Schauplatz: Wien
Irene Wagner
ist mit einem Anwalt verheiratet, hat zwei Kinder, lebt in eher reichen Verhältnissen (Großbürgertum); Ihre Aufgaben beschränken sich auf gelegentliches einkaufen gehen, Kaffeeplausch mit Bekannten und für ihren Mann immer da zu sein, ihn zu bedienen und zu verwöhnen. Um den Haushalt kümmern sich die Angestellten, ihre Kinder haben ein Kindermädchen Glück und Zufriedenheit (auch Langeweile)
Der Musiker bot eine willkommene Abwechslung, Aufregung, Risiko; Aus Trägheit widerstand sie ihm nicht, läßt sich einfach gehen. Es reizte sie, daß er sie als Frau sah und nicht, wie die anderen, als reiche, angesehene Frau eines Anwalts. Sie war sich sehr wohl bewußt, daß sie damit ihre Ehe gefährdet, hatte deshalb auch große Angst, aber zu Beginn war die Leidenschaft noch größer als ihre Furcht. Erst als die Gefahr Gestalt annimmt (die Frau, indirekt ihr Mann), wird sie sich des vollen Ausmaßes bewußt.
Sie setzt alles daran, daß ihr Mann nichts erfährt. Zum Teil aus Angst, verlassen zu werden, zu Teil deshalb, weil sie sich schämt. Gerade vor ihrem Mann, den sie liebt, dessen Achtung sie braucht, will sie sich keine Blöße geben.
Durch die Erpressungen der Frau einerseits und den Lügen ihrem Mann gegenüber andererseits wird sie so unter Druck gesetzt, daß sie schlußendlich nur noch einen Ausweg sieht: Selbstmord. Sie versucht jede Möglichkeit um sich selbst zu retten, nur der naheliegensten, nämlich ihrem Mann alles zu gestehen, zieht sie den Tod vor. Sie will ihn nicht enttäuschen, will ihn nicht für ihren Fehler büßen lassen.
Die Erpresserin gibt sich als ehemalige eifersüchtige Geliebte des Musikers aus Irenes Stolz ist verletzt. Sie hatte zwar keine Gefühle investierte, jedoch auch nicht geglaubt so billig zu sein;
Als sie zum letzten Mal bei ihrem Geliebten auftaucht, ihn nach dieser angeblichen Geliebten fragt, die es aber nicht gibt, versteht sie überhaupt nichts mehr, alle wächst ihr über den Kopf, sie hat keine Kontrolle mehr über ihr Leben.
Ihr Mann Fritz
Anwalt mit eigener Kanzlei, gerecht, einfühlsam,.. Einen Fehler zu machen und nicht zu ihm stehen, ist für ihn verwerflicher, als der Fehler selber.
Sogar zu Hause ist er legt er seinen Beruf nicht ganz ab:
Streit zwischen seinen Kindern:
Das Mädchen hat dem Jungen sein Spielzeug zerstört, leugnet es jedoch; mit Strenge und Härte brach er den Widerstand des Mädchens, erwirkte ein Geständnis; danach war er nur noch besorgt, erklärte ihr ihre eigene Tat, führte ihr das Unrecht vor Augen; bestrafte sie (und den Jungen) aber dennoch;
Seiner Meinung nach ist das schlechte Gewissen vor ihrem Geständnis (Ungewißheit) viel schwerer zu ertragen, als die Strafe; er hat sie so zu sagen erlöst von ihrem Leiden;
Meiner Ansicht nach giert er fast danach, daß Menschen zu ihm kommen, ihm ihre Fehltritte eingestehen um sich als "Retter" oder "Erlöser"(so sieht er sich) aufspielen zu können. ( verschafft ihm Genugtuung, zeigt ihm wie gut/perfekt er im Gegensatz zu ihnen ist.)
Auch Pflichterfüllung bedeutet für ihn sehr viel. Er müßte sie zurückrufen, aus Pflicht der Kinder gegenüber, wie er sagte; nicht aus Liebe. Auch stört ihn die Affäre an sich, nicht so sehr, wie die Tatsache, daß sie nicht zu ihrem Fehler stand.
Geliebter
ist ein bekannter Pianist; leichtlebig, liebt das Leben und die Frauen; hat sofort Ersatz für Irene; ist nur gekränkt, daß sie diejenige ist, die ihr Verhältnis beendet; zuerst glaubt er es sei nur Taktik: sie will ihn hinhalten, damit er sich noch mehr nach ihr sehnt. Sie sagt ihm den wahren Grund nicht; Als er aber merkt, daß es ihr ernst ist, trauert er ihr nicht weiter nach, sondern holt sich die Nächste.
Die Person
so wird die Erpresserin von Irene genannt negativer Beigeschmack, zeigt ihr Einstellung;
wird von Irene als massig, grobschlächtig beschrieben; später, gleichzeitig mit Frau Wagner, erfährt der Leser, daß die Erpresserin in Wirklichkeit eine von ihrem Mann mittellose Schauspielerin ist.
Das Geschehen wird aus der Sicht der Frau geschildert; der Leser weiß nicht mehr als sie selber; Identifizierung; erzeugt Spannung;
Er ist am Schluß genauso überrascht, wie Irene, als die wahre Rolle des Mannes und der Schauspielerin aufgedeckt werden. wirft ein anderes Licht auf die Personen: Bis dahin, hatte man das Gefühl weder Irene noch ihr Mann könnten anders handeln, als sie es tun. Auch Fritz wird eher positiv, als starke Persönlichkeit beschrieben.
Am Schluß hat man aber eher das Gefühl, daß der Mann der wahre Verbrecher ist. Er hätte dem grausamen Spiel jederzeit ein Ende bereiten können, der Frau Erlösung verschaffen können, aber er quälte sie sie steht als das eigentliche Opfer da.
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