Urs Widmer kritisiert in seinem Roman "Die Forschungsreise. Ein Abenteuerroman" die Isolation des Einzelnen in der Gesellschaft. Sein Forschungsreisender wandert durch seine Welt, verhält sich aufsehenerregend, aber keinem seiner Mitmenschen fällt er auf. Niemand nimmt ihn wahr. Die Hauptfigur unternimmt eine Forschungsreise mit modernsten Mitteln ausgestattet, aber sie orientiert sich ist ausschließlich an tatsächlichen Berichten aus dem vorherigen Jahrhundert. Die Reise spielt in der modernen Zeit, aber er plant und verhält sich wie seine Vorbilder von vor über 150 Jahren. Insofern ist sein Verhalten bezüglich der Wahl der Mittel beziehungsweise der Ausrüstung realitätsfremd. Seine Vorbilder - Livingstone, Scott, Stanley, Hillary und Schweitzer - nachahmend, benutzt er die gleichen Methoden, nutzt aber zugleich die neuere Technik. Widmer möchte damit kritisieren, dass die Menschen zwar immer neuere Entdeckungen machen, aber immer noch die alten Denkstrukturen benutzen. Der Hauptteil der Bevölkerung bleibt bei seinen altbekannten Ritualen und Ideen, nur ein verschwindend geringer Anteil versucht aus dieser Denkweise auszubrechen. Fazit: Nur Einzelne wollen sich ändern, die große Masse nicht.
3.1. Widersprüche
Der Hauptcharakter handelt und denkt widersprüchlich auf seiner Forschungsreise.
Zum Beispiel:
S.22 "Wie vorgesehen...... des Dschungels hängenblieb" Er sagt damit, dass er nur das Nötigste dabei hat.
Er hat soviel dabei, dass es in keinen Rucksack passen würde.
S. 24 "Ich kauere..... bewegt?" Er hat Angst entdeckt zu werden.
S. 24 "Es ist...... schreie ich" Trotz seiner Angst, schreit er laut.
S. 27 "Geduckt gehe......Terrassenrestaurants" wieder versucht er nicht entdeckt zu werden. S. 26 "Ich hocke.... mir über" Durch diese Tarnung wird er auffälliger.
3.2. Deutung bzw. Interpretation
Ich interpretiere den Roman so, dass Widmer dem Leser zu verdeutlichen versucht, seine Ideen der heutigen Zeit anzupassen. Man sollte seine Gedanken an die modernen Mittel, die moderne Zeit, angleichen. Die neueste Technik ist wenig effizient bei zeitfremden Vorgehensweisen. Widmer zeigt anhand des Forschungsreisenden, der moderne Mittel einsetzt, aber nach veralteten Vorbildern handelt, dass diese Orientierung nicht mehr zeitgemäß ist. Der Forschungsreisende ist in seiner Orientierung stark rückwärtsgewandt. "So hat man das früher auch gemacht" , diese Einstellung kann man heute nicht mehr praktizieren. Die Technik ändert sich, also muss sich zwangsweise auch die Methode beziehungsweise die Einstellung in Bezug zu der Technik ändern. Die Isolation ist zum Teil selbstverschuldet, weil man zu wenig mit anderen kommuniziert. Zum Teil wird man auch durch das Verhalten der Mitmenschen hineingezwängt. Man sollte sich von der Orientierung im letzten Jahrhundert lösen und selber einen Bezug in der modernen, der heutigen Zeit finden.
4. Stellungnahme
Meiner Meinung nach ist "Die Forschungsreise. Ein Abenteuerroman" von Urs Widmer schwer nachvollziehbar, beziehungsweise zu verstehen. Man benötigt ein großes Potential an Hintergrundwissen. Zum einen muss man über die Entstehungszeit Bescheid wissen. Ebenso über seine Vorbilder. Zum Beispiel Livingstone, wer war das? Was hat er gemacht? Ich vermisse eine durchgehende Handlung. Durch die immer wiederkehrenden Fußnoten wird man sehr von der eigentlichen Handlung abgelenkt und muss sich immer wieder neu orientieren. Dieses kostet Mühe und Konzentration. Auch fehlt mir eine Spannungskurve, die den Leser animiert weiterzulesen. Es ist meiner Meinung nach sehr trocken geschrieben. In seiner Abstraktion kaum zu überbieten.
Aber ich muss ihm zugute halten, dass ich nach eingehender Beschäftigung mit der Lektüre immer mehr und auch neue satirische Elemente entdeckt habe.
"Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Facharbeit selbständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die Stellen der Facharbeit, die im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt aus anderen Werken entnommen wurden, mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe."
"Hiermit erkläre ich, dass ich damit einverstanden bin, wenn die von mir verfasste Facharbeit der schulinternen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird."
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