Am Ende der Jupiterepisode spricht der Romanheld seine Grunderfahrung aus, die er bei seinen vielfältigen Abenteuern in unserer irdischen Welt machen mußte: Also wurde ich bei Zeiten gewahr, daß nichts beständigers in der Welt ist, als die Unbeständigkeit selbsten.
Ein Symbol der Unbeständigkeit ist die allegorische Figur des Baldanders. Sie kommt bereits in dem sich selbst erklärenden Namen - bald anders - zum Ausdruck. Der Vergleich mit Proteus bestätigt diesen Charakterzug. Der Meeresgott besaß nach der griechischen Sage die Fähigkeit, jederzeit seine Gestalt zu ändern und sich in ein Tier, einen Baum oder in Wasser zu verwandeln.
Auch der Mond in Baldanders Wappen ist ein Zeichen der Wandelbarkeit. Unendlich wandlungsfähig ist jedoch nicht nur er selbst. Er behauptet auch, über die Kraft zu verfügen, beliebige Menschen, so unser Simplicius, ... in Summa bald so und bald anders zumachen. Diese Figur ist eine Verkörperung der Hypothese, daß Unbeständigkeit Allein beständig sei, wie es in den Eingangsstrophen der Continuatio heißt.
Simplicius erfährt am eigenen Leib, daß nichts auf der Welt von Dauer ist, denn weder Glück noch Erfolg bleiben ihm treu. Kaum hat er sich durch List oder Gewalt ein Vermögen erworben, steht er wieder mit leeren Händen da.
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