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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Der schimmelreiter -


1. Drama
2. Liebe

Zum Inhalt: Hauke Hain ist der Sohn eines Kleinbauern. Er ist Kleinknecht beim Deichgraf Tede Volkers geworden. Er geht ihm in allen Arbeiten tüchtig zur Hand und wird für ihn unentbehrlich. Sein Ehrgeiz geht dahin, Deichgraf zu werden, obwohl er dafür nicht genügend \"Klei an den Füßen\" hat, denn zu diesem Amt kann nur ein reicher Bauer gelangen. Der Großknecht Ole Peters ist ihm mißgünstig gesinnt, doch gewinnt er durch sein offenes und gerades Wesen die Zuneigung der Tochter des Deichgrafen, Elke Volkers. Der Großknecht verläßt das Haus, und Hauke wird Nachfolger. In verbissener Arbeit verschafft er sich alle nötigen Kenntnisse. Aber als sein Vater kränkelt, kehrt er ins Elternhaus zurück. - Nach dem Tode des Deichgrafen wird Hauke durch Elkes Eingreifen zu ihrem Mann und als Ehemann Elkes ist er der reichste Bauer des Dorfes, der die Nachfolge für das Amt des Deichgrafen antritt. Er lebt sein Verantwortungsbewußtsein voll, und führt alle Aufgaben mit besten Wissen und Gewissen durch, wobei er sich viele Feinde macht, vor allem schürt Ole Peters die üble Nachrede. Ein gewaltiger Plan wurde von Hauke entworfen: er will einen neuen Deich bauen der einer ganz neuen Art entspricht, dazu will er dem Meer noch mehr Land abgewinnen. Der Deich hat ein besseres, widerstandsfähigeres Profil als der alte. Die Gemeinde ist mit dem neuen Deich nicht einverstanden, doch die muß sich fügen, es ist ja nur zu ihrem Besten. Da viele Bürger nicht einverstanden waren, steigt die feindliche Stimmung immer mehr an. - Hauke hat in der Stadt die Genehmigung zum Bau des neuartigen Deiches erhalten. Als er auf Rückweg nach Hause ist, kauft er einen halbverhungerten Schimmel, der ihm bald ans Herz wächst und sein Lieblingspferd wird. Carsten, der Dienstjunge, hat vor dem Pferd ein heimliches Grauen, welches nur seinen Herren auf seinen Rücken duldet. Der geängstigte Dienstjunge verläßt den Hof Hains und geht zu Ole Peters, um dort neu anzufangen, wo seine Schauergeschichten über das Teufelspferd guten Anklang finden. Seit dieser Zeit heißt der Deichgraf nur noch der Schimmelreiter. Die Dorfbewohner sehen in ihm ein unheimliches Wesen, das mit den Teufel im Bunde steht. Die Deicharbeiten für den neuen Deich haben mitunter schon begonnen. Überall ist Hauke mit seinem Schimmel zur Stelle, doch er findet stets nur mißmutige Gesichter vor und so hat er hart mit seinem noch nie dagewesen Werk zu kämpfen. Nach neun Jahren seiner Ehe wird ihm ein Töchterlein geboren, allerdings ist Kind das geistesgestört. Der neu gebaute Deich bewährt sich mehrfach, und vergeblich toben Stürme gegen das Machwerk. - Das Unglücksjahr rückt immer näher. Überall sehen die Menschen schlimme Vorwarnungen. Und an all diesem Desaster soll Hauke Hain verantwortlich sein.
An einem Tag im Oktober bricht dann das Unwetter los. Der Deichgraf prescht in finsterer Nacht mit seinem Schimmel hinaus auf den bedrohten Deich. Es kommt eine Sturmflut auf, der neue Deich trotzt den ´ Angriffen ´ , doch alte Damm hält nicht stand und bricht in sich zusammen, denn an der Nahtstelle zwischen den beiden Deichen entstehen gefährliche Schäden. Die Wassermassen überschwemmen schnell das umliegende Land. Plötzlich taucht im Dunkel ein Pferdewagen auf, darin sind seine Frau und das Kind. Sie ahnen die vor ihnen liegende Gefahr nicht, so muß Hauke mit ansehen, wie die Kutsche in die Wassermassen stürzt und darauf nicht mehr zusehen ist, ohne ihnen Helfen zu können. Da gibt er dem Schimmel die Sporen und stürzt sich auch in die Fluten mit dem Satz: ´ Nimm mich und verschone dafür die anderen! ´. So enden der Deichgraf, seine Frau und das Kind , die die einzigen Opfer dieser Unglücksnacht wurden. - Die Geschichte vom Schimmelreiter lebt aber bei den friesischen Bauern und Bürgern weiter, und wenn die Sturmfluten die Deiche zu zerstören versuchten, dann glauben sie den Schimmelreiter geisterhaft vorbeijagen zu sehen, warnend und unheilverkündend.

Zur Handlung: Storms Meisternovelle zeigt zwei Motive: den an seinem großen, gemeinnützigen Werke schaffend, dabei aber immer einsamer und unverstandener werdenden Mann, daneben die abergläubisch - gespenstige Naturgeisterwelt, die sich in den Köpfen der friesischen Bauern und Bürgern einnistet. Romantisch ist die sich in der Schilderung der dämonischen Naturgewalten, der Dämonenglaube; realistisch die Fähigkeit, die verborgensten Tiefen des menschlichem Herzes aufzudecken, aber auch die Sprache in ihrer Gedrungenheit, Herbheit und in ihrem Wohllaut.
Storms erste erfolgreiche Novelle, Immensee, erschien im Jahre 1850. Mit ihr wurde er berühmt. Kaum eine andere deutsche Dichtung des 19. Jahrhunderts wird einen so großen Leserkreis gefunden haben. In dieser Novelle wird bereits das Motiv deutlich, das Storms gesamte Novellistik prägt. Es ist die Dichtung von der Macht und Ohnmacht des Menschen in der Zeitlichkeit.

 
 

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