- Beständigkeit der Natur (dargestellt durch Ernst den Schäfer) + gelungene Flucht Heislers Hinfälligkeit des Allmachtsanspruchs der Nationalsozialisten
- Begrenzung des Ortes auf eine kleine Gegend innerhalb Deutschlands, ebenso die Zeit (sieben Tage)
- Georg Heisler ist der dominierende Held, sein direkter Gegenspieler ist Lagerkommandant Fahrenberg
- Darstellung der Gesellschaftsschichten zur Zeit des Nationalsozialismus
- Veränderung der Situation ist möglich, allerdings nur, wenn alle antifaschistischen Kräfte zusammenarbeiten
- Bekenntnis Anna Seghers zum "anderen Deutschland", das im Gegensatz zur Heimatvorstellung der Nationalsozialisten steht
Die Tatsache, dass es Heisler trotz größter Bemühungen der Nationalsozialisten gelingt zu entkommen lässt den Allmachtsanspruch, den die Nationalsozialisten erheben hinfällig werden, sie haben eben nicht auf alles Einfluß und nicht über alles Macht. Der Ort der Handlung ist auf einen sehr engen Raum begrenzt, nämlich auf einige Orte in der Nähe von Wiesbaden und Frankfurt. Ein KZ Westhofen hat es zwar nie real gegeben, der Zusammenhang mit dem KZ Osthofen, das real in der Gegend, in der die Handlung spielt existiert hat, ist allerdings offensichtlich. Die Zeit in der der Roman spielt ist ebenfalls nur sehr kurz bemessen, nämlich sieben Tage von der Flucht der sieben Flüchtlinge, bis Heisler in den Niederlanden in Sicherheit ist und der Plan Fahrenbergs ihn wieder einzufangen gescheitert sind.
Zur Figurenkonstellation ist zu sagen, dass Georg Heisler eben der dominierende Held des Romans ist und sich die Handlung des Buches auf seine Flucht konzentriert. Andere Figuren werden nicht genauer charakterisiert und Ereignisse, die mit der Flucht Heilers nicht direkt im Zusammenhang stehen gerafft dargestellt. So beschreibt Anna Seghers den Selbstmord Fahrenbergs nur in einem kurzen Satz zum Ende des Buches, während die Beschreibung der Kirche, in der Heisler seine erste Nacht verbringt ausführlich beschrieben wird. Der direkte Gegenspieler Heislers ist der Lagerkommandant Fahrenberg, das heißt der Sieg Heislers, also dessen endgültiges Entkommen in die Niederlande kommt der Niederlage Fahrenbergs gleich, nämlich, dass er die Macht über Leben und Tod entzogen bekommt außer über sein Leben und sich als Konsequenz daraus erschießt.
Durch die verschiedenen Anlaufstationen Heislers auf seiner Flucht werden die verschiedenen Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit dargestellt. Heisler trifft dabei auf Zurückweisung und Angst vor den Machthabern, aber auch auf Menschen die bereit sind ihm zu helfen und Widerstand gegen das faschistische Regime zu leisten auch auf die Gefahr hin selbst verhaftet und interniert zu werden.
Die Grundaussage des Buches ist eben, dass man zuversichtlich und nicht verzweifelt der Zukunft entgegen sehen soll, auch angesichts der schweren Zeiten und eines anscheinend übermächtigen und allmächtigen Gegners. Allerdings wird auch klar, dass Hoffnung auf eine Veränderung und einer Verbesserung der Situation nur durch ein bedingungsloses Zusammenarbeiten aller antifaschistischen Kräfte möglich wurde.
"Das siebte Kreuz" ist das Bekenntnis Anna Seghers zum "anderen Deutschland", das eben im krassen Gegensatz zu der von den Nationalsozialisten verbreiteten Heimatvorstellung steht.
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