machen alle Mütter so, aber das hilft nichts. Denn die Liebe ist größer, als wenn einem der Hintern versohlt wird.").
Frau und Herr Peachum halten jedoch nichts von Macheath und wollen ihn bei der Polizei melden, damit er gehängt wird. Polly darf diese Idee nicht mitbekommen und muss den Raum verlassen. Da sie aber neugierig ist, und Mac als ihren Ehegatten behalten möchte, horcht sie hinter der Tür, was die Eltern besprechen(siehe S. 43, Z5ff). Dies gibt sie auch zugleich an Mackie weiter, und versucht die Durchführung der Idee mit Argumenten ihrerseits zu verhindern.
Die Mutter will die Prostituierten bestechen, damit sie Mackie an die Polizei verraten, doch Polly vertraut Mac und ist fest davon überzeugt, dass er nicht zu ihnen geht (S.43, Z.20ff: "Ehe Mac mit einer solchen Dame zusammentrifft, wird er selbst in den Kerker von Old Bailey gehen."). Sie erklärt ihrem Vater, dass es keinen Sinn hat den Polizeichef auf Mackie zu hetzen, da diese eine Jugendfreundschaft pflegen (siehe S.43, Z34).
Dennoch geht Polly mit ihrem Vater zum Sheriff um Mac anzuzeigen. Polly begleitet ihn jedoch nur, um genau darüber informiert zu werden, was mit Macheath geschehen wird.
Gleich danach besucht sie ihren Mann um ihm zu sagen, dass Sheriff Brown ihm zur Flucht rät (S.47, Z.14f: "(...), und jetzt meint er auch, du sollst schleunigst für einige Zeit unsichtbar werden, Mac."). Sie weiß nun auch, welche schrecklichen Taten ihr Ehemann vollbracht hat (S.47, Z.27ff: "(...) -, du hast zwei Kaufleute umgebracht, über dreißig Einbrüche, dreiundzwanzig Straßenüberfälle, Brandlegungen, (...) .Du bist ein schrecklicher Mensch."), doch sie hält zu ihm, und zeigt ihm damit wie groß ihre Liebe zu ihm ist. . Mackie will ihr die Leitung seines Verbrechergeschäfts übertragen, als sie sich trennen müssen, doch Polly ist entsetzt darüber und möchte die letzten Augenbli |