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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Blickwinkel: das urteil


1. Drama
2. Liebe

Es handelt sich um einen allwissenden Erzähler. Er steht über dem Geschehen und kennt jede Person in der Erzählung genau und weiß, wie sie sich verhalten und reagieren werden. Der allwissende Erzähler beschreibt die Gefühle und die Stimmung der Menschen. Er kann überall sein und aus den verschiedensten Blickwinkeln der verschiedenen Personen berichten. Der unsichtbere Kommentator, hier Kafka selbst berichtet manchmal auch objektiv, von außen. Jedoch weiß er ganz genau wie die Personen aufeinander wirken und wie sie zueinander stehen.


Gattung: \"Das Urteil\" ist eine kurze Erzählung von Franz Kafka, die sehr stark autobiographisch gefärbt ist. Durch solch einen Text gibt der Autor viel von sich selbst preis. Diese Erzählung gleicht ein wenig einer Parabel. H. Stadler und K. Dickkopf sehen Kafka als einen Vertreter des Aphorismus. Aphorismen sind kurze, abgerundete Aussage in Prosa mit einer versteckten lehrhaften Absicht. Es sind Äußerungen eines Menschen, der Meinungen überprüft und Denkschablonen entlarvt, dabei aber nicht systematisch vorgeht. Deshalb sind die Gedanken nicht verbunden, sie sind nicht erklärt oder begründet. Wichtig ist die Originalität. Die Kunst des Aphorismus ist die sprachliche Formulierung um trotz der Kürze viel zu sagen.


Sprache: Kafka hat einen sehr klaren Stil, der einfach wirkt. Sein Stil, der Wirklichkeit und Phantasie vermischt und einen Anflug von Ironie enthält, trägt zu der beängstigenden Atmosphäre in seinem Werk bei.
Eine auffallende Eigenschaft seiner Erzählung ist die Schmucklosigkeit der Sprache, die durch die karge Verwendung von Metaphern, Aufzählungen und Wiederholung sichtbar wird. Und doch wirkt der Text nicht wie eine Statistik. Trotz der Einfachheit aber durch die Symbolhaftigkeit seiner Sprache entsteht ein lebhaftes Bild von dem Geschehen, das nur so sein kann und nicht anders.
Ein wichtiges Attribut ist \"wohlhabend\", da es am öftesten und in vielen verschiedenen Zusammensetzungen wiederholt wird.
Ein häufig eingesetztes Element sind Farben. Mit \"zitronengelb\" beginnt die Reihe des \"gelb\". \"Gelb zum Wegwerfen\" ist der Freund in Rußland, wobei gelb soviel wie Krankheit, Hinfälligkeit, Todesnähe bedeutet. Kafka verwendet viele Begriffe, die man als Symbol ansehen könnte, wie zum Beispiel der \"schwere Schlafrock\", der nicht dazu dient, den Träger lächerlich zu machen, sondern das Majestätische, das Riesige der Erscheinung zu betonen.
Ein Beispiel für einen Vergleich stellen die verschiedenen Zimmer der Hauptgestalten dar. Kafka führt die beiden Personen in sehr ähnliche Situationen. Durch Einzelheiten wird aber der Gegensatz, der zwischen ihnen besteht, hervorgehoben. Das dunkle Zimmer des Vaters kontrastiert aufs schärfste mit dem des Sohnes, das man sich nach der Beschreibung im ersten Absatz vom Sonnenlicht durchflutet vorstellt. Auch hier zeigt sich die Symolhaftigkeit Kafkas Sprache. Die Wohnsituation des Sohnes wird mit Leben und Freiheit assoziiert, die des Vaters mit Krankheit oder Tod und Gefangensein.
Kafka zeigt die Überlegenheit des Vater auch durch seine Redegewandtheit. Georg hingegen fällt nichts Geeignetes ein zu erwidern.


Zeitstufe & Zeitraum:
Die Erzählung ist durchgehend im Präteritum geschrieben. Die Handlung beginnt \"an einem Sonntagvormittag im schönsten Frühjahr\" und dauert höchstens zwei, drei Stunden, noch vor Mittag hat sich Georg umgebracht. Durch seine Gedanken wird vieles was früher geschehen ist deutlich gemacht, sie haben die Funktion von Rückblenden.

Autor: Der österreichischer Schriftsteller Franz Kafka wurde 1883 geboren. Er studierte an der deutschen Universität in Prag Literatur und später aus Familienrücksichten Jura, übte den Beruf jedoch nur kurzzeitig aus und war 15 Jahre lang als Hilfskraft im Versicherungswesen tätig. 1922 verstärkte sich die bereits fünf Jahre zuvor ausgebrochene Tuberkulose, an der Dichter 1924 in einem Sanatorium bei Wien starb.
Kafkas Darstellung des in labyrinthischen Lebensverhältnissen gefangenen Menschen wurde zum Synonym für bedrückend-absurde Zustände. Seine unglücklichen Lebensumstände spiegeln sich in vielfältiger Weise in seinem Werk. Da ist zunächst die als übermächtig erfahrene Gestalt des autoritären Vaters, mit der er sich auseinandersetzte, sowie das Leiden an seiner Bindungsunfähigkeit. Kafka war mehrmals verlobt, hat jedoch nie geheiratet
Insbesondere die Spannung von Individuum und sozialer Gemeinschaft durchzieht sein erzählerisches Werk, häufig verbunden mit der Identitätsproblematik des Juden in der christlich geprägten Umwelt.
Die Hauptdarsteller sehen sich in einem Netz unentwirrbarer Gesetze und Verhältnisse gefangen. Die Erfahrung der Fremdheit gegenüber den anderen und schließlich zu sich selbst wird zur bedrückenden Grunderfahrung ihres Daseins.
1916 entstand die Erzählung Das Urteil . Insgesamt ist Kafkas Werk erst nach dem 2.Weltkrieg ins Bewußtsein einer größeren Öffentlichkeit getreten, aber seitdem hat es viele vielfältige und widersprüchliche Deutungsversuche hervorgerufen.
Kafkas Weltanschauung ist beeinflußt durch den dänischen Philosophen Søren Aabye Kierkegaard und nimmt in mancherlei Hinsicht den Existentialismus vorweg. Die literarischen Techniken seines Werkes weisen sowohl expressionistische als auch surrealistische Züge auf, ohne daß er einer dieser Richtungen eindeutig zuzuordnen wäre.
Entgegen Kafkas Wunsch, seine unveröffentlichten Manuskripte nach seinem Tode zu vernichten, veröffentlichte sie sein Freund Max Brod und begründete so Kafkas Ruhm.

Wichtigste Werke:
. Die Verwandlung (1915): Darin stellt der Held, ein fleißiger Versicherungsvertreter, beim Aufwachen fest, daß er sich in einen riesigen Käfer verwandelt hat, der von seiner Familie zurückgewiesen wird und schließlich einsam und alleine stirbt.
. Der Prozeß: wurde mehrmals verfilmt

. Das Schloß
. In der Strafkolonie (1919): ist eine niederdrückende Geschichte über Haft und Folter

 
 

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