Bertold Brecht zeigt in dem Stück eindeutig auf, auf welche Weise die Schicht der Arbeiter in dem vorhandenen System ausgenutzt wird. Im Verlauf der Handlung wird für jeden noch so pazifistisch denkenden Leser klar, dass unter solch eingefahrenen Umständen keine friedliche Lösung angestrebt werden kann/darf, weil diese einfach nicht zum gewünschten Erfolg, einer Annäherung an soziale Gerechtigkeit unter den verschiedenen Klassen, führen kann.
Die Scheinmoral, gegen die Brecht mit diesem Stück Sturm läuft, ist sicherlich das entschuldigende Wir-würden-euch-ja-gerne-helfen,-aber-auch-für-uns-sind-die-Zeiten-Schwer der Unternehmer. Diese berufen sich auf die wirtschaftliche Situation und meinen ,da kann man halt nichts machen'! Genau gegen diese Einstellung soll jedoch vorgegangen werden. Brecht will uns verdeutlichen, dass selbst wenn die Züchter und Fabrikanten ihre Aussagen ernst meinen würden, diese weiterhin Heuchelei blieben, da das (kapitalistische) Wirtschaftssystem eine vom Menschen geschaffene Dynamik darstellt, und diese sehr wohl auch vom Menschen wieder verändert werden kann.
Ein anderer wichtiger Punkt ist noch, dass die reiche Schicht der Menschen stets nach der Vergrößerung des Eigenkapitals strebt und nichts mehr zählt als der Gewinn. Das Frevelhafteste dabei liegt jedoch nach Brecht nicht in der Tatsache, einen persönlichen Vorteil zu erlangen sondern vielmehr darin, dass dieses Streben hinter dem Vorhang der Humanität und der Menschenliebe versteckt wird.
|