Der Spiegelreporter eröffnet das Interview mit der Aussage, sie haben in Untersuchungen und mit Experimenten festgestellt, dass Aktionäre immer wieder dieselben Fehler machen würden. Zu dieser Aussage fügt Herr Weber hinzu, dass die Anleger zu früh verkaufen würden wenn die Aktienkurse steigen und zu spät verkaufen würden wenn die Kurse fallen.
Der Spiegelreporter fragt nach, was Herr Weber mit dem Satz "Charme der Verlierer" meine.
Herr Weber erläutert, die Aktionäre seien eher risikofreudig wenn Verluste drohen, seien aber ganz plötzlich risikoscheu, wenn sie eigentlich Gewinne laufen lassen könnten.
Der Spiegelreporter vertieft, warum die Börsianer sich geradezu zwanghaft an ihren Fehlverhalten festhielten.
Herr Weber erwidert, wer schon gerne seine Fehler eingestehe. Bei einem Kurssturz würden die Leute ihre Verluste nicht wahrhaben wollen. Sie würden dann immer noch hoffen, dass ihre Aktie ja bald wieder hochgehen könne, anstatt dass sie das Papier rechtzeitig abstoßen würden. Es sei schon frappierend, dass Verliereraktien besonders lange gehalten werden.
Der Spiegelreporter vermutet, dass die Anleger den Kurssturz vielleicht nur aussitzen würden. Auf lange Sicht, das lehrt die Erfahrung, könnten die Kurse nur steigen.
Her Weber erörtert, wer in langfristigen Trends denke, solle nur Gewinner behalten. Es sein Objektiv unklug sich von Gewinneraktien zu trennen und Verliereraktien zu halten. Wer das Geld dringend brauche, müsse natürlich beide verkaufen.
Der Spiegelreporter fragt nach ob nur Kleinanleger oder auch Profis in die Psycho-Falle tappen würden.
Herr Weber erklärt, dass auch altgediente Händler diese Fehler machen würden. Ein Banker hätte ihn erzählt, dass man einen Händler deshalb mal einen Tag nach Hause geschickt habe.
Der Spiegelreporter möchte wissen, was Herr Weber den Aktionären raten würde.
Herr Weber rät den Aktionären sich nicht von vergangenen Kursbewegungen abhängig zu machen. Selbsterkenntnis sei der erste Weg zur Besserung.
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