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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Das verhältnis des lehrers zu gott und zum pfarrer


1. Drama
2. Liebe

Zu Beginn des Romans hat der Lehrer eine sehr geringschätzige Meinung von Gott. Oft ist er sich selbst nicht sicher, ob er überhaupt an Gott glaubt oder nicht: "Es war im Krieg, da habe ich Gott verlassen. Es war zuviel verlangt von einem Kerl in den Flegeljahren, dass er begreift, dass Gott einen Weltkrieg zulässt."24. Im Grunde genommen glaubt er aber immer an Gott, er kann nur nicht verstehen, wie Gott ein solches Elend erlauben kann. Er schafft es jedoch nicht, seinen besorgten Eltern, die von seinem Einkommen abhängig sind und nicht wissen, wie sie weiterleben sollen, wenn ihr Sohn seine Stelle als Lehrer verliert, zu schreiben "Gott wird schon helfen" . Erst in betrunkenem Zustand schreibt er diesen Satz zu Ende.
Der Lehrer will es nicht wahr haben, dass er an Gott glaubt, obwohl er ihn nicht mag: "Ich will nicht an ihn glauben! Nein, ich will nicht." . Die Entscheidung an Gott zu glauben oder nicht, ist die einzige Freiheit, die ihm im autoritären Staat geblieben ist.
Als er während des Zeltlagers den Pfarrer im Dorf trifft, wird er von ihm ins Pfarrhaus eingeladen und unterhält sich dort mit ihm über die Bedeutung der Kirche und über Gott. Der Pfarrer bezeichnet Gott als "das Schrecklichste auf der Welt" . Auch dem Lehrer erscheint Gott als "erbärmlich" . Für ihn ist ein Gott, der straft und eine Kirche, die "immer auf der Seite der Reichen steht" weder gut noch gerecht.
Durch dieses Gespräch beginnt der Lehrer seinen Weg vom Schweigen zum Reden. Man erkennt deutlich, dass der Lehrer nicht nur auf der Suche nach Gott ist, mit dem er einen Gewissenskonflikt führt, sondern auch nach der Wahrheit. Er durchlebt einen Wandel, der seine Vorstellung von Gott ändert. Dieser Wandel
führt von Unglaube über die Annahme eines schrecklichen und ungerechten
Gottes zur Erkenntnis, dass Gott Wahrheit und Gerechtigkeit ist .
Durch das Aufbrechen des Kästchens gerät er in Widersprüche, Zweifel und Schuld und befreit sich, in dem er sich auf seine humanistische Bildung besinnt. Um dem schrecklichen Gott einen "Strich durch die Rechnung" zu machen, beschliesst er
zu gestehen, dass er das Kästchen aufgebrochen hat und nicht der Schüler N. Er schiebt es jedoch immer wieder hinaus, bis er schliesslich im Gerichtssaal steht und nur er beweisen kann, dass der Schüler Z unschuldig ist.
In einigen Situationen glaubt der Lehrer Gott vor sich zu sehen und empfindet sein Erscheinen als "furchtbar" .
Gott begegnet ihm in der Person eines kleinen Buben im Lager, der die ganze Wahrheit über den Mord an N kennt, jedoch von niemandem beachtet wird. Ein weiteres Mal begegnet er ihm während des Prozesses in einem Zigarettengeschäft. Der Lehrer hört jedoch nur seine Stimme, die ihm ins Gewissen redet und ihn auffordert die Wahrheit zu sagen, um den Kreislauf von Schuld und neuem Unrecht zu durchbrechen . Er würde Gott durch Lug und Egoismus "kränken" , da dieser die Wahrheit, Gerechtigkeit und den Einsatz für das Wohl anderer symbolisiert . Auch der Lehrer empfindet die Lüge als "Mutter aller Sünden" .
Als der Lehrer sich im Gerichtssaal überwindet, dem Richter die ganze Wahrheit zu offenbaren, fühlt er sich "wunderbar leicht" und verliert sowohl die Furcht vor Gott als auch die Angst vor persönlichen Nachteilen wie öffentliche Schande oder Verlust seines Arbeitsplatzes. Durch sein ehrliches und selbstloses Handeln wird nicht nur der Unschuldige entlastet, sondern auch Eva ermutigt, ihre Falschaussage zu revidieren und ebenfalls die ganze Wahrheit zu erzählen:"Weilhalt der Herr Lehrer auch die Wahrheit gesagt hat." . Der Lehrer wird zudem bei der Suche nach dem richtigen Mörder von einem Klub mit dem Leitsatz: "Wahrheit und Gerechtigkeit" unterstützt.
Der Lehrer findet zu Gott zurück: "Heute glaube ich an Gott (...)." und gewinnt den Respekt des Pfarrers, der ihm eine Stelle als Lehrer in Afrika bei den "Negern" anbietet. Zum Geburtstag des Oberplebejers hängt er zwar seine Fahne noch hinaus, er hat jedoch Distanz zu dem bekommen, was ihm früher wichtig erschien und ihn beeinflusste: "Wie entfernt ist alles geworden! Wie winzig sind plötzlich die grossen Gebieter und wie arm die reichen Plebejer! Wie lächerlich!" . Er legt viel mehr Wert darauf, dass er mit einem "höheren Herrn" gesprochen hat, nämlich mit Gott.

 
 

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