Mary Wollstonecraft Godwin wurde am 30. August 1797 geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit umgeben von berühmten Philosophen und Dichtern und stets war auch die Erwartung da, dass sie selbst ihr Potential irgendwann erfüllen würde. Und dass ein Potential vorhanden war stand außer Frage. Der Grund für all den hohen Besuch war nämlich Marys Vater, der Philosoph und Schriftsteller William Godwin. Aber auch Marys Mutter, die berühmte Feministin Mary Wollstonecraft, die kurz nach der Geburt ihrer Tochter starb, war in intellektuellen Kreisen angesehen gewesen. Entsprechend förderten Marys Eltern auch ihre geistige Entfaltung, indem sie ihr Privatunterricht ermöglichten. Ihre Freizeit verbrachte Mary am liebsten damit \"Geschichten zu schreiben\" und Tagträumen nachzuhängen. Eine Angewohnheit, die Jahre später große Früchte tragen sollte.
Zu den vielen Bewunderern von Marys Vater, die im Hause Godwin oft zu Gast waren, gehörte auch der Dichter Percy Shelley, der mit den philosophischen Ansichten Godwins übereinstimmte. Mary lernte ihn erstmals im Mai 1814 im Alter von 16 Jahren kennen. Obwohl Shelley verheiratet war und Kinder hatte, wurden die beiden schnell zu einem Liebespaar und liefen nur wenige Wochen später gemeinsam mit Marys Stiefschwester Claire Clairmont davon, um gemeinsam zu leben. Erst als Shelleys Frau Hariett, zwei Jahre später Selbstmord beging, heirateten sie.
Da ihnen in England, besonders nach dem Selbstmord von Percys Frau nur mit Feindseligkeit begegnet wurde, verbrachten die Shelleys den größten Teil ihres gemeinsamen Lebens in Italien. Mary gebar dort 4 Kinder, von denen aber 3 in jungem Alter starben, und nachdem ihr Mann 1822 mit seinem Boot, der Ariel, kenterte und ertrank, kehrte Mary 1823 doch mit ihrem 2 Jahre alten Sohn nach London zurück. Obwohl ihr die dortigen Moralvorstellungen verhasst waren, zwang sie ihre Armut dazu, dort zu leben. Sie arbeitete als professioneller Schriftsteller um sich und ihren Sohn zu ernähren, aber keines ihrer späteren Werke wie Lodore oder The Last Man haben je an Popularität oder Erfolg ihr Erstlingswerk auch nur annähernd erreicht. Mary Shelley starb 1851 an einem Gehirntumor. Es war das Jahr der Weltausstellung in London, einem Schaukasten jenes modernen Fortschritts, gegen den sie in Frankenstein gewarnt hatte.
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