Zwar zeichnete sich Ende 1932 durch rigorose Sparmaßnahmen der Regierung ein allmähliches Ende der Wirtschaftskrise ab, aber die Situation war emotional so aufgeheizt, dass Parolen stärker als Argumente waren. Die Rechten sahen die gesamte Schuld in den Politikern, die sich den Forderungen der Siegermächte im Versailler Vertrag gebeugt hätten. Hindenburg ließ sich von seinen Beratern überreden und ernannte am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler. Er glaubte noch, dass Hitler durch seine konservativen Regierungspartner in Schach gehalten werden könne. Dies bewahrheitete sich nicht. Mit Hilfe des Ermächtigungsgesetzes löste Hitler alle demokratischen Parteien auf - die NSDAP wurde zur einzigen Staatspartei. Politische Gegner und "Nicht-Arier" wurden entlassen und sehr bald verfolgt.
Der politischen Gleichschaltung erfolgte die kulturelle. Am 10. Mai 1933 wurden öffentlich Bücher jener Autoren verbrannt, denen man "undeutschen Geist" vorwarf. Es waren gerade die Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die der deutschen Literatur internationales Ansehen verschafft hatten. Viele Künstler und Wissenschaftler emigrierten ins Ausland, um der Verfolgung zu entgehen.
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