In der "Burleske" wird ziemlich deutlich herausgearbeitet, dass der Hausbesitzer dem Fremden keinen Widerspruch leistet, obwohl er ziemlich sicher Bescheid über ihn weiß. Warum ist er so nachgiebig? Wie würden Sie ihn charakterisieren?
Der Hausbesitzer hat ein schlechtes Gewissen! Wahrscheinlich hat er schon lange nichts mehr zum Wohle der Gesellschaft beigetragen oder war zu unrecht misstrauisch und bereut nun seine Handlungsweise. Auf jeden Fall möchte er jetzt eine uneigennützige Tat vollbringen, und es kostet ihn viel Überwindung, dies zu tun.
Als sich der Fremde bei ihm vorstellt, hat er gleich ein schlechtes Gefühl, doch er denkt, das läge sicherlich nur an seinen Vorurteilen, die es jetzt zu überwinden heiße. Mit der Zeit gefällt ihm das neue Lebensgefühl, er, der hilfsbereite Spender, der trotz allem alles im Griff hat... Jeden Tag wächst das Vertrauen zu den nun schon zwei Fremden.
Er lässt sie bei sich wohnen, und sogar als sie Benzin und Holzwolle in ihre Ruhestätte tragen, schöpft er keinen Verdacht. Die beiden Gauner sind belustigt über die Blödheit und Naivität ihres Gastgebers. Sie provozieren ihn sogar, indem sie ihm von ihrem Vorhaben berichten, doch der arme Mann versteht nichts und sonnt sich in seinen neu geschlossenen Freundschaften.
Welche kleinen inhaltlichen Unterschiede zwischen der Erzählung und dem Dramenausschnitt können Sie feststellen? Vergleichen Sie z.B. "Burleske",
Zeile 1, mit den Begrüßungsworten von Schmitz in "Biedermann und die Brandstifter"!
In der Erzählung beginnt Frisch gleich mit der Bewirtung des Fremden, hingegen wird im Drama die gegenseitige Bekanntmachung des Hausherren und des Fremden geschildert. Im Theaterstück erfährt man daher gleich zu Beginn von der Gerissenheit des Brandstifters.
Inwiefern gelingt es Schmitz, Biedermann zu überrumpeln? Beachten Sie die Dialogführung!
Er tritt uneingeladen in den Raum und Biedermann ist über diese Frechheit völlig verblüfft und es verschlägt ihm die Sprache. Schmitz nützt diese Gelegenheit und überschüttet den Hausherrn mit einem Redeschwall, sodass dieser fast gar nicht zu Wort kommt. Er schmeichelt Biedermann auch und dieser lädt ihn gleich zu einer Jause ein. Somit hat Schmitz freies Spiel und Biedermann ist seine Marionette.
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