Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Sein Vater war Offizier und Beamter, seine Mutter die Tochter eines Wirts.
Schon als Kind stand fest, daß er einmal Geistlicher werden würde. Deshalb besuchte er 1766 in Ludwigsburg die Lateinschule. Doch auf Befehl des Herzogs Karl Eugen von Wüttemberg trat er in die neu gegründete Militärpflanzschule ein, die Offiziere und Beamte ausbildete. Dort studierte Schiller zuerst Rechtswissenschaft und dann Medizin. Er litt sehr unter dem strengen Kasernenleben. Nur heimlich konnte er die von ihm geschätzte moderne Literatur lesen.
Nach bestandener Prüfung wurde Schiller Regimentsmedikus im Stuttgarter Millitärlazarett. Er widmete sich aber mehr seinen ersten Dichtungen. Als aus dem Schweizer Kanton Graubünden eine Beschwerde wegen Schillers Erfolgsstück "Die Räuber", eintraf, verhing der verärgerte Karl Eugen das Verbot über Schiller sich mit poetischer Dichtung zu befassen. Daraufhin floh Schiller 1782 mit seinem Freund Andreas Streicher nach Mannheim. Noch im selben Jahr flohen beide aus Angst vor der Verfolgung des Herzogs weiter nach Oggersheim.
1783 kehrte Schiller zurück nach Mannheim, wo er die Stelle eines Theaterdichters am Mannheimer Nationaltheater annahm. Ein Jahr später wurde der Vertrag am Theater jedoch nicht verlängert. Schiller versuchte sich als freier Schriftsteller. Er geriet immer weiter in finanzielle Bedrängnis, bis er von seinen beiden Leipziger Verehrern, Ferdinand Huber und Christian Gottfried Körner, Hilfe bekam. Körner und Schiller wurden bald gute Freunde.
Als Schiller Körner nicht mehr zur Last fallen wollte, versuchte er sich durch Goethe in Weimar eine Existenz aufzubauen. Dieser befand sich zur Zeit jedoch noch in Italien. Schiller beschloß auf Goethe zu warten und lebte wieder von seiner Arbeit als Schriftsteller.
1790 heiratete Schiller die bescheidene und häusliche Charlotte von Lengfeld, welche ihm zeitlebens eine treue Gefährtin blieb. Sie schenkte ihrem Mann zwei Knaben und zwei Mädchen.
Als Goethe aus Italien zurückkam vermied dieser zuerst bewußt den persönlichen Verkehr mit Schiller, weil er ihm noch im Bann des längst überwundenen Sturmes und Dranges glaubte. Doch Charlotte von Langfeld zuliebe veranlaßte er 1789 Schillers Berufung als Professor der Geschichte an der Universität in Jena.
1790 erkrankte Schiller an Lungenentzündung, die ihn 1791 fast den Tod brachte. Dem Dichter fehlte es bald am Nötigsten, weil Apotheke und Arzt nahezu alle Einkünfte verzehrten. Der junge dänische Dichter Jens Baggesen gewann den Erbprinzen Friedrich Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg dafür Schiller für drei Jahre eine jährliche Pension von 1000 Talern zu bewilligen. Dadurch wurde es dem Dichter möglich, sich wieder zu erholen.
Nach seiner Genesung wandte sich Schiller von seinen geschichtlichen Studien ab und der Philosophie Kants zu. Wieder versuchte er eine Freundschaft mit Goethe aufzubauen, was ihm diesmal gelang. Im Freundschaftsbund mit Goethe kam es zu Schillers reichster Periode in seinem dichterischen Schaffen 1803 wurde Schiller vom Deutschen Kaiser in Wien in den erblichen Adelsstand erhoben . Er wurde Friedrich von Schiller.
Schillers letzten fünf Lebensjahre verbrachte er in Goethes Haus. 46 Jahre alt, starb Schiller am 9. Mai 1805. Bei der Sektion seiner Leiche fand man den linken Lungenflügel zerstört und die Herzkammern fast verwachsen. Er wurde auf dem alten Friedhof der St.-Jakobs-Kirche beerdigt. Erst 1827 wurden die Gebeine in der Gruft des Weimarer Fürstenhauses beigesetzt.
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