Unsere heutige Rechtschreibung geht auf das Jahr 1901 zurück. Damals einigten sich die Teilnehmer der Staatlichen Orthographiekonferenz auf die heute geltenden Normen. Dies sollte aber nicht der Schlußpunkt, sondern der Beginn einer Verein fachung der deutschen Rechtschreibung sein. In der Zwischenzeit gab es viele Einzelregelungen, die das Regelwerk nicht über schaubarer machten. Nach langen Diskus sionen einigte man sich erst auf der Wie ner Orthographiekon ferenz vom 22. - 24. November 1994 auf eine Neurege lung.
Die Neuregelung bringt keine tiefgrei fenden Verände rungen. In be stimmten Berei chen soll das Schreiben erleichtert werden, ohne das vertraute Schriftbild wesentlich zu ver ändern. Die Regeln der Rechtschreibung sind besser strukturiert worden, sie sind übersichtlicher und leichter zu handhaben.
Nach der Einführung der Neurege lung wird es eine Übergangszeit geben, in der alte und neue Orthographie nebeneinander Gültigkeit haben. Diese Zeit soll dazu genutzt werden, ein aufgeschlossenes Verhältnis zur Rechtschreibung zu gewinnen und die Überbewertung von orthographischen Fehlern abzubauen. Regelverstöße müssen in der Übergangszeit tolerent behandelt werden, sie sollen - so der Vorschlag der Duden- Redaktion - als Fehler markiert, aber auf keinen Fall gewertet werden.
Normgetreues Schreiben ist kein Selbstzweck, es ist nur ein Mittel, das uns die schriftliche Verständigung erleichtern soll.
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