Mit den ersten beiden Verzeilen der ersten Strophe
"An dem öden Strand des Lebens
Wo sich Dün auf Düne häuft,"
beschreibt Goethe das Leben als langweilig, eintönig und nicht lebenswert, da sich die Jahre und somit die Handlungen immer wiederholen. Das sich immer Wiederholende sind die Dünen, die sich immer wieder häufen und somit den "öden Strand des Lebens" projizieren.
"Wo der Sturm im Finstern träuft,
Setze dir ein Ziel des Strebens,"
Der "Sturm im Finstern" soll eine hilflose Stimmung erzeugen, da man bei einer solchen Situation nicht weiß, wohin, man ist hilflos und weiß nicht weiter, man hat nur Angst und wartet auf das Ende des Sturmes, also, dass sich das Problem von selber löst. Oder man nimmt die Sache selber in die Hand und versucht, gegen diesen Sturm zu kämpfen, in dem man sich ein Ziel setzt und versucht, dieses zu erreichen. Die Verszeile "Setze dir ein Ziel des Strebens," fordert den Leser auf, in diesem langweiligen und öden Leben, in dem man, außer dem Tod, kein Ende sehen kann ein Ziel zu entwickeln, nach dem man streben und leben kann.
Die Verszeilen 5-6
"Unter schon verloschnen Siegeln
Tausend Väter hingestreckt,"
verdeutlichen die Gedanken des Lyrischen Sprechers. Er macht sich Gedanken über den Tod. Er kann keinen Sinn finden und nicht verstehen, warum schon viele Familien vor ihm ausgestorben sind, welche über viele Generationen reichten und somit auch vielen von deren Ahnen schon viel früher verstorben sind,
"Ach! Von neuen frischen Hügeln
Freund an Freunden überdeckt." (Verzeilen 7-8)
genauso wie sich der lyrische Sprecher über seine verstorbenen Freunde Gedanken macht. Er beobachtet, wie ein Freund nach dem anderen stirbt, er fühlt sich hilflos, da er nichts dagegen unternehmen kann, und selber Angst hat, bald neben seinen Freunden zu liegen.
Diese Strophe ist fast nur mit negativen Stimmungen ausgestattet, mit Ausnahme der 3. Verszeile. Dies soll bewirken, dass eine pessimistische Lebenseinstellung dargestellt wird.
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