Gleich nach Kriegsbeginn übernimmt Deutschland die Initiative und stützt seine Strategie auf den Schlieffen-Plan, der ursprünglich vom Chef des Generalstabs von 1891 bis 1905 ausgearbeitet wurde. Der Plan sieht zwei Fronten vor: Der Hauptteil der Truppen soll den französischen Widerstand an der Westfront rasch niederschlagen, danach soll das Hauptgewicht der Streitkräfte an die Ostrfront transferiert werden, um die Russen mit Hilfe der österreichisch- ungarischen Truppen zu schlage. Der deutsche Erstangriff wird von den Franzosen unterschätzt, und Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke kann im August 1914 bis 40 km vor Paris vordringen. Dieser Anfangserfolg wird jedoch von einer mächtigen französischen Gegenoffensive unter Kommandant Joseph Joffre am 6. September 1914 relativiert. Ihm gelingt es auf "wunderbare" Weise, die Feinde an der Marne aufzuhalten und sie dann bis hinter die Aisne zurückzuschlagen. Mit dieser Wende im Kriegsverlauf beginnt der Stellungskrieg an der Westfront, der als tragisches Hauptcharakteristikum dieses Krieges in die Geschichte eingehen sollte. Die Verluste in den Schützengräben sind hoch, die Grausamkeit der Kämpfe unbeschreiblich.
An der Ostfront wechseln die Erfolge von einer Seite auf die andere. Die Deutschen fügen den Russen in mehreren Schlachten enorme Verluste zu, 250.000 russische Soldaten fallen. Gegen die österreichischen Offensiven bleiben sie jedoch siegreich und können in Galizien bis an die Karpaten vorstoßen. Die Serben wehren sich erfolgreich gegen zwei Invasionsversuche der Österreicher.
Durch die ziemlich ausgeglichene Situation bei den Landstreitkräften kommt dem Krieg auf See erhöhte Bedeutung zu, und Großbritannien kann seine Überlegenheit unter Beweis stellen.
In der Zwischenzeit hat sich die Illusion vom kurzen Krieg zerschlagen, die Diplomatie ist gefordert, um Bündnispartner zu werben, die eine Wende zu den eigenen Gunsten herbeiführen helfen sollen. Außer Italien schlagen sich auch Japan und Montenegro auf die Seite der Entente, weiters Portugal im März 1916, Rumänien im August 1916, die Vereinigten Staaten im April 1917, Griechenland im Juni 1917 und China im August 1917. Die Gegenseite dagegen kann lediglich auf die Unterstützung von Seiten des Osmanischen Reiches und Bulgariens zählen. Bus zum Ende des Jahres 1915 herrscht eine Pattsituation. Die Franzosen scheitern mehrmals beim Versuch, die deutsche Front zu durchbrechen, zudem scheitert der anglo-französische Angriff auf die Dardanellen im Februar 1915.
Mit dieser Attacke wollte man die Türkei zum Rückzug aus dem Krieg zwingen, erreicht jedoch statt dessen, dass das bisher neutrale Bugarien ebenfalls ins Kriegsgeschen eintritt und sich auf die Seite der Gegner schlägt. Mit Hilfe der österreichischen Truppen gelingt es den Bulgaren in wenigen Monaten,, den serbischen Widerstand zu brechen. Im Osten gibt die russische Front nach.
Beim ersten Durchbruch der feindlichen Truppen geraten 750.000 russische Soldaten in Gefangenschaft, Polen und Litauen müssen aufgegeben werden. Bei der Gegenoffensive im Juni können die Stellungen zwar teilweise zurückgewonnen werden, doch die hohen Verluste und die sinkende Moral unter den Soldaten lassen die Niederlage bereits erahnen.
Zwischen Ende 1915 und 1916 plant der neue Generalstabschef Erich von Falkenhayn, der Helmuth B. von Moltke nach der Niederlage an der Marne in dieser Position ablöst, eine gigantische Offensive auf Verdun, das als "uneinnehmbare" Festung der Franzosen gilt. Falkenhayn setzt dabei auch auf die psychologische Wirkung dieses Angriffs, der dem französischen Nationalstolz einen empfindlichen Schlag versetzen soll. Doch dann stellt sich die "Hölle von Verdun" als ein riesiges Massaker heraus, und nach ersten Erfolgen zu Beginn müssen die Deutschen große Verluste hinnehmen, die sie zur Aufgabe der Schlacht zwingen. So werden die ursprünglichen Absichten ins Gegenteil verkehrt, und die Schlacht bei Verdun wird zum Symbol für die Stärke des französischen Widerstandes.
Am 1. Juli 1916 führen Franzosen und Engländer eine neue Attacke im nördlichen Teil der Front, an der Somme. Doch auch hier wird der Kampf zum zermürbenden Stellungskrieg, der bis in den November des Jahres hinein andauert. Keinem der Gegner gelingt es, die Oberhand zu gewinnen, die Offensive bleibt stecken und ein blutiges Gemetzel mit hohen Verlusten auf beiden Seiten beginnt.
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