Der Begriff \"Romantik\" oder \"romantisch\" hat mehrere Bedeutungen. Er ist nicht nur der Begriff der Kunstgeschichtlichen Epoche, sondern wir auch oft im Roman dargestellt (Romane wurden nicht im Latein der Gelehrten geschrieben, sondern in den romanischen Volkssprachen, daher der Name), die wunderbar, phantastisch, abenteuerlich, aber erfunden waren. Der Begriff \"Romantik\" steht für wilder und schöne Landschaften und die Wahrnehmung des Menschen dafür.
Die Romantik lehnte die Wirklichkeit des ausgehenden 18. Und anfangenden 19. Jahrhunderts vollkommen ab. Sie verabscheut das Verhalten und Denken der Gesellschaft, die durch das bloße Nützlichkeitsdenken des beginnenden industriellen Zeitalters geprägt war.
Den vorangehenden und neuen Naturwissenschaften warfen die Romantiker vor , alles mit dem Verstand erklären, alles auf seine Nützlichkeit und Brauchbarkeit untersuchen zu wollen und keine Geheimnisse mehr zu lassen. Der bürgerliche Alltag war für sie grau, ohne Abwechslung und beherrscht vom bürgerlichen eintönigen Berufsleben.
Die Romantik verstand das Mittelalter als die ideale Zeit der Geschichte, da damals die Menschen im christlichen Glauben vereint gewesen waren. Sie glaubte an die Macht des Ahnens und lobte das Reich der Phantasie und des Traums, bis hin zu den \"dunklen Bereichen der Seele\".
Die Romantiker waren oft abgeschottet in ihrem Freundeskreis. Sie verehrten und sammelten die einfach Kunst des Volkes, da sie der Meinung waren, dass sie am ursprünglichsten sei, denn sie begeisterten sich für die Schönheit und Wildheit der Natur.
Alle diese Welten fassten die Romantiker in dem Begriff der \"Poesie\" zusammen. In den frühen Zeiten der Menschen und im Mittelalter habe sie die Welt bestimmt. Dann wurde sie aber von der modernen Welt (Reformation, Aufklärung) verdrängt und nur noch in der Volksliteratur, der Natur, in einzelnen Momenten des Lebens (z.B. Liebe) und in bestimmten Personen (vor allem Frauen und Kindern) zu finden.
Von dieser allgemeinen Poesie, auch \"Naturpoesie\" genannt, unterschieden die Romantiker die Poesie genauer gesehen, die so genannte \"Kunstpoesie\", wozu auch die Dichtung gehörte. Die Dichtung hatte die Aufgabe die \"verschüttete Welt\" der Poesie Bewusstzumachen und aufzudecken. Dabei schwang die Hoffnung mit, dass die Romantik wieder an die Macht käme. Der Dichter hatte dabei die Rolle eines Priesters, einer noch \"verborgenen Religion\".
Wie die Romantik hatte auch die Klassik die Nachteile der bürgerlichen Ordnung (z.B. Arbeitsteilung, die Spezialisierung der Menschen) zu bemängeln, jedoch hielt sie an ihrem Ideal fest, der Mensch sei fähig in harmonischer Einheit zum Schönen, Wahren und Guten sich weiterzuentwickeln und zu leben. Die Romantik schaffte es nicht sich zu diesem Glauben an die Wandelbarkeit des Menschen und der Gesellschaft festzumachen. die Klassik stellt eigentlich keine Ideale auf, weder machte sie Vorschläge, wie sie verwirklicht werden könnten.
Die Romantik stellte der Wirklichkeit eher Gegenwelten gegenüber, in die man fliehen konnte, zusammen mit anderen oder auch alleine. Goethe lehnte die Romantik deshalb ab, obwohl viele Romantiker ihn und seine Werke verehrten.
Die Romantik schloss Wissenschaftliches Denken und Handeln in Wirklichkeit jedoch nicht aus. Auch sie hatte wissenschaftliche Leistungen hervorzubringen, die durch genaueres Forschen entstanden waren, z.B. begannen di Brüder Grimm mit der Erforschung der deutschen Sprache und Literatur, was den Anfang der Germanistik darstellte. Auch die Geschichtswissenschaften hatte ihren Ursprung in der Romantik, sowie sich auch Romantiker politisch engagierten. Sie unterstützten das Streben der Deutschen nach einer einheitlichen Nation zur Zeit der Befreiungskriege.
Die romantischen Dichter und Philosophen kamen in Universitätsstädten zu Freundeskreisen zusammen. Das Hauptergebnis der Romantik war für ihre Vertreter der Roman. Sie sahen ihn als diejenige Textsorte an, in der man alle Grenzen lösen konnte, ohne schlecht dargestellt zu werden.
Für die Nachwelt ist die romantische Lyrik die Wichtigste literarische Form. Ihre Bildlichkeit, die Möglichkeit Dinge auszudrücken, wie es anders nicht geht, passt zu der Weltsicht der Romantik.
Die Wichtigsten Vertreter der Frühromantik sind: Friedrich Schlegel (1772-1823), und Ludwig Thiek (1773-1853), sowie in der Spätromantik Clemens Brentano (1778-1822), Joseph von Eichendorff (1788-1857), E.T.A. Hoffmann (1776-1822), sowie Jacob und Wilhelm Grimm (1785 bzw. 1786 - 1863 bzw. 1859).
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